Guy Parmelin ist Bundesrat

Guy Parmelin ist Bundesrat

GRHeute
09.12.2015

Guy Parmelin ist neuer Schweizer Bundesrat: Der Westschweizer SVP-Nationalrat wurde vom Parlament zum Nachfolger von Eveline Widmer-Schlumpf gewählt.

11:55 Uhr: Das Rennen ist gelaufen: Bereits im dritten Wahlgang ist der Waadtländer Guy Parmelin mit 138 Stimmen zum neuen Bundesrat gewählt worden. Die Entscheidung zeichnete sich schon in den letzten Tagen ab (siehe Vorschau-Bericht unten). Bereits nach dem ersten Wahlgang schien der Mist geführt. Parmelin holte 90, Aeschi 61, Gobbi 50 Stimmen. Im zweiten Wahlgang fehlte Parmelin nur noch drei Stimmen zur Wahl, im dritten Wahlgang machte der Romand alles klar.

Das Parlament hat sich damit für die «langweiligste» Lösung auf dem Dreierticket entschieden. Thomas Aeschi konnte ausserhalb der FDP/SVP wenig Stimmen holen, Norman Gobbi hatte von Beginn weg keine Chance. Damit wartet das Tessin seit 1999 weiter auf eine Vertretung in der Landesregierung.
Fazit des Tages: Ein grosser Medienhype und wenig dahinter. Eine langweilige Bundesratswahl, die SVP hat ihre Strategie durchgesetzt und ist wieder mit zwei Bundesräten in der Landesregierung vertreten. Die Ära Eveline Widmer-Schlumpf ist endgültig vorbei.

11:48 Uhr: Jetzt denn gleich die Entscheidung.

11:32 Uhr: Resultate zweiter Wahlgang: Zweiter Wahlgang: 1. Parmelin 117. 2. Aeschi 78. 3. Gobbi 30. Der Mist scheint geführt. Im dritten Wahlgang braucht Guy Parmelin nur noch voraussichtlich drei Stimmen, dann ist er der neue Bundesrat.

11:21 Uhr: Resultate erster Wahlgang: 1. Parmelin 90. 2. Aeschi 61. 3. Gobbi 50. 4. Hurter 27. 5. Amherd 16. Es kommt zum zweiten Wahlgang.

11:12 Uhr: Der erste Wahlgang ist durch. Albert Rösti tippt auf Guy Parmelin.

11:02 Uhr: Endlich, endlich. Alles bereit für den ersten Durchgang in der Ersatzwahl.

11:01 Uhr: Balthasar Glättli von den Grünen stimmt in den Chor ein.

10:55 Uhr: Die SP wettert über das Dreierticket der SVP und die Ausschlussklausel.

10:46 Uhr: Einer aus dem Dreierticket wird gewählt, das ist klar. Wir sind gespannt, wen die SP wählen wird? Germann? Hurter? Widmer-Schlumpf? Leer? Dreierticket? Oder geht’s diesmal ohne Kindergarten?

10:36 Uhr: Nun folgen die Fraktionspräsidenten mit ihren Werbespots.

10:35 Uhr: Jetzt geht’s um den Sitz von Eveline Widmer-Schlumpf.

10:34 Uhr: Auch Alain Berset ist gewählt. Er macht 210 Stimmen. So, jetzt endlich wird’s spannend.

10:17 Uhr: Alain Berset steht als letzter der Wiederwählbaren zur Wahl. Wir tippen auf, hmmm, 201 Stimmen.

10:13 Uhr: Johann Schneider-Ammann gewählt mit 191 Stimmen. Wer fehlt noch? Ach ja – Kojak…

10:01 Uhr: Johann Schneider-Ammann kommt zur Kasse. Wir tippen nochmals: 199 Stimmen.

09:55 Uhr: Sommaruga: Gewählt mit 182 Stimmen. Da haben wir gar nicht schlecht getippt.

09:51 Uhr: Heinz Brand ist am TV. Er würde eine Wahl im Fall der Fälle ablehnen, sagt er. Echt? Musste das wirklich nochmals gefragt werden?

09:42 Uhr: Jetzt kommt dann gleich Simonetta Sommaruga an die Reihe. Das dürfte etwas mehr rumpeln. 180 Stimmen?

09:40 Uhr: Didier Burkhalter holt 217 Stimmen. Gewählt. Gratulation. Grossartiges Ergebnis. Gähn.

09:30 Uhr: Als Nächster ist Didier Burkhalter dran.

09:15 Uhr: Ueli Maurer mit 173 Stimmen wieder gewählt. Wette gewonnen! (09:02 Uhr) Trotzdem: Ein gutes Resultat für den SVP-Vertreter.

09:10 Uhr: Toni Brunner ist ganz ruhig. Ist heute die Ehrenrunde vom 18. Oktober.

09:08 Uhr: Warum können die Bisherigen eigentlich nicht à globo gewählt werden? Ist doch eine Verschleuderung von Steuergeldern! Ok, ok…

09:02 Uhr: Ueli national ist als Nächster dran. Wetten, dass die SP nicht so nett ist wie bei Leuthard?

