Natürlich nicht: Kein RhB-Waggon für die Grossen

Natürlich nicht: Kein RhB-Waggon für die Grossen

Der Jugendraum – ein alter RhB-Waggon – in Zizers läuft so gut, dass die Erwachsenen jetzt auch einen haben wollen. Dank einer grosszügigen Spende von Schreiner Hansjürg Marx ist das auch bald möglich. 

Schön wärs, oder? Es wäre ein Knaller! Aber leider sind der obige und der untere Text nur eins: Ein Aprilscherz. Reingefallen? 

Früher traf sich die Jugend auf dem Schulhausplatz. Seit Dezember haben die Jugendlichen von Zizers einen neuen Treffpunkt: Einen RhB-Waggon im Bannholz; eingebettet im Bermuda-Erlebnis-Dreieck von Föhrenawäldli, Pumptrack und Tennisclub. Der Bahnwaggon war vom ersten Moment an ein «Volltreffer», wie  Jugendarbeiter Nico Rupp in der jüngsten Ausgabe der Dorfzeitung zitiert wird.

Dutzende Jugendliche treffen sich meistens Mittwochs und Freitags. Beim Umbau haben sie selbst Hand angelegt; aus dem alten Raucherabteil wurde eine Bar mit selbstgemachten Tischen. Ans Nichtraucherabteil erinnert nur noch die Grösse. Es ist eine, um es in der Sprache der Jugendlichen zu sagen, gemütliche Chiller-Ecke geworden. 

Platz zum Sein und zum Chillen: Dieser Platz wird für die Erwachsenen in Zizers immer rarer. Eins ums andere Restaurant hat in den letzten Jahren zu gemacht. Damit fehlen Umschlagplätze für die zwei wichtigsten Regenten eines Dorfes: Klatsch und Empörium. 

Einer, der diesem Zustand nicht mehr länger zusehen wollte, ist Schreinermeister Hansjürg Marx, Inhaber des Calandaparks beim Fashion Outlet Landquart. «Ich habe mir gedacht, wenn die Jugendlichen so viel Spass haben und so gerne da sind, warum sollten wir Erwachsenen nicht auch so einen Bahnwaggon bekommen?», sagt Hansjürg Marx, der schon den Bahnwagen für die Jugendlichen organisiert hat. 

Finanzierung privat gesichert

Der Bahnwaggon für die Grossen soll unterhalb desjenigen der Jugendlichen zu stehen kommen. «Nicht zur Kontrolle natürlich. Es ist einer der schönsten Orte im Dorf. Man hat eine fantastische Aussicht, jeder kann zu Fuss hinkommen und man ist weit genug weg, um den Rest des Dorfes nicht zu stören.»

Die Kosten für den Bahnwaggon werden von Hansjürg Marx getragen. Den Betrieb des Wagens sieht er so, dass Interessierte sich für den Barbetrieb melden können. «Ich erhoffe mir ganz viele Inputs und dass es ein Begegnungsplatz für Leute wird, die sich im Dorf vielleicht nur vom Gassi gehen mit dem Hund kennen.»

Der Waggon soll pünktlich auf die Sommersaison ins Bannholz kommen. Alles weitere will Hansjürg Marx zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben. 

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(Bild: GRHeute. Es zeigt den zukünftigen Standort des Bahnwaggons für die Grossen.)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.