Der Bündner Armon Orlik hat am prestigeträchtigen Rigi Schwinget mit einem starken zweiten Rang überzeugt. Nur der entfesselte Samuel Giger vermochte den Maienfelder zu stoppen – und selbst gegen ihn konnte Orlik einen Gestellten verbuchen. Mit fünf Siegen und einem Gestellten zeigte Orlik eine überzeugende Tagesleistung und sicherte sich verdient den Ehrenplatz hinter Giger.
Dabei räumte Orlik im Verlauf des Tages einige Hochkaräter aus dem Weg: Sowohl Schurtenberger Sven, Vogel Remo als auch Heinzer Lukas mussten sich dem kraftvollen NOSV-Schwinger beugen. Lediglich im vierten Gang kam es zum Spitzenkampf gegen Giger, in dem Orlik zwar aktiv mitkämpfte, jedoch nicht alles riskierte. Die restlichen Duelle entschied Orlik wiederum klar für sich, unter anderem gegen Reichmuth Roland und Kolb This.
Den Tagessieg sicherte sich Giger mit beeindruckender Dominanz. Fünfmal erhielt er die Maximalnote 10 – unter anderem gegen Eidgenosse Joel Ambühl und den Ob- und Nidwaldner Champion Marc Lustenberger, die beide kaum eine Chance hatten. Im Schlussgang reichte dem Thurgauer eine kurze Intervention, um Mario Schneider platt auf den Rücken zu legen. Danach liess er in Interviews durchblicken, dass er mit der Kritik der vergangenen Wochen aufräumen wollte: «Ich wurde nicht nervös – wie andere. Ich weiss, dass unser Weg stimmt», erklärte Giger mit Blick auf seine turbulente Zeit.
Auch die weiteren Nordostschweizer Athleten konnten glänzen: Damian Ott belegte Platz drei, Mario Schneider wurde Vierter. Die Innerschweizer Delegation war durch zahlreiche Absagen personell geschwächt und konnte mit der NOSV-Phalanx an der Spitze nicht mithalten.
Der Erfolg am Rigi ist nicht isoliert zu betrachten: Bereits eine Woche zuvor hatten die Nordostschweizer am Innerschweizerischen Schwingfest in Flüelen mit Gigers Triumph und weiteren starken Klassierungen für Furore gesorgt. Die Serie an Top-Resultaten zeigt: Der NOSV ist in Form – und sendet ein unmissverständliches Signal in Richtung Saisonhöhepunkte. Für den Maienfelder Armon Orlik ist der zweite Rang am Rigi eine weitere Bestätigung, dass auch er rechtzeitig vor dem ESAF Ende August in die Hochform seiner Karriere zurückkehrt.
(Titelbild: Armon Orlik und Samuel Giger stellten im vierten Gang/SRF)