Regierungspräsident Marcus Caduff und Regierungsrätin Carmelia Maissen haben heute Montag die «Strategie Langsamverkehr Graubünden 2037» präsentiert. Mit der Strategie möchte der Kanton die aktive Mobilität gezielt fördern. Bis 2037 soll der Langsamverkehr im Alltag und in der Freizeit ein zentrales Rückgrat der Mobilität in Graubünden sein.
Im Regierungsprogramm 2025-2028 hat die Bündner Regierung auch einen Schwerpunkt auf den Langsamverkehr gesetzt. Mit der Präsentation der «Strategie Langsamverkehr Graubünden 2037» erfolgte nun eine erste Konkretisierung. Und die Vision der Strategie ist klar definiert: «Bis 2037 soll der Kanton Graubünden über die Kantonsgrenzen hinaus für seine attraktiven Angebote im Langsamverkehr bekannt sein», sagt Regierungspräsident Marcus Caduff, Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Soziales. Attraktiv gestaltete Strassen, Wanderwege und Biketrails sollen Bevölkerung, Beschäftigte und Gäste dazu einladen, sich aktiv fortzubewegen. «So stellen wir langfristig eine hohe Standortqualität sicher und stärken unseren Kanton als attraktiven Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum», wird Marcus Caduff in einer Medienmitteilung der Standeskanzlei Graubünden vom Montag zitiert.
Regierungsrätin Carmelia Maissen, Vorsteherin des Departements für Infrastruktur, Energie und Mobilität, bringt es auf den Punkt: «Bis 2037 ist der Langsamverkehr ein zentrales Rückgrat der Mobilität im Kanton Graubünden, so dass die Hälfte aller Wege im Kanton zu Fuss oder mit dem Velo zurückgelegt werden.» Gemäss Strategie soll die aktive Mobilität im Alltag und in der Freizeit selbstverständlich sein und aktiv gefördert werden.
Drei Ziele für das gesamte Kantonsgebiet
Die «Strategie Langsamverkehr Graubünden 2037» wurde in den letzten zwei Jahren von einer departements- und dienststellenübergreifenden Projektgruppe erarbeitet. Verschiedene Fachorganisationen steuerten ihre Anliegen bei. Damit der Langsamverkehr in den nächsten zwölf Jahren zum zentralen Rückgrat in Graubünden wird, wurden in der Strategie folgende drei Ziele für das gesamte Kantonsgebiet definiert:
- Ziel 1: Gleichwertige Mobilitätsformen
Der Langsamverkehr ist im Kanton Graubünden neben dem motorisierten Individualverkehr und dem öffentlichen Verkehr eine gleichwertige und gleichberechtigte Mobilitätsform. - Ziel 2: Erhöhung des Langsamverkehr-Anteils
Der Anteil des Langsamverkehrs hat sich im Kanton Graubünden infolge gezielter Förderung deutlich erhöht. - Ziel 3: Eindeutige Zuständigkeiten und Prozesse
Zuständigkeiten und Prozesse betreffend Langsamverkehr sind im Kanton Graubünden eindeutig geregelt und koordiniert.
Fünf Handlungsfelder zur Umsetzung
Zur erfolgreichen Umsetzung der Strategie Langsamverkehr Graubünden 2037 wurden fünf thematische Handlungsfelder festgelegt:
- Netzplanung
- Erhöhung der Nachfrage im Langsamverkehr
- Verkehrsmittelübergreifende Planung
- Prozesse und Organisation kantonale Verwaltung
- Rechtliche Grundlagen
Jedes der fünf Handlungsfelder beinhaltet verschiedene, konkrete Aufgaben an den Kanton. Zudem werden bei einigen Handlungsfeldern Empfehlungen an Gemeinden und Regionen gerichtet.
Nächste Schritte
Die Umsetzung der «Strategie Langsamverkehr Graubünden 2037» wird nun schrittweise vorangetrieben. Der Kanton setzt hierfür eine Projektorganisation ein, deren strategische Verantwortung das Tiefbauamt als Fachstelle Langsamverkehr übernimmt. Ein Projektteam widmet sich der Ausarbeitung der konkreten Massnahmen sowie der fachlichen Abstimmung zwischen den Ämtern. Zudem setzt der Kanton eine Begleitgruppe mit Fachpersonen, Vertreterinnen und Vertreter aus Regionen und Gemeinden, relevanten Stakeholdern aus betroffenen kantonalen Dienststellen sowie externen Fachverbänden und Organisationen ein. Diese wird regelmässig über den Stand der Umsetzung informiert und nach Bedarf miteinbezogen. «Die ‘Strategie Langsamverkehr Graubünden 2037’ bietet die Chance, unseren Kanton zukunftsgerichtet weiterzuentwickeln. Nutzen wir sie – steigen wir gemeinsam um!», sagt Regierungsrätin Carmelia Maissen.
Pro Velo Graubünden reagiert erfreut
Pro Velo Graubünden, der Verband für die Interessen der Velofahrenden, äusserte sich in einer Medienmitteilung positiv über die Pläne der Regierung. «Neben dem Sachplan Velo und dem nationalen Veloweg-Gesetz, gibt es nun auch eine Strategie – der Umsetzung von Massnahmen für bessere Veloinfrastruktur in Graubünden steht nun nichts mehr im Wege!», wird Geschäftsleiter Simon Wahl zitiert. «Der Kanton kann damit den Grundstein für separate, vom Verkehr getrennte Velowege legen, die von allen Menschen – von Kindern bis Senior:innen ‘bedürfnisgerecht‘ genutzt werden können.»
(Bild: zVg./Pro Velo)



