Pokémon-Legenden: Z–A – Warum zieht das neue Pokémon so viel Kritik auf sich?

Pokémon-Legenden: Z–A – Warum zieht das neue Pokémon so viel Kritik auf sich?

GRHeute
03.11.2025

Das neu veröffentlichte Pokémon-Legenden: Z–A kurbelt den Siegeszug der beliebten Spielereihe endlich wieder an. Während sich die Fachpresse wohlwollend äussert, bewerten User den Ableger stark negativ. Einmal mehr ist ein Spiel Review-Bombing ausgesetzt. Zugegebenermassen ist der Ärger jedoch in Teilen begründet.

Unterirdische Bewertungen bei Metacritic

Eigentlich ist Pokémon-Legenden: Z–A ein gelungenes Spiel. Auf der Nintendo Switch 2 ist der neueste Titel der Pokémon-Reihe mit 60 FPS spielbar. Die 2022 veröffentlichten Rollenspiele Pokémon Karmesin und Purpur hatten auf der Switch 1 mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Windmühlen drehten sich in der Distanz erschreckend langsam, Pop-Ins liessen Charaktere abrupt aus dem Nichts erscheinen.

Die Fachpresse hatte Pokémon-Legenden: Z–A mit über 80 Punkten bewertet. Auf dem Bewertungsportal Metacritic ist die Gesamtwertung inzwischen auf 79 Punkte abgefallen. Umso erschreckender ist der „User Score“, der nach über 2.100 Rezensionen bei 46 Punkten steht. Was passiert ist: User hatten das Spiel mit Review-Bombing überzogen, um gegen die Pokémon Company und den Rechtsstreit zwischen Nintendo und Palworld zu protestieren.

Heutzutage sind fast alle Produkte online Bewertungen ausgesetzt: Spiele, Streaming-Anbieter, Büroartikel oder auch mobile Casinos der Schweiz. Da bei Casinos weniger Markenbewusstsein vorherrscht, sind die Bewertungen meist glaubwürdiger. Die besten Spielstätten erreichen in allen Kriterien – etwa Willkommensbonus, Spielangebot oder Kundendienst – 8 Punkte oder mehr. Wie vor dem Kauf eines neuen Spiels gilt auch bei Casinos am Natel: Bevor man eine Entscheidung trifft, sind Informationen einzuholen.

Noch immer keine Sprachausgabe

Dass in einem JRPG nicht alle Dialoge vertont sind, versteht sich von selbst. Bei Indie-Titeln wie Hollow Knight erwartet niemand eine Sprachausgabe. Unverständlich ist aber, dass Pokémon-Legenden: Z–A nicht spricht – genau wie mehr als 30 zuvor veröffentlichte Titel der Hauptreihe. Pokémon ist eines der bedeutendsten Franchises weltweit, blickt häufig auf mehr als 10 Millionen verkaufte Einheiten zurück. Hier Kosten einsparen zu wollen, während Schauspieler in anderen Games filmreif in Erscheinung treten, ist unverständlich.

In Pokémon-Legenden: Z–A klickt man sich im Tutorial erneut durch einschläfernde Textboxen. Immerhin weiss der Soundtrack zu überzeugen, und ohne Sprecher rückt die Musik stärker in den Vordergrund. Dennoch sind Fans der Ansicht, dass Pokémon-Spiele vertont werden sollten – zumindest auf Englisch mit Untertiteln in verschiedenen Sprachen. Selbst Super Mario Bros. Wonder hat das zuvor stumme Jump ’n’ Run um eine Sprachausgabe – die Plauderblumen – ergänzt.

Teilweise misslungene Texturen

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Spielwelt. Während man in Pokémon-Legenden: Arceus die Hisui-Region bereist hat, die in sieben riesige Gebiete unterteilt war, bietet Z–A bloss eine Stadt: Illumina City. Spieler bemängeln, dass die Stadtkulisse wenig abwechslungsreich wäre. Manche Kritiker lassen sich sogar zum übertrieben anmutenden Vergleich hinreissen, die Grafik erinnere stark an den Nintendo GameCube – eine 2001 veröffentlichte Spielkonsole.