09:00 Uhr: So, eine Stunde Gefasel ist durch. Jetzt geht’s ans Eingemachte. Doris Leuthard ist mit 215 Stimmen gewählt. Super-Resultat für die BR-Seniorin.

08:55 Uhr: Auch unser Bündner CVP-Nationalrat Martin Candinas ist im TV. «Wir haben eine klare Linie», sagt er, «wir zeigen, wo’s lang geht.» Ok, zugegebenermassen etwas aus dem Zusammenhang gerissen. Aber macht nichts. Ist zum jetzigen Zeitpunkt eh alles Blabla.

08:45 Uhr: Zuerst die Erneuerungswahlen: Doris Leuthard kommt zuerst dran. Wer gewinnt den Popularitätstest?

08:40 Uhr: Ist ein bisschen wie bei einem Vorkampf im Boxen. Alle sind dabei, aber niemand achtet wirklich drauf. Jetzt gilt’s dann langsam ernst.

08:30 Uhr: Bisher war’s eine reine Frauenshow. Wann ist endlich mal ein Mann dran?

08:25 Uhr: EWS erhält eine Standing Ovation. Nur die Rechte bleibt sitzen. Auch EWS-Busenfreundin Corina Casanova wird ebenfalls verabschiedet.

08:20 Uhr: Eveline Widmer-Schlumpf hält ihre Abschiedsrede. Das Motto: Das Erfolgsrezept der Schweiz sind vor allem die Trennung von Exekutive, Legislativ und Judikative. Sozusagen die dreifältige Einfältigkeit.

08:15 Uhr: Warum sprechen die Bundesräte an Wahltagen eigentlich immer romanisch? Folklore bis in den Ruhestand?

08:10 Uhr: Laudatio für Eveline Widmer-Schlumpf. Ein grosser Moment für die SVP. Und ein grosser Applaus im Parlament.

08.00 Uhr: Guten Morgen allerseits! Kaffee bereit, Zmorga gegessen, es geht los. Nationalratspräsidentin Christa Markwalder hat schwarze Lippen. Erinnert an The Cure. Ich glaub, ich brauch Popcorn.

Vorschau

Eines steht sozusagen fest: Es wird langweiliger als sonst bei Bundesratswahlen, aber nicht sooo langweilig. Sicher ist, dass es keine Sprengkandidaten geben wird: Nach der FDP, die sich als erste zum Dreierticket der SVP bekannte, hat auch die BDP, die GLP und gestern auch die CVP entschieden, Thomas Aeschi, Norman Gobbi oder Guy Parmelin zu wählen. Bleibt einzig abzuwarten, welche Spielchen die SP spielen wird. Gut möglich, dass im ersten Wahlgang ein wilder Kandidat viele Stimmen holen wird. Da diese aber ausschliesslich von der SP kommen, ist das Potenzial nach oben aber schnell ausgeschöpft. Schwer vorstellbar, dass Mitte-Politiker grosse Lust verspüren, bei einer Harakiri-Aktion mitzumachen. Gobbi – Aeschi – Parmelin: Einer wird’s sein.

Vor- und Nachteile der Kandidaten:

Norman Gobbi

Die Linke wird ihn nicht wählen, trotz der grössten Affinität aller Kandidaten bei sozialen Themen. Bei der (viel kleineren) GLP hat er dafür gepunktet. Sein Vorteil ist, dass er für den überfälligen Kanton Tessin kandidiert und Exekutiverfahrung hat. Gegen Gobbi spricht, dass er nur ein Jahr im Parlament sass – und das ist auch schon vier Jahre her – und darum weniger persönliche Kontakte im Parlament haben dürfte. Wahlchance GRHeute-Prognose: 20%

Thomas Aeschi

Der aufstrebende Aeschi hat in den letzten Wochen viele bei der Rechten überzeugt. Die Innerschweiz wartet auf einen Sitz im Bundesrat, das spricht ebenfalls für ihn. Er wird viele Stimmen in der SVP und in der FDP holen und lange im Rennen sein. Die Frage ist, wie viele Voten er aus dem Mitte-Links-Lager holen wird. Das Stimmen-Potenzial nach oben ist beschränkt, da er von der SP, wenn’s hart auf hart kommt, als Ziehsohn von Christoph Blocher kaum Stimmen erwarten darf. Wahlchance GRHeute-Prognose: 35%

Guy Parmelin

Sein (gewichtiger) Nachteil ist, dass schon zwei Romands im Bundesrat sitzen. Dafür hat er einen grossen Vorteil: Parmelin gilt als der gemässigste Kandidat auf dem Dreierticket (obwohl die drei Smart-Spider-Profile praktisch deckungsgleich sind). Geht es um die Wurst, dürfte er die Stimmen der Linken erhalten. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist ausserdem, dass Parmelin seit 12 Jahren im Parlament sitzt und damit bestens vernetzt ist, mit langjährigen, persönlichen Kontakten zu anderen Parlamentariern, sprich Wählern. Der Romand steigt als leichter Favorit ins Rennen. Wahlchance GRHeute-Prognose: 45%

(Bild: EQ Images)

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