Als wäre das Konzept für diese Corona geplagte Sommersaison entwickelt worden! Abstand, Frischluft, und das Motto «Analog-Digital» etc. Doch nein, die Landschaftskunst-Ausstellung Art Safiental fand bereits im 2016 und 2018 statt, und das diesjährige Motto steht seit mehr als zwei Jahren. Der Nährboden für die Idee, Land Art ins Safiental zu holen, war das Tal mit seinen ursprünglichen und vielseitigen Landschaften. Diese inspirierten den Kurator Johannes M. Hedinger zur Entwicklung der Biennale und der Alps Art Academy, einer internationalen Sommerakademie für junge Kunststudierende und -schaffende. Seither hat Landschaftskunst im Safiental so richtig Wurzeln geschlagen. Und sie ist ein Ereignis, das dem Bergtal eine erhebliche Sichtbarkeit beschert. Die kleine Tourismusregion mit dem noch viel kleineren Werbebudget ist plötzlich Thema in allen Medien der Region, in urbanen Magazinen, den unterschiedlichsten Kultur-Gefässen und in internationalen Medien.
Unvergessen bleibt das Bild des Null Stern Hotels der Riklin-Brüder, welches im Sommer 2016 etwa im britischen Daily Star, in der deutschen Bild-Zeitung und im iranischen PressTV für Aufsehen sorgte. Im 2018 war es ein Foto der imposanten blauen Rampe «Himmel III» von Matthias Bildstein und Philippe Glatz, welches vom britischen Guardian unter den «Best photographs of the day» gezeigt wurde und den Startschuss für viel internationale Beachtung gab. Lonely Planet lockte mit dem Bild der blauen Frau von Lita Albuquerque auf dem Schlüechtli wohl so manchen Traveller auf den Wanderweg. Wenn nicht real, dann doch in Wunschdenken und Reiseträumen.
Und dieses Jahr? Bisher haben vor allem die Bündner Medien das Kunstschaffen im Safiental thematisiert. Die SRF-Sendung «Kulturplatz» wird am 19. August aus der Art Safiental moderiert, und bereits sind auch bedeutende ausländische Medien wie etwa die Süddeutsche Zeitung im Anmarsch. Weitere werden folgen. Warum funktioniert das mit der Art Safiental und den Medien so gut? Zum einen sind die Kunstwerke und die gesetzten Themen wie «vertikal – horizontal» im Sommer 2018 oder aktuell «analog – digital» neuartig und interessant. Zum andern spielen sie mit Gegensätzen, zeigen die Kunst in einem ungewöhnlichen Umfeld und die neuen digitalen Möglichkeiten werden spielerisch und anregend vermittelt. Ihre volle Wirkung aber entfalten die Installationen erst an Ort und Stelle, wo Kunst im Dialog mit der Landschaft lebendige Wahrnehmungen hervorruft. Und das ist einzigartig, ergo interessant auch für die Medien.
Die Art Safiental dauert bis 1. November 2020, der Besuch ist frei, kostet aber je nach Werk beim Hinwandern ein paar Schweisstropfen. Einblick in die Berichterstattung und Details zur diesjährigen Ausstellung findet man unter www.artsafiental.ch.
//wp.grheute.ch/2016/01/30/tourismus-total-auf-grheute-die-expertenrunde/">Die Tourismus-Total-Expertenrunde von GRHeute berichtet einmal wöchentlich über aktuelle Tourismusthemen für Graubünden. Heute für Sie unverblümt und direkt von der Front: Susi Schildknecht, Kommunikationsberaterin und Medienbeauftragte der Art Safiental." />
(Bild: zVg)