Am Mittwochabend stieg just zur Tagesschau-Zeit Rauch aus den Fenstern des Kloster Ilanz. Mit einem Aufgebot von über 35 Feuerwehrleuten und mit Hilfe der Autodrehleiter der Feuerwehr Flims rückte die Feuerwehr Ilanz aus, um die Ordensschwestern und Gäste im Kloster Ilanz zu retten.
Glücklicherweise handelte es sich ‘nur’ um eine Grossübung, die mit dem Kloster Ilanz im Vorfeld abgesprochen war. Rund 10 Figuranten galt es zu retten, sei es mit Atemschutzmasken, über die Feuerwehrleiter (AdL) oder in Tragen. Zwei Dutzend Zuschauer folgten dem Spektakel, teils ganz spontan aus der Nachbarschaft oder dem Gästehaus des Kloster Ilanz.
Eindrücklich war zu beobachten, wie der Rauch sich im Nu in den offenen Gängen der Klausur (Wohnbereich der Schwestern) verteilte und eine Orientierung fast unmöglich machte, auch wenn den Teilnehmenden die Räumlichkeiten eigentlich bekannt waren. Das Notfall-Team des Kloster Ilanz, unter der Ereignisleitung der Geschäftsführerin Caroline Schweisgut, nahm die Gelegenheit wahr, um den Ernstfall auch aus eigenen sicherheitstechnischen Aspekten zu prüfen und zu üben.
Nicht alles klappte einwandfrei: Allem voran musste festgestellt werden, dass die Autodrehleiter nur zu einem Teil der Schwestern-Zimmer gelangen kann und auch nur, wenn die Parkplätze vor dem Kloster leer sind. Das gab einen Schreckmoment zum Beispiel bei Sr. Berta Maissen, die sich für eine Feuerwehrleiter-Rettung zur Verfügung stellte: Die Leiter kam nur bis einen Meter vor ihren Balkon!
Schlussendlich konnten alle gerettet werden, auch dank der innovativen und raschen Strategiewechsel der Feuerwehr unter Leitung des Feuerwehrkommandanten Gion Casaulta: ‘Solche Übungen sind wichtig für uns und wir wissen nun, wie wir auf einen Ernstfall im Kloster Ilanz zu reagieren haben. Das gibt uns und den Ilanzer Dominikanerinnen Sicherheit’
Nach der Übung tauschten sich Gäste, Schwestern, Mitarbeitende und die Feuerwehrleute bei einem erfrischenden Getränk und Schinkengipfeli aus der Klosterküche aus, froh, dass keiner das Notfallcodewort «Zwieback» nutzen musste. Viel Rauch um Nichts? Nein, ein wertvoller und eindrücklicher Moment, für den wir dankbar sind.
(Bild: zg.)
