Zürcher Tourismus-Präsident betreibt neues Flimser Resort-Projekt

Zürcher Tourismus-Präsident betreibt neues Flimser Resort-Projekt

GRHeute
30.01.2019

Das geplante «Nature Retreat Prau la Selva» hat die Betreibergesellschaft des neuen Resort-Projekts, das anstelle des Sportzentrums Prau la Selva entsteht, bekanntgegeben. Zum Erfolg führen soll das Projekt die «Gastgeber 3.0 AG» des ehemaligen Hotellerie-Suisse-Chefs und heutigen Zürich-Tourismus-Präsidenten Guglielmo L. Brentel.

Mit der auf innovative und nachhaltige Beherbergungskonzepte spezialisierten Zürcher «Gastgeber 3.0 AG» haben sich die Flimser ein Schwergewicht an Bord geholt. Hinter der Betreibergesellschaft «Gastgeber 3.0» steckt mit Guglielmo L. Brentel kein Geringerer als der langjährige Präsident von hotelleriesuisse sowie der École hôtelière de Lausanne (EHL). Der Branchenexperte ist heute Verwaltungsratsmitglied der Flughafen Zürich AG und Präsident von Zürich Tourismus. Das Unternehmen führt derzeit das Wellness-Hotel Tenedo in Bad Zurzach (AG) sowie das Hotel Chesa Rosatsch in Celerina (GR), beide mit je drei Restaurants und als Ganzjahresbetriebe. An der Gemeindeversammlung vom Montag gab Guglielmo L. Brentel und die beiden «Gastgeber 3.0»-Geschäftsführer Michael Stutz und Guli Brentel erste Einblicke in das Betriebskonzept für das «Nature Retreat Prau la Selva». Mit dem urbanen Gast als Zielgruppe und Natur-Erlebnissen in einem einzigartigen See-Resort als Alleinstellungsmerkmal rechnet Brentel für das Retreat mit einem Jahresumsatz von 5.5 bis 6 Millionen Franken. Die für das Projekt veranschlagten Investitionskosten von 30 Millionen Franken sollen nach dem Willen des Flimser Gemeindevorstandes von einem privaten Investor getragen werden. Die Gemeinde will für das Areal einen Baurechtsvertrag abschliessen und einen entsprechenden Baurechtszins erhalten. Der Investor seinerseits soll mit der «Gastgeber 3.0 AG» einen Betreibervertrag abschliessen. Gespräche mit potenziellen Investoren seien im Gange, wie an der Gemeindeversammlung bestätigt wurde.

Ökologisch machbares Projekt

Der Gemeindevorstand von Flims liess 2018 durch die Churer Firma Ecowert eine Machbarkeitsstudie für das Resort- und Seeprojekt erstellen. Dabei konnten alle Fragen zu Ökologie, Hydrologie, Nutzungen sowie Gewässer-, Natur- und Landschaftsschutz positiv beantwortet werden. Mit der Rückgabe der Waldhaus Arena durch die Flims Curling & Events GmbH an die Gemeinde habe sich gleichzeitig die Ausgangslage für das Resort-Projekt in wesentlichen Aspekten verändert. Die technische Machbarkeit eines Ersatzangebots in den Bereichen Eislauf/Curling (Freiluft), Tennisplätze sowie Adventure Golf sei geklärt und bestätigt worden. Damit seien die Voraussetzungen für eine Aufwertung der Waldhaus Arena geschaffen. Unklar ist, welche Zukunft der Eishockey-Club Flims mit der abgespeckten Infrastruktur hat. Eine IG Prau La Selva hatte im letzten Herbst statt des Bauprojekts mit einer Petition eine Aufwertung des bestehenden Sportzentrums verlangt. Die Petition war vor Weihnachten mit 2559 Unterschriften eingereicht worden.

IG Prau La Selva wehrt sich mit Online-Petition

Der Souverän hat das letzte Wort

Auslöser für die Überlegungen, das Sportzentrum Prau La Selva zugunsten eines neuen touristischen Hotel-Angebots aufzugeben, waren die hohen, drohenden Investitionskosten in die Sportanlagen. Das in den 80er Jahren erbaute Zentrum Prau la Selva müsste aus technischen Gründen zeitnah saniert werden.

Im Zusammenhang mit dem Resort-Projekt im Areal Prau la Selva sowie den Ersatzangeboten bei der Waldhaus Arena wird der Flimser Souverän im Verlauf 2019 gleich zu drei Teilaspekten befragt. Die Abstimmungsvorlagen betreffen den Ausbau der Waldhaus Arena, eine Zonenplanänderung im Areal Prau la Selva/Camping sowie das Vertragsmodell mit der Investitionsgesellschaft. Reihenfolge und Termine der Abstimmungen werden gemäss Gemeindepräsident Adrian Steiger zu gegebener Zeit festgelegt. 

Gemeinde Flims setzt Impuls für Ganzjahrestourismus

 

(Bilder: zVg.)  

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