Wolf reisst Reh in Zizers

Wolf reisst Reh in Zizers

Ein Wolf hat beim Pumptrack in Zizers ein Reh gerissen. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Wolf des Glattwangrudels, das im Prättigau zuhause ist, wie eine Anfrage beim Amt für Jagd und Fischerei ergeben hat. 

Letzten Mittwoch grad beim Pumptrack in Zizers oberhalb des Dorfes: Polizei und Wildhut haben ihre Autos parkiert. Als sie weg sind, zeigt sich: Da liegen Wolf-Exkremte. Auf der Seite des Kantons, wo die Beobachtungen aufgezeichnet werden, wird ein Wildriss eines Wolfes notiert. 

Wie auf Anfrage von GRHeute zu erfahren war, haben ein oder mehrere Wölfe in der Nacht auf den 1. März ein Reh beim Pumptrack gerissen. «Obwohl genetisch nicht belegt, ist naheliegend, dass das Reh durch einen oder mehrere Wölfe des Glattwangrudels gerissen wurde», sagte Arno Puorger, Akademischer Mitarbeiter beim Amt für Jagd und Fischerei Graubünden.

Dass das Reh so nahe am Siedlungsgebiet gerissen wurde, sei grundsätzlich nicht problematisch zu werten. «Wölfe folgen den Beutetieren, die aktuell gerne auf die ersten grünen Flächen am Talboden austreten, aber auch in anderen Jahreszeiten kann das durchaus vorkommen», sagte Arno Puorger. 

Es ist nicht der erste Wildtierriss in diesem Revier. Der erste datiert aus dem Jahr 2016, und auch in den Jahren darauf habe es einzelne Nachweise gegeben, wie Arno Puorger sagte. In Zukunft werde die Präsenz der Wölfe sogar stärker sein: Seit letztem Frühling hat sich im Prättigau das Glattwangrudel gebildet. Der Name nimmt Bezug auf den Berg oberhalb Fideris. 

(Titelbild: Symbolbild Archiv GRHeute/GRHeute)

 

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.