Freier Fall – Nichts für schwache Nerven

Freier Fall – Nichts für schwache Nerven

GRHeute
20.12.2016

Mit einem Gefälle von 45 Grad fühlt sich der steilste Abfahrtsstart der Welt praktisch als senkrechter Sturz in die Tiefe an.  St.Moritz bietet Adrenalin pur für Besucher!

Schnell, fesselnd, legendär: «Der Freie Fall präsentiert von AUDI» auf der Corviglia in St.Moritz ist mit einer Neigung von 100% der steilste Abfahrtsstart der Welt. Neu kann die spektakuläre Startplattform der Herrenabfahrt besucht werden – Gänsehaut inklusive!

Schon der Weg zur Startplattform ist abenteuerlich: Eine Stahltreppe führt über 187 Stufen auf 2840 Meter. Spätestens beim Blick in die Tiefe schnellt der Puls der Fahrer hoch auf 120. Von hier beschleunigen die Rennläufer in wenigen Sekunden auf rund 140 Stundenkilometer – schneller als mancher Sportwagen. Erreicht wird das Tempo durch ein Gefälle von 100 Prozent oder 45 Grad. Fast senkrecht geht es die ersten 150 Meter hinab wo der Fahrer das Gefühl des freien Falls erlebt. Der atemberaubende Starthang wurde darum ‚Freier Fall‘ benannt, und gab somit der Pista Corviglia auf dem St. Moritzer Hausberg ihr Markenzeichen. Nirgendwo sonst stürzen sich die Abfahrer über eine derart steile Geröllhalde in die Tiefe, was den Abfahrtsstart zum Mythos im Ski-Zirkus macht.

Gebaut wurde das Meisterstück für die Ski Weltmeisterschaften 2003. Bernhard Russi, der ehemalige Abfahrtsweltmeister und –Olympiasieger, hat diesen gemeinsam mit den Bauprofis  der Ski WM 2003 konzipiert und umgesetzt. Bei der Hangbearbeitung und den Beschneiungsleitungen wurde er von Paul Accola unterstützt, welcher als Menzi-Muck-Spezialist diese schwierigen Arbeiten im gefährlichen Steilhang ausgeführt hat. Wie Bernhard Russi heute sagt, kam ihm die Idee für den ‚Freien Fall‘ bereits bei der Ski WM 1974, welche ebenfalls in St. Moritz ausgetragen wurde.

Eine echte Herausforderung ist der ‚Freie Fall‘ auch für Streckenposten und Kameraleute. Der Kameramann des Schweizer Fernsehens, der die ersten Meter der Abfahrt für die Zuschauer in aller Welt einfängt, muss sich zu seiner Plattform inmitten der Felswand mit Steigeisen über 50 Meter abseilen. Die Streckenposten sind ebenfalls mit Karabinerhaken und Seil gesichert. Selbst für die Pistenraupe ist die felsige Rinne zu steil. Wenn die Piste präpariert wird, hängt diese an einem Stahlseil.

Im Hinblick auf die Ski WM 2017 wurde der Herren Abfahrtsstart auf den neusten Stand gebracht, die Startplattform sowie die Treppenkonstruktion wurden den heutigen Sicherheitsanforderungen angepasst. Ansonsten präsentiert sich die Attraktion im Originalzustand und wurde an den Ski Weltcup Finals im März 2016 zum ersten Mal nach 2003 wieder befahren.

Ab Ende Dezember kann die Plattform nun besichtigt werden – weitere Infos dazu gibt’s hier.

(Quelle/Bilder: St. Moritz 2017)

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