Nicht das beste Wochenende für die Bündner Skisportler

Nicht das beste Wochenende für die Bündner Skisportler

Reto Hartmann
12.12.2016

Langlauf-Weltcup in Davos, Ski-Weltcup in Val d’Isère oder Biathlon-Weltcup in Slowenien: Die Bündner Schneesport-Stars hatten am vergangenen Wochenende kein Glück.

Aus Bündner Sicht waren natürlich alle Augen nach Davos gerichtet, wo die Organisatoren trotz grüner Umgebung eine fantastische Anlage präparierten, die den Profis wenig Wünsche offen liess. Und das Wochenende begann am Samstag ja auch durchaus vielversprechend. Im 30-km-Rennen der Männer vermochte Dario Cologna zu überzeugen und holte sich den 10. Rang. Gestern Sonntag vermochte er im Sprint-Weltcup aber nicht nachzuziehen und schied als 40. in der Qualifikation aus. Es gilt allerdings zu relativieren, dass nur ein Athlet, der die 30 km vom Vortag in den Beinen hatte, den Final erreichte. Insgesamt scheint Cologna hinsichtlich der Tour de Ski, die in der Altjahreswoche startet, besser in Form zu sein als im Vorjahr. Eine fast noch grössere Enttäuschung gab es für die Fans gestern im Frauen-Rennen, wo Lokalmatadorin Laurien Van der Graaf in den Viertelfinals durch einen Sturz der Schwedin Jennie Öberg in aussichtsreicher Position zu Boden gerissen wurde und ausschied.

So vorbildlich die Davoser Organisatoren den Event herrichteten, die Stimmung am Pistenrand war diesmal im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich kleiner. Auch der Zuschaueraufmarsch ging sichtlich zurück.

Elisa Gasparin patzerte

Auch im Biathlon-Weltcup reüssierten die Bündner am Wochenende nicht wirklich. Zwar lag die Schweizer Frauenstaffel (4 x 6 km) im slowenischen Prokljuka bis zum letzten Wechsel auf dem ausgezeichneten 4. Rang. Aita Gasparin, Selina Gasparin und Lena Häcki hatten das Feld für Schlussläuferin Elisa Gasparin gerichtet, diese scheiterte jedoch beim ersten Schiessen und musste in die Strafrunde. Am Ende wurden die Schweizerinnen etwas enttäuschende Zehnte.

Gino Caviezels verpasste Chance

Auch die Bündner Ski-alpin-Fahrer hatten in Val d’Isère nicht das Wochenende, das sie sich erhofften. Der Riesenslalom vom Samstag begann zwar vielversprechend, fuhr Gino Caviezel doch im 1. Lauf auf den achten Rang vor. Im schwierigen, zweiten Durchgang patzte der Beveriner aber bös. «Eine Katastrophe», beurteilte Caviezel – der weiter unter dem Problem leidet, nicht zwei gute Läufe en suite runterzubringen – seinen Lauf, der ihn auf den 20. Platz zurückspülte – ex aequo mit Carlo Janka, der sich mit einer Hundertstel Reserve für den 2. Lauf qualifizierte und letztlich immerhin noch einige Punkte holte. Die weiteren gestarteten Bündner Sandro Jenal (als 35. nur 17 Hundertstel an der Qualifikation vorbei), Thomas Tumler (37.) und Manuel Pleisch (48.) scheiterten im 1. Lauf. 

Im Slalom von Sonntag lief es aus Bündner Sicht noch schlechter: Marc Gini verpasste als 40. ebenso die Qualifikation wie Sandro Simonet, der nach seinem Coup im ersten Weltcup-Rennen Mitte November in Levi diesmal im ersten Lauf ausfiel.

Fiva rettet Bündner Ehre

Die Bündner «Schneesport-Ehre» rettete am Wochenende Skicrosser Alex Fiva. Bei der FIS Cross Alps Tour in Val Thorens feierte der Churer seinen ersten Sieg seit zweieinhalb Jahren. Der Schweizer Teamleader fuhr im zweiten Weltcup-Wettkampf der Saison allen voraus und siegte nach einem Start-Ziel-Sieg im Final souverän.

 
(Bild: Dario Cologna in Davos – Harald Steiner/EQ Images)
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Reto Hartmann

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