Neuer Sieger am Swiss Seniors Open

Neuer Sieger am Swiss Seniors Open

GRHeute
13.07.2025

Von null auf 100 in drei Runden: Mark Brown gab beim Swiss Seniors Open sein Debüt auf der Legends Tour und krallte sich gleich beim ersten Antreten auf diesem Level den Kristallpokal von Bad Ragaz. Am Sonntag blieb der 50-Jährige fehlerfrei – 15 unter Par fürs Turnier, damit geht der Siegercheck über 52’500 Euro an den Neuseeländer. Der Schweizer André Bossert blieb bei seiner zehnten Teilnahme in Bad Ragaz ebenfalls unter Par und beendete sein Heimturnier auf dem geteilten 39. Rang.

Perfekte äussere Bedingungen bildeten beim 29. Swiss Seniors Open in Bad Ragaz die Basis für tiefe Scores. Die 60 Professionals im Feld des mit 350‘000 Euro dotierten Legends Tour Events nutzten vom 11. bis 13. Juli die Gunst der Stunde und sorgten am Finaltag vor einer erfreulich grossen Zuschauerkulisse für Hochspannung. Der Engländer Robert Coles ging mit 10 unter Par als Führender in die Schlussrunde, spürte aber den Atem eines grossen und starken Verfolgerfelds im Nacken. Allein zehn Spieler lagen vor dem Finaltag innerhalb von vier Schlägen – ein Rückstand, der sich mit einer fulminanten Runde aufholen lässt. Die Konkurrenz blies denn auch vom ersten Abschlag an zum Angriff.

Geduld bringt Rosen – und den Kristallpokal

Im letzten Flight mit Leader Coles tastete sich Legends-Tour-Debütant Mark Brown unauffällig aber stetig nach vorn; der Neuseeländer spielte äusserst solide und fehlerfrei. Druck erzeugte auf den ersten Spielbahnen vor allem der im zweitletzten Flight spielende Keith Horne; der Südafrikaner hatte eine Woche zuvor in China gewonnen und wollte in der Ostschweiz nachdoppeln. Der Longhitter spielte aggressiv und spektakulär, sein Ball fand aber mit Verlauf der Runde immer seltener das Fairway. Horne faszinierte das Publikum mit beeindruckenden Schlägen aus dem Rough und unter Bäumen hindurch, musste aber trotzdem zwei Doppelbogeys notieren.

Overnight Leader Coles patzte auf den Front Nine (drei Bogeys, zwei Birdies), kämpfte sich auf der zweiten Platzhälfte mit vier Birdies und fünf Par zwar nochmals zurück, doch da war Brown bereits vorne weggezogen. «Das Erfolgsgeheimnis lag diese Woche darin, geduldig zu bleiben. Ich ging davon aus, dass die Scores heute richtig tief gehen. Meine Taktik war auf den Front Nine keine Fehler zu machen, denn die guten Chancen auf Schlaggewinne warten in Bad Ragaz auf den Back Nine», erklärte der frisch gebackene Swiss Seniors Open Champion nach seinem Sieg. Brown bewahrte in der Finalrunde seines ersten Legends Tour Events die Ruhe und münzte Chancen konsequent in Birdies um. Mit einem Schlag Vorsprung kam der 50-Jährige am Sonntag auf die 16; das letzte Par 5 des Parcours ist für die Professionals aufgrund der Länge eigentlich ein «Birdieloch» – Brown versenkte einen langen Putt zum Birdie und ging auf 15 unter Par. Das bedeutete zwei Schläge Vorsprung für die letzten beiden Löcher. Mit diesem kam Brown auch auf den letzten Abschlag. «Das war ein tolles Gefühl. Trotzdem, mit einem möglichen Sieg vor Augen, geht der Puls schneller – das ist mit 50 Jahren nicht anders als mit 20.»

Dank an den Caddie

Bei der Siegerehrung dankte Brown seinem Caddie, der in den ersten beiden Tagen sein Team-Partner im Alliance-ProAm gewesen ist. Jannis Rafael Lutz aus Domat/Ems war einer von zehn Swiss Golf Junioren, die am Alliance-ProAm teilgenommen und sich mit den Legends Tour Professionals offensichtlich gut verstanden haben. «Es war super mit Mark zu spielen, er hat mir viel gezeigt und ich konnte von ihm lernen», sagte der 17-jährige Bündner. Die Chemie zwischen den beiden stimmte: «Ich wollte Mark fragen, ob ich ihm am Sonntag Caddie gehen darf, dann war er aber schneller – er hat mich gefragt», erzählt der Junior lachend. «Am Beginn der Schlussrunde war ich deutlich nervöser als im Alliance-ProAm, auf diesem Niveau habe ich noch nie Caddie gemacht», gesteht der Nachwuchsspieler.

Mark Brown bedankt sich beim Publikum.

 

Die beste Runde des Tages – und des 29. Swiss Seniors Open – spielte am Sonntag ein Franzose: Thomas Levet glänzte mit acht Birdies und zehn Par. Mit dieser 62er-Karte verpasste der frühere Ryder-Cup-Spieler den Platzrekord nur um einen Schlag.

Bossert solide, aber glücklos

Turnierbotschafter André Bossert lieferte bei seinem zweiten Saisonturnier auf der Legends Tour eine solide Leistung ab: drei Runden von jeweils 69 Schlägen und ein geteilter 39. Rang machten den Zürcher zwar nicht ganz happy, aber «mein Ball Striking war in dieser Woche so gut wie schon lange nicht mehr». «Bossys» langes Spiel passt, auf den Grüns aber fehlte das nötige Quäntchen Glück. «Jetzt muss mein Putter wieder heiss werden, dann kommen auch die guten Resultate. Ich habe nach wie vor Freude am Turnierspielen – und das Heimturnier in Bad Ragaz ist jedes Jahr ein absolutes Highlight», erklärte der 61-Jährige am Sonntagabend. Bei der Players Party am Samstag überreichte ihm Turnierdirektor Ralph Polligkeit eine Pin Flag des Swiss Seniors Open und gratulierte zur zehnten Teilnahme.

 

(Bilder: zVg.)

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