Hockey Pauer Ranking: Ist Olympia am Arsch? (Teil 2)

Hockey Pauer Ranking: Ist Olympia am Arsch? (Teil 2)

Eine wöchentliche Hockey Kolumne mit den wichtigsten Meldungen, besten Spielern und lustigsten Aktionen der Woche. Ein Ranking, das man nicht zu ernst nehmen sollte.

 

10. Save der Woche

Sergei Bobrovski hat bereits zweimal die Vezina Trophy gewonnen (bester Goalie der NHL). Am Wochenende zeigt er bei einem 2 gegen 0 in Overtime wieso.

 


 

 

 

9. Check der Woche

Santini von den Ottawa Senators checkt den Finnen Barkov von den Florida Panthers mal kurzerhand auf die Spielerbank. Cool.

 

 

 

8. Pass der Woche

Erik Karlsson gilt als einer der besten Verteidiger der Welt. Beweisstück 1a: Ein Pass quer übers Eis, direkt vors Tor. Eindrücklich. (Und soll keiner denken, dass Karlsson das unabsichtlich machte und ohne Bedrängung von der eigenen blauen Linie ein Icing riskieren würde…)

 

 

7. Fail der Woche

Matt Martin von den Toronto Maple Leafs ist bekannt dafür, auszuteilen. Der physische Flügelspieler überfuhr am Wochenende den Boston Bruin Bjork, landete danach aber derart unglücklich auf seinem Arm, dass er kurzerhand verletzt ausfiel.

 

 

 

 

6. Tor der Woche

Mike Hoffman hat Schwein. Denn wie anders kann man erklären, dass der Puck bei einem einfachen Dump-In praktisch im 45-Grad-Winkel ins Tor fällt?

 

 

 

 

5. Kommentar der Woche

Die Schweiz spielte letzte Woche am Karajala Cup, leider ohne Erfolg. Jonu. Ein irrelevantes Vorbereitungsturnier, drei Niederlagen. Was wirklich unterhaltsam dabei ist: Die Schweizer Fans drehen bereits wieder durch. Sehr amüsant.

 

Roy  Meier gestern, 10:01 Uhr

Jetzt werden hoffentlich die letzten Lobeshymnen für diesen untauglichen Fischer verstummen! Ein Megasalär für Probezeiten, Filz im Verband und Niederlagen am Laufmeter, was oder wer braucht es eigentlich noch um endlich mal auszumisten?!

 

 

4. Statistik der Woche

Nico Hischier hat nach 17 Spielen bereits 11 Assists. Das ist der viertbeste Wert All-Time in der NHL für einen 18-Jährigen, hinter Sidney Crosby, Patrick Kane und….Alexander Daigle (hahaha).

 


 

 

 

3. Resultate der Woche

Wow, dieses Weekend hat es Tore geregnet. Der HC Prättigau-Herrschaft hat 11:1 gegen den HC Valle Verzasca gewonnen, und der HC Poschiavo hat gegen Illnau-Effretikon mit 5:16 verloren. 33 Tore in zwei Spielen – wer Fan von depressiven Goalies ist, kam dieses Wochenende auf seine Kosten.

 

2. Spieler der Woche

Der EHC Chur bleibt auf der Siegerstrasse. Am Wochenende bezwingen die Hauptstädter die Düdingen Bulls mit 5:2, Matchwinner ist dabei Luca Infanger mit einem lupenreinen Hattrick. Gratulation. Churs Sturm läuft zur Zeit heiss: Mit 49 Toren in 13 Spielen hat Chur die statistisch zweitbeste Offensive der MySports League mit 3.77 Treffern pro Spiel (hinter dem HC Sion-Nendaz 4 Vallées mit 4.36 Toren pro Spiel).

 

 

1. Olympia News der Woche

Es geht in die entscheidende Phase, und nun wird es spannend:

 

Die IIHF hat am Wochenende entschieden, Clubs mit drei Millionen US Dollars zu vertrösten, wenn sie ihre Spieler an die olympischen Spiele ziehen lassen. Der Entscheid ist insofern revolutionär, als dass es das erste Mal ist, dass der internationale Eishockey Verband Clubs kompensiert für das Freistellen ihrer Spieler. General Sekretär Horst Lichtner betont deshalb auch nochmals: “Dieses Arrangement gilt einzig und allein für die kommenden olympischen Winterspiele, nicht für die WM oder sonstige Turniere.“ Die Clubs erhalten so bis zu 8’000 US Dollars pro teilnehmenden Spieler.

 

Dieser Entscheid des IIHF kommt nur zwei Tage nach der letzten Skandalmeldung, die sich wie ein Krimi aus dem kalten Krieg liest: Grigory Rodchenkov ist der Whistleblower beim russischen Sportverband, der zusammen mit zwei Kollegen etliche Beweise veröffentlichte, dass es ein von der russischen Regierung gefördertes Doping-Programm gab. Brisant: Die beiden Kollegen von Rodchenkov sind in den letzten sechs Monaten aus unerklärlichen Gründen gestorben, Rodchenkov selbst ist mittlerweile im Zeugenschutzprogramm des FBI und wird versteckt gehalten. Kein Scherz. Wer sich die Geschichte etwas genauer anschauen will: Auf Netflix gibt es zurzeit eine spannende Doku namens Ikarus, die sich mit dem wohl grössten Doping-Skandal der Sportgeschichte befasst.

 

 

 

Die Untersuchungen des IOC (durchgeführt von der Oswald- und Schmid-Kommission) werden noch in diesem Monat abgeschlossen sein, und dann wird Tacheles geredet. Die Sportwelt schaut gebannt auf das Verdikt, und vor allem die russischen Sportverbände sind wie auf Nadeln: Die KHL drohte bereits, bei einem russischen Ausschluss ihren Spielern (inkl. ausländischen Spielern) keine Erlaubnis zu erteilen, an den olympischen Spielen teilzunehmen. Die möglichen fatalen Folgen für das Eishockeyturnier haben wir bereits letzte Woche hier aufgezeigt.

 

Aufgrund dieser Meldung scheint der Entscheid des IIHF, Clubs nun zu kompensieren, eine direkte Reaktion auf die Drohgebärden der KHL zu sein. Obwohl man sagen muss, dass 8’000 US Dollars für einen russischen Club wohl nicht matchentscheidend sind, wenn es um den Nationalstolz geht. Wenn die Oswald/Schmid-Kommission bestätigt, dass es ein russisches Doping-Programm gab, das von Putins Regierung gefördert wurde, hat das IOC keine Wahl. Und dann werden die Steine einer nach dem anderen fallen. Kein Russland, keine KHL, keine Top-Eishockeyspieler. So einfach.

 

(Bild: Pixabay)

author

Richi Brändli

Redaktor Eishockey
Ehemaliger Kolumnist bei GRHockey, Plausch-Spieler und Fan von regionalem bis internationalem Eishockey.