Toni Foppa übernimmt den Süsswinkel

Toni Foppa übernimmt den Süsswinkel

Das Churer Restaurant «Da Noi» ist innert kürzerster Zeit zu einem Geheimtipp avanciert. Jetzt übernimmt Inhaber Toni Foppa auch noch den Süsswinkel.

Jeden Morgen um 7 Uhr steht Toni Foppa auf. Geschlafen hat er bis dann genug. Er geht zum Kaffee, oft in sein eigenes Restaurant «Da Noi» in der Churer Altstadt. Toni Foppa führt das Restaurant seit anderthalb Jahren, und schon im ersten Jahr bekam es 13 Gault-Millaut-Punkte. Dieses Jahr kamen 6 Guide-Bleu-Punkte dazu, was in der Gault-Millaut-Welt 14 Punkten entsprechen würde.

An manchen Tagen fährt Toni Foppa danach Taxi im Auftrag des Schulheims Chur. Sechs Autos und ebensoviele Angestellte hat er von seinem ehemaligen Unternehmen «Taxi24» behalten. Die Marke selbst hat er vor einem Jahr verkauft. «Das Taxifahren absorbiert mich wenig, das mache ich so nebenbei», sagt Toni Foppa.

Erste Anfrage im Januar

Sehr oft folgt danach ein Tag, an dem er 12 bis 14 Stunden im «Da Noi» steht. Als gelernter Koch («Meine Abschlussnote war eher Durchschnitt») ist er in der Gerichte-Entwicklung vorne dabei. «Ansonsten bin ich eher der Springer zwischen Küche und Service», sagt Toni Foppa. Und wenns sein muss, steht er wegen eines Ausfalls auch mal vier Stunden in der Küche und wäscht Geschirr.

So gesehen wundert es, wenn einer wie Toni Foppa noch mehr Zeit für ein weiteres Restaurant hat. Schon im Januar bekam er die Anfrage, ob er den «Süsswinkel» übernehmen will. Viele Gründe sprachen dafür: «Es ist nur 100 Meter vom `Da Noi`entfernt. Wir sind im `Da Noi` gut ausgebucht und müssen Gäste manchmal auf eine Woche vertrösten.»

Doch dann kam Corona und die Sache war erstmal erledigt. «Dann habe ich gesehen, dass wir trotz der Krise mit einem blauen Auge davon gekommen sind. Ich konnte die Löhne 100 Prozent bezahlen und nach der Wiedereröffnung ist es super angelaufen», sagt Toni Foppa. Weil im «Da Noi» schon immer grosszügig gestuhlt wurde, fielen auch nicht viele Plätze weg.

Bei der zweiten Anfrage zugesagt

So sagte der Jungunternehmer nicht nein, als der Vermieter der «Brasserie Süsswinkel» nochmals auf ihn zukam. Nach einer kleinen Umbauphase wird das Restaurant unter dem gleichen Namen am 14. Juli wieder eröffnet. «Es wird heller und grosszügiger», sagt Toni Foppa. Als Chefkoch hat er Rico Gwerder engagiert, bekannt aus dem Hotel Stern und dem City West. Als zweite Köchin kommt die junge Andrina Amos in den Süsswinkel.

«Ich freue mich sehr», sagt Toni Foppa. Das Brasserie-Konzept will er behalten, die Speisekarte wird auf eine Seite verkürzt. «Wir bieten auch den Klassiker `Ghackets mit Hörnli` an.» Die Hörnli werden im «Da Noi» an der Pastamaschine selbst hergestellt. Ansonsten ist Regionalität das oberste Gebot: So wird das Rindstartar aus Rindern aus Churwalden hergestellt, und das Apfelmus stammt ebenfalls von Äpfeln aus der Region.

Und was isst Toni Foppa in seinen Restaurants am liebsten? «Im Süsswinkel werden es die `Ghackets mit Hörnli` sein. Im `Da Noi` unsere Spaghetti Vongole.»

(Bilder: GRHeute, zVg)

 

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.