Nach dem Ja des Churer Gemeinderates zum neuen Bahnprojekt und zur Entwicklung des ehemaligen Stadthallenareals herrscht bei den Verantwortlichen der Bergbahnen Chur-Dreibündenstein AG grosse Freude. Sie wollen nun alles daran setzen, den Churer Hausberg baldmöglichst auf direktem Weg mit der neuen Bahn zu erschliessen.
In den nächsten Monaten bis zur Abstimmung, die am Sonntag, 8. März 2026 stattfinden wird, werden die Bergbahnen nun das Churer Stimmvolk über das eingehend evaluierte Zukunftsprojekt im Detail informieren und aufzeigen, dass eine Teilsanierung am Ende teurer wird, wie die Bergbahnen Chur-Dreibündenstein am Donnerstag mitteilten.
«Wir freuen uns sehr, dass die Botschaft des Rahmenkredites der Direktverbindung Chur–Brambrüesch im Gemeinderat angenommen worden ist», erklärt Peter Engler, Mitglied des Verwaltungsrates und grosser Befürworter des zukunftsweisenden Projektes. Für die Verantwortlichen ist das Votum des Gemeinderates auch eine Anerkennung der umfassenden Vorarbeiten für das ausführungsreife Projekt.
Das Plangenehmigungsgesuch mit rund 160 Dokumenten, Gutachten und Expertisen ist ausgearbeitet und vom Bundesamt für Verkehr vorgeprüft. Ebenfalls geklärt sind die raumplanerischen Grundlagen im Zusammenhang mit der Stadthallenarealentwicklung, wo die neue Talstation gebaut werden soll. Sämtliche Umweltverbände waren involviert und unterstützen das Projekt mit der neuen Linienführung Chur – Fülian – Brambrüesch.
«Das Ja zu diesem sorgfältig weiterentwickelten Projekt motiviert uns, nun alles daran zu setzen, das beliebte Naherholungsgebiet auf direktem Weg mit der neuen Bahn zu erschliessen. Der Entscheid im Gemeinderat für diese Lösung zeigt, welche grosse Bedeutung Brambrüesch und dessen Erschliessung für alle Churerinnen und Churer haben», betont Engler. Eine Herausforderung wird sein, den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern aufzuzeigen, dass eine Teilsanierung am Ende teurer kommt.
Laut Gesetz müssten bei einer Teilsanierung zusätzliche Investitionen in die Mittelstation und für die Umsetzung des Behindertengesetzes aufgewendet werden. Zudem wäre der Betrieb nach einer Teilsanierung weiterhin auf Subventionen angewiesen. Einige Voten während der Gemeinderatssitzung haben auch aufgezeigt, dass die gesamte Finanzierung komplex und teilweise schwer zu verstehen ist. Das Geschäft unterliegt dem obligatorischen Referendum. Voraussichtlich im März 2026 wird das Churer Stimmvolk über den Rahmenkredit entscheiden können. Bei einem Ja der Churer Bevölkerung könnte frühestens im Dezember 2028 die neue Bahn den Betrieb aufnehmen, bis zu diesem Zeitpunkt werden die bestehenden Anlagen für die Erreichbarkeit von Brambüesch ohne Einschränkungen weiterfahren.
Zuerst Abstimmung, dann Aktienkapitalerhöhung
Stimmt Chur dem Vorhaben zu, wird die Bergbahnen Chur-Dreibündenstein AG danach eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen. «Wir werden eine Aktienkapitalerhöhung unseren Aktionärinnen und Aktionäre vorschlagen, um für die Zukunft gewappnet und die notwendigen Investitionentätigen zu können», erklärt Andreas Riedi, der Präsident des Verwaltungsrates. Dank der Erhöhung der Kapazitäten, der Entwicklung des Angebotes am Berg und neuen Einnahmequellen wird der Bahnbetrieb selbsttragend und die Zukunft der Bahn gesichert. Das heisst auch, dass die jährlichen öffentlichen Betriebsbeiträge entfallen werden. «Der Entscheid des Gemeinderates ist ein erster und wichtiger Schritt für eine nachhaltige Zukunft von Brambrüesch. Er sichert den Churer Hausberg für kommende Generationen mit einem unternehmerisch und investitionstechnisch überzeugenden Gesamtkonzept», kommentiert VR-Präsident Andreas Riedi die positive Nachricht aus dem Churer Parlament.
Steigende Nachfrage unterstreicht Beliebtheit
Brambrüesch ist eine Erfolgsgeschichte. Bereits seit mehreren Jahren nimmt die Nachfrage zu, insbesondere auch im Sommer. Heisse Sommer locken viele Churerinnen und Churer auf den kühlenden Hausberg. «Das Familien- und Erlebnisparadies hat sich definitiv auch im Sommer als beliebtes Naherholungsziel etabliert. Daneben bleibt es die erste Adresse für Schneesport in allen Varianten, direkt vor der Haustür der Churerinnen und Churer», erklärt Patrick Arnet, der Geschäftsführer der Chur-Bergbahnen. Brambrüesch hat sich zu einer beliebten Ganzjahresdestination entwickelt. Mit der neuen Direktverbindung soll das auch künftig so bleiben.
(Bild: GRHeute)



