«Und dann kam dieses feige Virus mit dem Namen eines Biers»

«Und dann kam dieses feige Virus mit dem Namen eines Biers»

Drei erfolgreiche Jahre in Folge – Graubünden Ferien hatte allen Grund zu feiern. «Und dann kam dieses feige Virus mit dem Namen eines Biers», sagte GRF-Präsident Jürg Schmid an der virtuell ausgetragenen Generalversammlung. Der Hashtag «#EndlichGraubünda»  soll es wieder ins Lot bringen.

«Es war ein gutes Jahr, es war ein erfolgreiches Jahr», sagte Regierungsrat Marcus Caduff, kantonaler Wirtschaftsminister und damit finanziell für die Tourismus-Organisation Graubünden Ferien zuständig. Er wurde live in die Generalversammlung eingespielt, die am Mittwochmorgen per Video aus dem Studio von «OnAir» in Malans übertragen wurde.

Jetzt, wo das Virus seine Schneisen geschlagen hat, ist der Tourismus gemäss Marcus Caduff am härtesten betroffen. «Es scheint, als ob wir von einem guten Sommer ausgehen können. Mehr Sorgen bereitet mir der Winter. Wir müssen weiter mit den Hygieneschutzmassnahmen und versuchen, mit den Einschränkungen zu leben», sagte Marcus Caduff. Die Regierung sei bereit, weitere Impulsprogramme zu unterstützen – allerdings müssten die verschiedenen Partner zusammenarbeiten.

Solider Sommer, solider Herbst

Auch GRF-Präsident Jürg Schmid ist eigentlich zufrieden, wenn er auf die letzten drei Jahre zurückblickt. «Wir hatten drei erfolgreiche Jahre in Folge. Ferien in Graubünden sind beliebt. Das ist Bewegung und Inspiration«, sagte der Präsident. «Und dann kam dieses feige Virus mit dem Namen eines Biers.»

Jetzt sind die Prognosen schwierig. «Alles weisst auf einen soliden Sommer und Herbst hin. Aber nicht für alle gleichermassen.» Entspannter werde es für die Hotellerie, für den Event-Tourismus eher weniger. Nichtsdestotrotz hat Graubünden Ferien bereits eine Marketing-Offensive gestartet: «Dass Schweizer in Krisen für Stabilität sorgen, wissen wir alle.» Das zeigen auch die Zahlen aus dem letzten Jahr: Von den insgesamt 5,256 Millionen Übernachtungen in Graubünden entfielen im letzten Jahr 3,208 Millionen auf Schweizer Gäste. Dies bedeutete einen Allzeitrekord. Die Bearbeitung der Fernmärkte hingegen wird für ein halbes Jahr auf ein Mininum zurück gefahren.

Wenn der Virus weg ist, kommt Greta wieder

Mit #EndlichGraubünda wurde die Marketingoffensive schon gestartet – die sogenannte 3. Phase, die Inspirationsphase. So bietet sich Graubünden an für Badeferien, nur ohne Salz, für Abenteuerreisen, und und und. Die Kultsteinböcke Gian und Giachen sind vorne mit dabei, wie man bei ihrem Antrittsvideo im Bundeshaus bereits sehen konnte. Und zusammen mit der Rhätischen Bahn wurde Graubünden 360° lanciert.

Alles in allem, so wurde auch klar, bleibt Reisen ein Grundbedürfnis. «Sich in der Schweiz einsperren ist keine langfristige Perspektive», sagte Jürg Schmid. «Gehen sie dem Virus aus dem Weg, und wenn er vorbei ist, kommt Greta wieder.»

Müller-Ryser für Denzler

Das Ganze noch in Zahlen ausgedrückt: Die Mitglieder von Graubünden Ferien, 27 an der Zahl, haben in einer schriftlichen Abstimmung das Budget und die Rechnung abgesegnet. Die Bilanz von Graubünden Ferien schliesst mit einem Unternehmenserfolg von knapp 1000 Franken. Anstelle von Claudia Denzler («Ich war immer ein bisschen der Schreck in diesem Männergrüppli, aber es tat ihnen gut, auch die weibliche Stimme zu hören»), die die Tschuggen Gruppe in Richtung Vierwaldstättersee verlassen hatte, wurde Irene Müller-Ryser, Leiterin des Hotel Castell in Zuoz, in den Vorstand gewählt. «Deine erste Sitzung ist morgen», wurde sie von Jürg Schmid im Vorstand begrüsst.

(Bild: zVg)

 

author

Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.