Eine Überfliegerin und viel Bündner Mittelmass

Eine Überfliegerin und viel Bündner Mittelmass

GRHeute
19.02.2023

Die Ski-WM in Courchevel und Méribel ist Geschichte. Die Schweiz hat mit dreimal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze im Medaillenspiegel die Nase vorn. Die Bündner haben – abgesehen von Überfliegerin Jasmine Flury – nicht wirklich überzeugt.

Zweimal Marco Odermatt und einmal Jasmine Flury: Dank drei Goldmedaillen fährt die Schweiz als erfolgreichste Ski-Nation von der Ski-WM nach Hause. Die Davoserin Flury schaffte dabei auch aus Bündner Sicht Grossartiges. Als erst zweite Frau aus Graubünden überhaupt – nach der Churerin Yvonne Rüegg 1960 im Riesenslalom von Squaw Valley/USA – holte sie an einer alpinen Ski-WM die Goldmedaille. Nachdem sie noch nie im Weltcup in der Abfahrt reüssiert hatte, glänzte die 29-Jährige in der WM-Königsdisziplin und hat sich und ihre oft unstete Karriere mit WM-Gold gekrönt. 

Flury hat mit ihrem Husarenritt auch die Schweizer Ehre gerettet. Denn die weiteren Bündner im Einsatz – allesamt Männer – überzeugten leider nicht: 

  • Gino Caviezel, nach seinem 2. Platz von Schladming mit Medaillenhoffnungen in die Weltmeisterschaften gestartet, fiel im Super-G aus und musste sich im Riesenslalom bei seinem insgesamt neunten WM-Rennen chancenlos mit Platz 9 begnügen.
  • Thomas Tumler, der zu seinem dritten Karriere-WM-Rennen startete, gelang im Riesenslalom der erhoffte Exploit ebenfalls nicht – der Samnauner musste sich mit Rang 18 zufrieden geben.
  • Stefan Rogentin blieb ebenfalls etwas hinter den Erwartungen zurück: In der Kombination trat der Lenzerheidner Speed-Spezialist nach neuntbester Zeit in der Abfahrt gar nicht mehr zum Slalom an, im Super-G musste er sich mit Rang 19 begnügen.
  • Livio Simonet zeigte beim Mixed-Team-Parallelrennen eine solide WM-Premiere, gewann im Viertelfinal gegen den Kanadier Jeffrey Read mit der besten Zeit des Schweizer Teams. Am Ende scheiterten die Schweizer gleichwohl an den Canucks und mussten sich mit Platz 5 zufrieden geben. Trotzdem kein schlechtes WM-Debüt des 24-Jährigen, der diesen Winter bereits in drei Weltcup-Riesenslaloms punkten konnte und auf dessen Zukunft man sich sicher freuen darf.

Die nächste Ski-WM findet vom 4. bis 16. Februar 2025 in Saalbach-Hinterglemm in Österreich statt.

 

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