Für alle, die bei Gewalt Hilfe brauchen: Trau Dich!

Für alle, die bei Gewalt Hilfe brauchen: Trau Dich!

GRHeute
02.04.2020

Die aktuelle Situation mit Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus führt mancherorts zu Konflikten in Beziehungen und Familien und lösen Gewalt aus. Betroffene fühlen sich in dieser schwierigen Situation oft alleine – und wegen des Coronavirus ohne Ausweichmöglichkeiten. Aber: Es gibt Hilfe!

Häusliche Gewalt ist verboten und keine Privatsache. In Graubünden bieten verschiedene Stellen Hilfe, Schutz und Beratung. Diese Beratungs- und Unterstützungsangebote sind weiterhin für Betroffene da. Mit dem Slogan «TRAU DICH!» soll Betroffenen Mut gemacht werden, sich Hilfe und Unterstützung zu suchen. Je früher desto besser.

In der aktuellen Situation können Verunsicherung und fehlende Ausweichmöglichkeiten in der eigenen Wohnung zu vermehrten Konflikten in Beziehungen und Familien und zu einer Zunahme von häuslicher Gewalt führen. Der Kanton setzt sich weiterhin aktiv gegen häusliche Gewalt ein. In Graubünden erhalten Betroffene bei verschiedenen Stellen Hilfe, Schutz und Beratung. Häusliche Gewalt ist verboten. Die Polizei nimmt Anzeigen entgegen und sorgt im Notfall sofort für Schutz und Hilfe. Die Opferhilfe unterstützt gewaltbetroffene Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche bei persönlichen und rechtlichen Fragen. Für Frauen und ihre Kinder, die im eigenen Zuhause nicht mehr sicher sind, können Schutzunterkünfte vermittelt werden. Gewaltausübende Personen und solche, die befürchten, es zu werden, können sich an die Beratungsstelle für gewaltausübende Personen wenden. Der Schutz, die Hilfe und Unterstützung für Betroffene von häuslicher Gewalt ist und bleibt in Graubünden auch in Coronazeiten gewährleistet.

Häusliche Gewalt ist vielschichtig und kennt keine Grenzen, weder in geographischer und kultureller Hinsicht, noch in Bezug auf das soziale Umfeld, die Formen oder das Ausmass. Umfasst werden alle Handlungen körperlicher, sexueller, psychischer oder wirtschaftlicher Gewalt, die innerhalb der Familie oder des Haushalts oder zwischen früheren oder derzeitigen Eheleuten oder Partnerinnen bzw. Partnern vorkommen. Unabhängig davon, ob der Täter bzw. die Täterin denselben Wohnsitz wie das Opfer hat oder hatte. Häusliche Gewalt zeigt sich insbesondere in Paarbeziehungen, in Trennungssituationen, als Gewalt von Eltern gegen Kinder oder gegen ältere Menschen im Familienverband. «SCHAU HIN!», «TRAU DICH!», die Beratungs- und Unterstützungsangebote sind weiterhin für Betroffene da.

 

Diese Stellen bieten in Graubünden Hilfe, Schutz und Unterstützung bei häuslicher Gewalt

  • Im Notfall ist die Polizei unter Tel. 117 (24/7) erreichbar. Häusliche Gewalt ist verboten. Die Polizei sorgt sofort für Schutz und Hilfe. Weitere Informationen zur Kantonspolizei Graubünden unter: www.kapo.gr.ch.
  • Die Opferhilfe unterstützt gewaltbetroffene Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche bei persönlichen und rechtlichen Fragen. Die Beratung ist kostenlos und vertraulich. Die Opferhilfe Graubünden ist unter Tel. 081 257 31 50 oder per E-Mail [email protected] erreichbar. Weitere Informationen zur Opferhilfe Graubünden unter www.soa.gr.ch → Opferhilfe.
  • Das Frauenhaus bietet Schutzunterkunft, Hilfe und kostenlose und anonyme Beratung für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder. Das Frauenhaus Graubünden ist unter
    Tel. 081 252 38 02 (24/7) oder per E-Mail [email protected] erreichbar. Weitere Informationen zum Frauenhaus Graubünden unter: www.frauenhaus-graubuenden.ch.
  • Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB) unterstützen schutzbedürftige Personen, die nicht in der Lage sind, selbständig für ihr Wohl sorgen. Die KESB sind telefonisch oder per E-Mail erreichbar. Kontaktangaben der regional zuständigen KESB finden sich unter www.kesb.gr.ch → Organisation / Standorte und Adressen. Ausserhalb der Bürozeiten kann die KESB in dringenden Notfällen auch über die Einsatzzentrale der Kantonspolizei (Tel. 117) erreicht werden.
  • Die Regionalen Sozialdienste beraten bei persönlichen, familiären und finanziellen Problemen und bieten finanzielle Unterstützung. Den regional zuständigen Sozialdienst findet sich unter www.soa.gr.ch → Sozialberatung / Sucht.
  • Die Beratungsstelle für gewaltausübende Personen in Graubünden berät und unterstützt gewaltausübende Personen – oder solche die befürchten, es zu werden – kostenlos und vertraulich und zeigt einen Ausweg aus der Gewalt. Die Beratungsstelle ist unter Tel. 079 544 38 63 oder per E-Mail [email protected] erreichbar. Weitere Informationen unter: www.gewaltberatungsstelle.gr.ch.

    Gesamte Schweiz:

  • Beratung für Menschen in schwierigen Lebenslagen

    Tel. 143 (24/7), www.143.ch

  • Beratung für Kinder und Jugendliche

    Tel. 147 (24/7), www.147.ch

  • Elternnotruf – Hilfe und Beratung für Eltern, Familien und Bezugspersonen

    Tel. 0848 35 45 55 (24/7), www.elternnotruf.ch

  • Alter ohne Gewalt – Beratung für ältere Menschen, die von Misshandlung betroffen

    sind: Tel. 0848 00 13 13, www.alterohnegewalt.ch

 

(Bild: zVg./Pixbay)

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