SELVA sagt Nein zur Abschaffung der Sonderjagd

SELVA sagt Nein zur Abschaffung der Sonderjagd
GRHeute
04.12.2018

In den kommenden Tagen wird der Grosse Rat des Kantons Graubünden über die kantonale Volksinitiative zur Abschaffung der Sonderjagd (Sonderjagdinitiative) beraten. Für den Verband der Waldeigentümer Graubünden SELVA ist klar: Die Initiative muss abgelehnt werden.

Die freie Bündner Patent-Jagd ist das wirksamste und kostengünstigste Mittel zur Regulation der Wildbestände. Mit der Sonderjagd verfügt der Kanton über ein bewährtes Instrument zur Feinregulierung der Schalenwildbestände, wie der Verband der Waldeigentümer Graubünden SELVA in einer Medienmitteilung schreibt. Dieses würde bei Annahme der Initiative ausser Kraft gesetzt, denn die Sonderjagdinitiative wolle die heutige Sonderjagd abschaffen und dafür die Hochjagd im Oktober um vier Tage verlängern. Dies führe gemäss SELVA aber nicht zum gewünschten Resultat, da viele Hirsche und Rehe ihre Winterlebensräume in unseren Wäldern erst in den Monaten November und Dezember beziehen.

Der Wald ist ein Multitalent

Der Wald ist ein wichtiger Raum für Mensch und Tier und erfüllt verschiedene Aufgaben: Er bietet Möglichkeiten für Erholung und Freizeit, ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen und schützt Lebewesen und Infrastrukturen vor Naturgefahren. Das Multitalent Wald ist ein komplexes Ökosystem. Wegen der aktuell hohen Schalenwildbestände gerät es zusehends aus dem Gleichgewicht. Die Waldverjüngung kann sich in weiten Teilen Graubündens nicht mehr wie gefordert von Natur aus verjüngen. Der Ausfall von wichtigen Baumarten und der Verlust der Biodiversität sind jetzt schon Tatsache. Betroffen ist insbesondere der für uns alle enorm wichtige Schutzwald, denn die zentrale Funktion der Bäume, der Schutz vor Naturgefahren, geht dadurch verloren.

Schutzbauten sind wesentlich teurer

Fällt die natürliche Schutzfunktion des Waldes weg, müssen Schutzbauten errichtet werden. Diese sind wesentlich teurer in der Erstellung und dem Unterhalt als die Schutzwaldpflege. Als Verband der Waldeigentümer Graubünden vertritt die SELVA die Interessen der öffentlichen und privaten Waldbesitzer Graubündens sowie deren Forstbetriebe. Eines der wichtigsten Anliegen ist die nachhaltige Entwicklung des Bündner Waldes, wozu insbesondere die natürliche Verjüngung gehört. Die Anpassung der Schalenwildbestände an die Lebensraumkapazität ist aus Sicht der Bündner Waldeigentümer notwendig. Das wirksamste und kostengünstigste Mittel, um das ökologische Gleichgewicht im Wald zu erhalten, sei die Jagd als zweistufiges System inkl. Sonderjagd.

 

(Symbolbild: GRHeute)

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