Brienzer:innen dürfen kurz nach Hause

Brienzer:innen dürfen kurz nach Hause

GRHeute
06.06.2023

Erstmals seit der Evakuierungkann die Wohnbevölkerung von Brienz/Brinzauls ihr Dorf wieder für eine kurze Zeit betreten. Dazu sind zwei Zeitfenster à 90 Minuten geplant. Voraussetzung ist eine positive Sicherheitsbeurteilung durch den Frühwarndienst. Maximal dürfen sich 30 Personen im Dorf aufhalten.

Die Indikatoren für die unmittelbare Gefahr eines Ereignisses lassen es zu, dass die evakuierte Wohnbevölkerung von Brienz/Brinzauls das Dorf voraussichtlich morgen Mittwoch, 7. Juni während zwei Mal 90 Minuten betreten kann. Aus Sicherheitsgründen dürfen sich nicht mehr als 30 Personen gleichzeitig im Dorf aufhalten, wie der Gemeindeführungsstab Albula/Alvra am Dienstag mitteilte. 

Die Möglichkeit, das Dorf zu besuchen, steht nur den evakuierten Bewohnerinnen und Bewohnern von Brienz/Brinzauls offen. Der Besuch dient ihnen unter anderem dazu, wichtige Dinge aus den Häusern zu holen, die sie für ihren Alltag benötigen.

Zutrittsberechtigt sind maximal zwei Personen pro Haushalt. Es werden keine Drittpersonen – wie etwa Medienschaffende – zugelassen. Sämtliche Personen müssen der Gemeinde via Hotline vorher angemeldet werden: 079 936 39 39

Sicherheit an oberster Stelle

Der Zugang zum Dorf erfolgt über den Kontrollpunkt bei der Ruine Belfort östlich von Brienz/Brinzauls. Dort werden alle eintretenden Personen eingetragen. Beim Austritt aus dem Dorf werden sie wieder ausgetragen. So wird sichergestellt, dass das Dorf am Ende jedes der beiden Zeitfenster wieder menschenleer ist.

Der Besuch des Dorfs kann nur dann durchgeführt werden, wenn die Gefahrenlage dies am Mittwochmorgen zulässt. Der Entscheid über die Durchführung fällt frühmorgens; die Evakuierten werden dann sofort per SMS und über Twitter informiert. Würde sich die Lage im Laufe des Zutritts rapide verschlechtern, würde der Zutritt abgebrochen.

Sollte der Besuch am Mittwoch aus Sicherheitsgründen wieder nicht möglich sein, versucht der Gemeindeführungsstab, ihn möglichst zeitnah nachzuholen.

Landwirtschaft arbeitet auf den unteren Wiesen

Am Dienstagmorgen haben erstmals seit der Evakuierung landwirtschaftliche Betriebe Zutritt zu den Wiesen unterhalb der Kurve «Stiert grond» erhalten. Sie schneiden dort Gras und verarbeiten es zu Heu oder Silogras. Der Zutritt soll in den kommenden Tagen wieder ermöglicht werden, wenn es die Gefährdungslage zulässt. Er ist auf den unteren Wiesen möglich, weil die Gefährdung dort kleiner ist als im Dorf darüber.

Hinweis: Zufahrt und Zutritt zum Kontrollpunkt

Die Kantonsstrasse von Crappa Naira zum Kontrollpunkt ist ab der Abzweigung zu den Maiensässen gesperrt. Die Zufahrt ist am Mittwoch nur Bewohnerinnen und Bewohnern, die das Dorf besuchen, gestattet. Der Kontrollpunkt Belfort selbst liegt innerhalb der Zone mit Betretungsverbot. Zutritt zum Kontrollpunkt und zum Dorf erhalten nur angemeldete Bewohnerinnen und Bewohner.

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(Bilder: GRHeute/zVg)

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