Ganz so schlimm steht es nicht um die Grafik in Pokémon-Legenden: Z–A. Fakt ist jedoch, dass manche Texturen bei näherer Betrachtung unschön aussehen. Andere Spiele haben sowohl auf der Nintendo Switch 1 als auch auf der Switch 2 bewiesen, dass eine bessere Grafik nicht unmöglich wäre.

Generelle Unzufriedenheit mit der Pokémon Company

Seit den 2021 veröffentlichten Pokémon-Spielen Strahlender Diamant und Leuchtende Perle hat Entwickler Game Freak Schwierigkeiten, ein Ranking über 80 Punkten zu erreichen. Pokémon-Legenden: Arceus war ein kleiner Lichtblick, den Karmesin und Purpur zunichtegemacht haben. Fans sind unzufrieden mit der Pokémon Company, vor allem mit Game Freak – die Entwickler werden wahlweise als „faul“ oder „gierig“ verunglimpft. Ihnen wird vorgeworfen, minimalen Aufwand zu betreiben – schliesslich würden die Verkaufszahlen so oder so hoch ausfallen. Und tatsächlich zeigen die verkauften Einheiten, dass Pokémon-Spielen mehr Schwächen verziehen werden als anderen Games.

Quittung für andauernden Rechtsstreit mit Palworld

An einem Kritikpunkt ist Game Freak unbeteiligt: Nintendo. Im September 2024 hatte das Unternehmen Palworld verklagt, weil der Titel Spielmechaniken nutze, die gegen mehrere Patente verstossen würden. In Palworld werden Kreaturen – Pals genannt – mit Sphären gefangen und beschworen. Dies würde zu stark Pokébällen ähneln. Im Mai 2025 hatte die Klage Erfolg, und Entwickler Pocketpair musste die Spielmechaniken anpassen.

Viele Gamer ergriffen für Palworld Partei und hielten die Patente für absurd. Zumal Pokémon das Monsterfangen nicht erfunden hat. Bereits 1987 liessen sich Kreaturen in Digital Devil Story: Megami Tensei fangen – ähnlich wie heute in Pokémon, das erstmals 1996 auf sich aufmerksam machen sollte. Warum sich heutzutage kaum jemand an Megami Tensei erinnert: Das JRPG war damals nur in Japan für NES und SNES erhältlich. Dass Nintendo ein Patent auf fremde Spielmechaniken angemeldet hat, wird verständlicherweise als fragwürdig angeprangert.

Lobenswerte Neuerungen: Kämpfe in Echtzeit

Dass Pokémon-Legenden: Z–A von Review-Bombing getroffen wird, ist wirklich schade. Abseits der tollen Performance auf der Switch 2 ist das Spiel wirklich unterhaltsam. Kämpfe werden zum ersten Mal in Echtzeit ausgetragen. Tatsächlich wird das Kampfsystem vielfach gelobt – hier hat sich Game Freak sichtlich Mühe gegeben. Im namensgebenden Spielmodus gilt es, sich durchs Alphabet zu kämpfen, bis man Rang A erreicht hat.

Auch wenn Z–A bloss in einer Stadt spielt, gibt es einiges zu entdecken. Über Leitern lassen sich Dächer erreichen, mit TMs neue Areale freischalten. Nebenaufgaben laden zum Weiterspielen ein und bergen Belohnungen.

Review-Bombing ist keine Lösung

So nachvollziehbar die Kritik in vielen Punkten ist: Review-Bombing ist nicht zielführend. Wenn sich Pokémon-Legenden: Z–A ähnlich gut verkauft wie die Vorgänger, werden weder Game Freak noch Nintendo Änderungen herbeiführen. Wer ernsthaft protestieren will, muss Z–A in den Verkaufsregalen stehen lassen. Gamer, die sich in Zukunft über das Spiel informieren wollen, wundern sich zudem über den niedrigen User Score und brauchen länger, um zu einer sinnhaften Kaufentscheidung zu gelangen.

 

(Symbolbild: Pixabay)

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