Hanspeter Hunger: «Ideale Voraussetzungen für das Schuldepartement»

Hanspeter Hunger: «Ideale Voraussetzungen für das Schuldepartement»

Die SVP Chur hat am Mittwochabend Hanspeter Hunger als Stadtratskandidaten nominiert. Der 42-jährige Churer ist derzeit Rektor der Berufswahlschule in Uster. Mit Hunger zielt die SVP auf das zuletzt von der SP geführte Schuldepartement.

HungerNach der Ausbildung zum Primarlehrer schloss Hunger seine Studien in Zürich und Bern als Sekundarlehrer ab. Anschliessend absolvierte er die Ausbildung zum Schulleiter und schloss ein weiteres Studium mit einem MBA ab. Neben verschiedenen Tätigkeiten als Lehrer und Schulleiter arbeitete er in den Jahren zwischen 2010 und 2016 in Chur als Treuhänder. Politisch ist Hunger als Mitglied im Berufsschulrat der Gewerblichen Berufsschule Chur tätig, ausserdem ist er seit 2013 Stellvertreter in der Geschäftsprüfungskommission. GRHeute hat mit Hanspeter Hunger gesprochen.

Hanspeter Hunger, wir gratulieren zur Nomination. Das war nur Formsache, oder?

Es hat sich in letzter Zeit schon abgezeichnet. Aber eine Garantie gibts vor einer Wahl natürlich nie. Mein Eindruck war, dass die Parteileitung und die Findungskommission ein sehr gutes, professionelles Verfahren durchgeführt hat.

Das allerdings auch Misstöne mit sich brachte: Wie wurde an der Nominationsversammlung der Rücktritt von Beath Nay thematisiert?

Die Versammlung ist, denke ich, gut verlaufen. Unser Präsident Mario Cortesi hat die Fakten zum Fall kurz geschildert und hat sachlich und nüchtern informiert. Wir haben ja auch weiterhin ein gutes Einvernehmen mit ihm. Und von der Partei her wird die Arbeit von Beath Nay auch gewürdigt.

Nay wäre wohl als einer der Favoriten ins Rennen um den freien Stadtratssitz gestiegen. Können Sie diesen Platz auch einnehmen?

Das kann ich nicht beurteilen. Er hatte sicher einen höheren Bekanntheitsgrad. Andererseits glaube ich, ideale Voraussetzungen für das Departement 2, das Schuldepartement, zu haben. Das ist sicher ein Vorteil.

Sie haben einen pädagogischen, aber auch einen wirtschaftlichen Hintergund. Was können Sie über sich als Menschen sagen?

Puuh… Ich bin Steinbock, Bündner, Safier, Chur ist meine Heimat. Ich habe meine eigene Meinung und bin hartnäckig in der Sache, aber immer respektvoll und kooperativ im Umgang mit anderen.

An den eidgenössischen Wahlen vom letzten Jahr war die SVP in Chur stärkste Partei. Inwiefern erhöht dies Ihre Chancen?

Die Stadtratswahlen folgen anderen Gesetzen. Man weiss ja, wie das ist mit Majorzwahlen, da kann man keine Rückschlüsse ziehen. Es wird sicher einen strengeren Wahlkampf geben.

Und wie schätzen Sie Ihre Chancen ein?

Die Ausgangslage ist schwierig, aber nicht aussichtslos.

Die Chancen wären sicher höher, wenn es einen bürgerlichen Schulterschluss gegeben hätte. Warum hat es Ihrer Meinung nach nicht geklappt mit einer Absprache zwischen SVP, BDP und CVP?

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich die genauen Abläufe, wie das hätte eingefädelt werden sollen, nicht kenne. Wie ich orientiert bin, stand die SVP Graubünden Gesprächen offen gegenüber. Grundsätzlich bin ich natürlich Befürworter einer bürgerlichen Zusammensetzung im Stadtrat.

Und warum sollen die Churerinnen und Churer Sie wählen? Ihr Werbespruch in eigener Sache, sozusagen.

Naja, ich bin nicht so der Mottojäger. Ich glaube einfach, dass mein Profil mit meinem Background optimal passen würde. Ausserdem bin ich der Meinung, dass es befruchtend wäre, wenn das Schuldepartement nach 20 Jahren SP-Führung wieder in bürgerliche Hände käme.

Und was steht jetzt bis als nächstes auf dem Programm?

Das Ziel ist zuerst sicher einmal, meinen Bekanntheitsgrad in Chur zu erhöhen. Aber wir können ja auch auf die Unterstützung unseres Wahlteams zählen. Wir, weil: Es wird gleichentags ja auch der Gemeinderat gewählt.

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  • Urs Marti, Stadtpräsident (FDP, bisher)
  • Tom Leibundgut (Freie Liste, bisher)
  • Marco Tscholl (BDP, neu)
  • Peter Portmann (CVP, neu)
  • Patrik Degiacomi (SP, neu)
  • Hanspeter Hunger (SVP, neu)
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    Kandidaten der SVP Chur für den Gemeinderat
    • Andreas Bazzon, Dr. sc. ETH / Physiker (neu)
    • Gian Reto Bühler, lic. jur. Rechtsanwalt (neu)
    • Mario Cortesi, Dipl. El.-Ing. HTL / Betriebswirtschafts-Ing. NDS (bisher)
    • Roland Grigioni, Reallehrer (Oberstufe Sek I) PHSG (neu)
    • Walter Hegner, KV Chur / Wirtschaftsschule Bern (neu)
    • Marc Hermann, Polymech. EFZ / Betriebswirtschafter HF i.A. (neu)
    • Hanspeter Hunger, Master of Advanced Studies in Business
    • Administration / Sekundarlehrer phil. II (neu)
    • Marco Kalberer, Bankkaufmann / Student Bachelor of Business a. Law (neu)
    • Peter Kamber, Schulleiter, Sekundarlehrer phil. II (neu)
    • Urs Rettich, Landwirt / Hauswart mit eidg. Fachausweis (bisher)
    • Marco Wiesendanger, Automechaniker / Handelsschule VSH (neu)
    • das Regionalgericht: Markus Haltiner, lic. iur. (bisher)

    Die Wahl aller Kandidaten erfolgte jeweils einstimmig und unter grossem Beifall.

     

    (Bild: Berufswahlschule Uster)

     

    author

    Mathias Braendli

    Redaktor Region/Sport
    Marketeer, Ex-Journalist und Football-Blogger. Sound: Adam Green, Ryder the Eagle, Bob Dylan, Helloween. TV: Better Call Saul, Game of Thrones, Sport. Buch: Fall & Rise von Mitchell Zuckoff.