Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling

Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling

Juerg Kurath
28.03.2019

Was haben die drei gegenwärtig besten Bündner Eishockeyclubs, das heisst der HC Davos, der EHC Chur und der EHC Arosa gemeinsam? Alle drei haben sich am Dienstag aus einer schwierigen Situation in eine bessere Ausgangslage manövriert.

Der HC Davos konnte gegen die SC Rapperswil-Jona Lakers zwar alle vier Partien in der Regular Season für sich entscheiden, musste sich den Rosenstädtern in der Platzierungsrunde dann aber zweimal geschlagen geben. Nun konnten die Davoser das Heimspiel zum Auftakt des bereits seit längerer Zeit feststehenden Playout Finals der National League mit 3:2-Toren für sich entscheiden und in der Best-of-Seven-Serie mit 1:0-Siegen in Führung gehen. Somit stehen die Rapperswiler in der zweiten, diesmal auf eigenem Eis ausgetragenen Partie vom Donnerstag schon unter einem gewissen Druck des Siegenmüssens, wobei für den HC Davos ausser einem Heimspiel aber noch rein gar nichts gewonnen ist. Die Mission Ligaerhalt könnte noch eine harte Nuss werden.
Der EHC Arosa stand im Final um den Schweizer 1. Liga-Amateurmeistertitel gegen den SC Lyss nach zwei Niederlagen eigentlich kurz vor dem Saisonende. Die Aroser bewiesen aber erneut viel Moral, konnten sich auswärts mit 2:1-Toren durchsetzen und die Best-of-Five-Serie auf 1:2-Siege verkürzen. Während sie im Heimspiel noch am übergrossen Druck zerbrochen waren, verdeutlicht dieser Erfolg die Reife, welche das Team von Marc Haueter nach zwei Jahren kontinuierlich harter Arbeit aufweist. Die Serie findet am Donnerstag im Hexenkessel des Sportzentrums Dieschen auf der Lenzerheide ihre Fortsetzung. Klar ist aber, dass der EHC Arosa in der nächsten Saison in der MySports League oft auf solch starke und unangenehme Gegner wie den SC Lyss stossen wird.
Seit gut einem Monat beendet ist die Saison dagegen für den EHC Chur, der den Abstieg aus der MySports League bekanntlich erst in extremis und nur ganz knapp verhindern konnte. Die Churer spielten demnach zum zweiten Mal in Folge nicht um den Meistertitel, sondern gegen den Abstieg in die 1. Liga. Nachdem seither leider nicht viel Positives an die Öffentlichkeit gelangt war und die Gerüchteküche wieder einmal brodelte, machte man sich doch langsam Sorgen um die sportliche Zukunft des Stadtclubs. In einer Medienmitteilung informierten nun aber die Verantwortlichen des EHC Chur über eine interne Umstrukturierung, in der die Führung in einen strategischen und einen operativen Bereich aufgeteilt wird, wobei letzterer durch eine Sportkommission unterstützt werden soll. Dieses Gremium werde in nächster Zeit alles daran setzen, um für die kommende Saison mit zahlreichen jungen und hungrigen sowie einigen erfahrenen Spielern eine kompetitive Mannschaft zusammenzustellen. Zudem soll auch mit Konstantin Kurashev als Cheftrainer und Marco Capaul als Nachwuchschef weiter zusammengearbeitet werden. Nun müssen diesen verheissungsvollen Worten aber auch die erfolgsversprechenden Taten folgen, wenn das Gastspiel der Steinböcke in der MySports League nicht in einem Trümmerhaufen enden soll.
(Bild: zVg)
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Juerg Kurath

Redaktor Sport
Langjähriger Berichterstatter des Bündner Sports, der BZ und der SO. Aktiver, Trainer und Funktionär in Leichtathletik, Triathlon, Biken, Volleyball, Fussball, Korbball, Handball, Casting und Bob.