Ein Ja ist auch für Graubünden wichtig

Ein Ja ist auch für Graubünden wichtig

GRHeute
28.10.2024

Am 24. November 2024 stimmt die Schweiz über den Ausbauschritt 2023 für die Nationalstrassen STEP ab. An der Medienkonferenz hat das Bündner JA-Komitee seine Argumente dargelegt. Mit den gezielten Ausbauprojekten sollen Engpässe auf den Autobahnen beseitigt, der Ausweichverkehr gemindert und die Sicherheit erhöht werden. Davon profitieren auch der ÖV und Langsamverkehr in den betroffenen Städten und Agglomerationen.

An der Medienkonferenz vom Montag auf dem Firmengelände der Gebr. Kuoni Transport AG in Domat/Ems haben Nationalrat Martin Candinas, Jan Koch (Vizepräsident Bündner Gewerbeverband), Livio Zanetti (Präsident TCS Graubünden) und Roland Jäggi (Präsident ASTAG Graubünden) dargelegt, warum ein Ja bei der STEP-Abstimmungsvorlage am 24. November auch für den Kanton Graubünden wichtig ist, wie es in einer Medienmitteilung heisst. 

Verkehrswachstum und viel Stau

Der Verkehr auf dem Nationalstrassennetz hat sich gemäss BGV-Vizepräsident Jan Koch in den letzten 60 Jahren mehr als verfünffacht. Aufgrund der Bevölkerungszunahme und der Mobilitätsbedürfnisse wird er auf den Autobahnen weiter zunehmen. Dadurch kommt es regelmässig zu Staus und stockendem Verkehr. 2023 wurden in der Schweiz knapp 48 000 Staustunden ver- zeichnet. Diese kosten unser Land jährlich 1,2 Milliarden Franken. Mit gezielten Kapazitätser- weiterungen soll der Verkehr auf diesen Abschnitten verflüssigt werden. Die STEP- Abstimmungsvorlage umfasst sechs Teilprojekte in verschiedenen Landesregionen. Sie sollen Engpässe beseitigen und den Verkehrsfluss verbessern. «Nur wenn der Verkehr auf den Autobahnen fliesst, können Städte und Gemeinden entlastet werden. Gleichzeitig wird die Sicherheit im Strassenverkehr erhöht», sagte Nationalrat Martin Candinas an der Medienkonferenz.

Mehr Sicherheit und Effizienz

«Es handelt sich um einen gezielten und massvollen Ausbau unserer Strasseninfrastruktur», erklärte Martin Candinas und sagte weiter: «Schiene und Strasse müssen beide weiterentwickelt werden, um die gestiegene Mobilität richtig lenken zu können. Das Zusammenspiel beider Verkehrssysteme ist enorm wichtig. Es braucht Strasse und Schiene. Die Zeiten sind vorbei, wo man beide gegeneinander ausspielen konnte». «Neben dem Güter- und Pendlerverkehr profitiert auch der strassengebundene ÖV und der Langsamverkehr, wenn weniger Lastwagen und Autos durch Quartiere und Agglomerationen fahren. Nur weil es auf der Autobahn staut, mit einem 40-Tonner mit frischen Lebensmitteln durch eine Gemeinde fahren zu müssen, während Schüler zur Schule laufen, ist für einen Chauffeur immer eine Herausforderung und eine Zumutung», sagte Roland Jäggi dazu. Wie BGV-Vize-Präsident Jan Koch weiter ausführte, würden «fast die Hälfte der Personenkilometer auf den Nationalstrassen stattfinden, welche nur 3% der Strassenfläche in der Schweiz ausmachen. Die Autobahnen sind sehr effizient. Es ist daher folgerichtig, dort zu investieren, um Engpässe zu beseitigen».

Solidarität mit den Agglomerationen

«Auch wenn keines der sechs Bauprojekte der Abstimmungsvorlage direkt Graubünden betreffen, ist es für unseren Kanton von zentraler Bedeutung, dass die Vorlage angenommen wird», sagte der TCS- Graubünden-Präsident Livio Zanetti. Einerseits sollte sich die Bündner Stimmbevölkerung solidarisch zeigen mit den Bewohnern und Gewerbetreibenden in den Agglomerationen und Städten, die vom Ausweichverkehr und den Staus noch stärker geplagt sind als wir. Andererseits ist Graubünden bei seiner Verkehrsinfrastruktur auf die finanziellen Mittel des Bundes beim Ausbau und Erhalt seiner Infrastruktur angewiesen. In Zukunft müssen auch die Nationalstrassen in Graubünden erweitert werden, beispielsweise Umfahrungen auf der Julierstrasse sowie der Engpass zwischen Reichenau und Rothenbrunnen bei der A13. Bei diesem Engpass nimmt der Stau, wie auch der Ausweichverkehr, laufend zu. Mit der absehbaren Verkehrszunahme werden Ausbauprojekte auch beim Nationalstrassennetz in Graubünden unabdingbar.

Ein Ja zur STEP-Vorlage am 24. November ist somit auch ein Zeichen für künftige Ausbau- und Umfahrungsprojekte in Graubünden. Gemäss Nationalrat Martin Candinas geht es bei der Abstimmung auch um die Grundsatzfrage, ob Engpässe auf Autobahnen künftig überhaupt noch beseitigt werden sollen. Für Livio Zanetti ist darum klar, warum für den Kanton Graubünden ein hoher Ja-Stimmenanteil an der Urne wichtig ist: «Graubünden ist zurzeit nicht direkt betroffen. Es werden aber weitere Ausbauschritte folgen, bei denen wir auf die Solidarität anderer Kantone angewiesen sein werden.»

Bündner Ja-Kampagne

Die Vorlage wird landesweit von einer breiten Allianz aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unterstützt. Dem Bündner Ja-Komitee gehören neben den an der Medienkonferenz anwesenden Martin Candinas (Nationalrat, Mitglied Gewerbekammer sgv), Jan Koch (Vizepräsident Bündner Gewerbeverband), Livio Zanetti (Präsident TCS Graubünden) und Roland Jäggi (Präsident ASTAG Graubünden) auch Magdalena Martullo-Blocher (Nationalrätin), Viktor Scharegg (Präsident Bündner Gewerbeverband), Maurizio Pirola (Präsident Graubündnerischer Baumeisterverband) und Bruno Loi (Grossrat und Mitglied ASTAG) an. Die kantonale Kampagne, welche vom Bündner Gewerbeverband geleitet wird, wird unterstützt von: Graubündnerischer Baumeisterverband, ASTAG Sektion Graubünden, AGVS Graubünden, Handelskammer und Arbeitgeberverband Graubünden, ACS Graubünden, TCS Graubünden und Kies- und Betonverband Graubünden.

(Bild: zVg)

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