Eine Maschine gegen Kaugummi

Eine Maschine gegen Kaugummi

Die Stadt Chur lässt den Andeerer Granit auf der Bahnhofstrasse für 50’000 Franken reinigen. Der Stein weist acht Jahre nach dem Einbau starke Verschmutzungen auf.

Es gibt diese legendäre Szene in «Titanic»: Kate Winslet aka Rose bringt Leonardo di Caprio aka Jack das Spucken bei – und just in dem Moment, als Jack es ihr gleichtut, taucht Rose› Mutter auf. Und, auch wenn man es fast nicht zugeben mag: Man fühlt fast ein bisschen mit ihr und ihrem Ekel.

Wer auf Churs Boden blickt, sieht Strassen und Plätze mit meist schwazen Flecken übersäht. Es sind Kaugummiflecken. Man spürt sie an sehr heissen Sommertagen, wenn der Kaugummi statt am Boden an der Schuhsohle klebt. Hinterlassenschaften von Menschen, achtlos ausgespuckt und liegen gelassen. Ein Problem, das aber nicht nur für Chur gilt, sondern für alle anderen Strassen auf der ganzen Welt auch.

Die Bahnhofstrasse in Chur wurde 2012 mit Natursteinplatten mit geflammter Oberfläche aus Andeer-Granit verlegt, wie die Stadtkanzlei mitteilte. «Diese weisen aufgrund der intensiven Nutzung bei Anlässen und insbesondere auch wegen ausgespuckter Kaugummis aktuell eine starke Verschmutzung auf. Gerade diese vielen Kaugummiflecken sind nur schwer entfernbar, wirken jedoch im Gesamtbild der schönen Bahnhofstrasse sehr störend», heisst es in der Mitteilung weiter.

Am Montagmittag präsentierte die Stadt Chur deshalb ein neues Reinigungsgerät, das nur mit Wasser und Dampf die Strasse von Kaugummis und anderem Schmutz befreit. Der Prozess wurde von der Firma selbst entwickelt und patentiert. «Der Werkbetrieb beabsichtigt, mit diesem Verfahren künftig weitere betroffene Beläge in der Poststrasse und sensible Gebiete der Altstadt zu reinigen und von Kaugummirückständen zu befreien.» Der ganze Reinigungsprozess dauert einen Monat und soll künftig periodisch wiederholt werden.

(Bild und Film: GRHeute, David Hemmi)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.