«Wir habens komplett verkackt» – nach dem Kraftakt der Absturz

«Wir habens komplett verkackt» – nach dem Kraftakt der Absturz

Reto Hartmann
30.09.2018

Mit einem hartumkämpften 2:1-Sieg am Freitagabend in Zug und einer desolaten 0:7-Heimniederlage gegen Langnau hat sich der HCD am Wochenende als unberechenbare Wundertüte gezeigt. Oder anders ausgedrückt: Nach dem euphorischen Kraftakt der historische Absturz. Die Fakten vom Weekend.

1. Tag und Nacht

Tja, was soll vom HCD halten? Die Bündner sind erwartet inkonstant in die Saison gestartet. Und nirgendwo zeigte sich dies besser als am Wochenende: Am Freitag setzte sich Davos nach grossem Kampf beim bis dahin ungeschlagenen Zug 2:1 durch, trotz frühem Rückstand nach 129 Sekunden. Claude-Curdin Paschoud glich noch im Startdrittel zum 1:1 aus, Inti Pestoni erzielte den Gamewinner in der 48. Minute. Übrigens das bisher einzige Tor, das Davos in den ersten fünf Saisonspielen im Schlussdrittel erzielt hat.

Am Samstag hofften 4440 Zuschauer in der Vaillant Arena auf den vermeintlich dritten Sieg in Serie und wurden von der Realität eingeholt. Der Rekordmeister ging zuhause gegen die SCL Tiger mit 0:7 unter. Das Resultat sagt alles. Unterirdisch, was die Bündner ihren Fans in der Vaillant Arena antaten.

2. Felicien DuBois

«Leider haben wir das Spiel heute komplett verkackt. Wir sollten uns schämen gegenüber den Zuschauern und den Sponsoren. Das war ein wirklich schlechter Auftritt», sagte Verteidiger Felicien DuBois nach dem Spiel gegenüber SRF. Schwer zu widersprechen.

3. Wo ist der Angriff?

Nach fünf Spielen hat der HCD bisher gerade mal sieben Tore geschossen, nie mehr als zwei pro Spiel. Auf das erste Saisontor warten so illustre Namen wie Andres Ambühl, Marc Wieser, Magnus Nygren oder Perttu Lindgren.

4. Inti Pestoni

Die Feel-Good-Story aus Sicht des HCD ist das erstaunliche «Comeback» von Inti Pestoni, der in fünf Spielen schon drei Tore und zwei Assists auf dem Konto hat. Damit hat er schon die Hälfte der Torausbeute aus dem Vorjahr bei den ZSC Lions geholt.

5. Dino Wieser

Das passt gut zusammen, wenn Dino Wieser und Inti Pestoni auf dem Eis für Rambazamba sorgen. Der Kübliser wird zwar wohl auch diese Saison nicht zum grossen Torschützen, hat aber immerhin schon vier Assists auf dem Konto. Und damit bereits die Hälfte aller Assists, die er in der gesamten letzten Saison sammelte.

6. Anders Lindbäck

Der neue Goalie steht stellvertretend für den HCD. Drei sehr starken Spielen stehen zwei unglückliche Auftritte gegenüber. Bei der 0:7-Klatsche vom Samstag gab der Schwede keine gute Figur ab. Es war auf jeden Fall keine Sternstunde für Lindbäck. Und ein ganz anderer Auftritt als am Abend zuvor, als er den EV Zug mit einer Fangquote von 97,6% in den Wahnsinn trieb.

7. Negativrekord

Für den HCD war das 0:7 gegen Langnau die höchste Heimniederlage seit dem 1:8 am 30. Oktober 1993 gegen Zug. 

 

 

8. Really?

Ein 0:7 vor eigenem Anhang tut natürlich weh. Aber gegen Langnau? Wirklich?  

9. Wenig-Power Play

Wiederum wenig überzeugend war das Überzahlspiel der Davoser. Bei sechs Überzahlminuten gelang es auch im fünften Spiel nicht, den ersten Powerplay-Treffer der Saison zu erzielen. 

10. Was folgt nun?

Zitat HCD-Webseite: «Auch Arno Del Curto und seine Trainercrew werden sich nach diesem Spiel einige Gedanken machen, wie sie die Mannschaft bis am Dienstag und dem Heimspiel gegen Fribourg-Gottéron, wieder aufbauen können.»

 
 
 
 
(Bilder: Twitter, Screenshot SRF, Facebook SCL Tigers)
 
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Reto Hartmann

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