Selva: «Appellstrategie ist absolut ungenügend»

Selva: «Appellstrategie ist absolut ungenügend»

GRHeute
27.10.2016

Angesichts des viel zu hohen Wildbestandes im Kanton Graubünden befürwortet Selva, der Verband der Waldeigentümer, sowie GR Wald die beschlossene Sonderjagd in allen Regionen. Damit sei es aber noch nicht getan.

Der Frühlingsbestand beim Hirsch belief sich dieses Jahr auf rund 16‘500 Tiere. Dieser Bestand müsse nachhaltig reduziert werden, um künftig übermässige Wildschäden am Wald zu verhindern, schreibt die Selva. Die Jagd sei und bleibe dabei auch aus Waldsicht die entscheidende Massnahme zur Reduktion und Regulation der Wildbestände. Eine intensive Zusammenarbeit zwischen Jagd und Wald sei unumgänglich.

Konflikt Jäger – Förster

Schon gestern in der Rundschau wurde der Konflikt zwischen Jägern und Förstern in die Öffentlichkeit getragen. Die einen wollen mehr Abschüsse, die andern nicht. Im Grunde wollen aber beide dasselbe: Einen gesunden Wald und genügend gesunde Tiere für die Jagd. «Die Waldseite versteht, dass der Bejagungsauftrag komplex und die Umsetzung nicht einfach ist, insbesondere vor dem Hintergrund der laufenden Grundsatzdiskussionen rund um die Jagd», so die Waldeigentümer gestern in einer Medieninformation. Trotzdem – oder gerade deshalb – verlange sie nach einer Optimierung der Jagdplanung, einer klaren Erhöhung der Abschusszahlen, einer konsequenten Erfüllung der Abschusspläne und einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Wald und Wild.

Zankapfel Wildfütterung

Zudem fordern die Bündner Waldeigentümer und Forstfachleute zur konsequenten Umsetzung eines Wildfütterungsverbotes und dessen Aufnahme in die Kantonale Gesetzgebung auf. Die Selva betont, dass sie bereits mehrfach darauf hingewiesen habe, dass im Kanton Graubünden überhaupt keine Wildfütterungen, weder inner- noch ausserhalb von Hegekonzepten, nötig seien. Auch das Positionspapier von GR Wald behandle diese Thematik eingehend. Die Notfütterungskonzepte seien das beste Beispiel dafür, da sogar diese erfahrungsgemäss aus rein gesellschaftlichen Gründen eingesetzt würden. Der Vorschlag der Regierung, diese Problematik nur über verstärkte Öffentlichkeitsarbeit im Sinne einer Appellstrategie anzugehen, sei «aus forstlicher Sicht absolut ungenügend».

 

(Quelle: zVg./Symbolbild: Pixabay)

author

GRHeute

www.grheute.ch
GRHeute Redaktion