Blog 1: Chill in Ericeira

Blog 1: Chill in Ericeira

Mein Wecker hat, wie jeden Morgen, auch Heute um 07:55 geklingelt. Ich sammelte einige Kleider zusammen und schlich mich aus dem 3er Zimmer. Im Bad zog ich mich um und putzte meine Zähne. Ich wollte mich auf dem Weg zum Haus 15 machen, als mein verschlafener Blick bei meinem Spiegelbild hingen blieb: Mein halbes Gesicht war noch ganz weiss von der Zinkcreme. Upsli, die hatte ich wohl am Abend vergessen.
Chill in Ericeria

Nachdem ich mir also mit Müh und Not die Zinkcreme aus dem Gesicht gewaschen hatte, begab ich mich ins Haus 15, um dort das Frühstück für die Gäste vorzubereiten.

Ach ja, übrigens: Ich (Mariska) befinde mich gerade in Portugal in dem Städtchen Ericeira.

Seit letztem Freitag (14. August) arbeite ich in dem Surfhouse «Chill in Ericeira» als Volunteer und erhalte als Gegenleistung Kost, Logis, Surfausrüstung, Yogastunden und Surflektionen. Das Beste Leben also.

Wie es dazu kam, dass ich jetzt hier bin, werde ich in einem weiteren Blog erzählen, jetzt möchte ich euch nämlich zuerst noch von meinem Leben hier erzählen.

Wegen dem Corona darf das Surfhotel kein Buffet anbieten, somit müssen die anderen Staff-Mitglieder und ich, jedem Gast das Frühstück nach ihren Wünschen zusammenstellen. Wir müssen uns dabei an einige Hygienerichtlinien halten. Den Mundschutz haben wir in den Häusern immer an und nach jedem Kontakt mit Gästen, müssen wir die Hände desinfizieren. Jeden Morgen messen wir Fieber.

Nachdem ich von 09:00 Uhr bis um 11:00 Uhr das Frühstück gemacht hatte, ging ich zurück in mein Zimmer und lies ein wenig. Mein Mitbewohner und ich entschieden uns dafür, am Nachmittag surfen zu gehen. Wie gesagt so getan. Pünktlich wie sonst nie kam der Beachbus um 13:24 an der Bushaltestelle an und wir stiegen ein. Am Strand angekommen musste ich zuerst meine Arme ordentlich schütteln, ich sag euch, das Surfboard, die Badesachen und den Wetsuit zu tragen, geht ordentlich in die Arme.

Weil ich meinen Kopf verbrannt habe, konnte ich das Board leider auch nicht auf dem Kopf tragen…

Surfupdate

So, jetzt fragt ihr euch sicher, ob diese halbe Schweizerin und halb Niederländerin überhaut fähig ist, auf einem Surfboard zu stehen. Ja, tatsächlich klappt es einigermassen. Ich hatte zwar schon einige Waschmaschinen (wenn man unter die Welle kommt, weil man es nicht über die Welle geschafft hat bevor sie bricht) aber das gehört halt dazu. Surfupdate folgt…

Corona in Ericeira

Corona ist halt auch in Portugal ein Thema. Im Supermarkt, in den öffentlichen Verkehrsmittel, in Restaurants, Banken etz., überall gilt die Maskenpflicht. Im Hotel, in dem ich arbeite, tragen wir fast ständig einen Mundschutz. Wir bieten kein Frühstücksbuffet an, sondern servieren und wir desinfizieren immer wieder die Oberflächen. Eine Maske zu tragen und gewisse Richtlinien einzuhalten beeinfluss das Feriengefühl jedoch nicht. Es ist für alle (Gäste und Mitarbeiter) zur Gewohnheit geworden und wird nicht als Beeinträchtigungen gesehen. Das gemütliche Abendbier wird mit Abstand von einander genossen sowie auch die leckeren und gemütlichen Grillabenden (da gibt es verdammt guten Fisch vom Grill, die Dorade kann ich sehr empfehlen).

Zahlentechnisch sieht es in Portugal etwas besser aus als in der Schweiz. Portugal hat 10,28 Mio. Einwohner und im Moment 123 Neuansteckungen pro Tag (24. August). Im Vergleich zur Schweiz mit 8,57 Mio. Einwohner und 264 Neuansteckungen pro Tag (21. August), ist Portugal deutlich besser dran. An dieser Stelle muss ich aber noch sagen, dass ich nicht genau weiss, wie intensiv in den beiden Ländern getestet wird und wo welche Einflussfaktoren noch beachtet werden müssten.

Corona ist zwar da, jedoch finden sich alle damit ab und halten sich an die Richtlinien. Die Portugiesen lassen sich nicht aus der Ruhe bringen und so herrscht hier in Ericeira eine sehr entspannte, lockere, offene und lebensfreudige Atmosphäre. Hier lässt sich niemand so schnell die gute Laune durch Corona verderben, das ist toll.

So, jetzt bin ich schon durch mit meinem ersten kleinen Blog. Ich werde fleissig weiter paddeln und surfen und bringe euch bald wieder einige Updates aus Ericeira.

Bom dia!

Eines der vielen gemütlichen Cafés in Ericeira
Eines der vielen gemütlichen Cafés in Ericeira
Meine super Zinkcreme (meine helle Haut dankt ihr).
Einige der Surfer, fotografiert auf meiner Joggingrunde am Morgen.

(Bild: Mariskas Foto) 

Studentin Mariska drückt die Schulbank im sonnigen Barcelona. Dort studiert sie Digital Business, Design und Innovation. Sie mag Socken und die frische Luft.