Die Kunstgesellschaft Davos – eine Jahrhundertgeschichte

Die Kunstgesellschaft Davos – eine Jahrhundertgeschichte

GRHeute
12.12.2018

Von Ausstellungen mit Werken Ernst Ludwig Kirchners bis zu Veranstaltungen für Kinder: Die Kunstgesellschaft Davos prägt das kulturelle Leben in Davos seit einem Jahrhundert. Die Kulturzeitschrift «Davoser Revue» widmet der Kunstgesellschaft zum 100. Geburtstag eine eigene Ausgabe. 

Kurgäste wandeln im März 1919 durch die Säle des Grandhotels «Belvédère» und bestaunen Werke von Ernst Ludwig Kirchner, Franz Holper und Philipp Modrow. Selbst wenn sich noch über 400 Kriegsinternierte in Davos befinden, und auch wenn das Kurwesen nach dem Ersten Weltkrieg noch darbt, blüht das Kunst- und Kulturleben in Davos auf. 

Aus der Ausstellung im «Belvédère» geht im April 1919 eine Kunstgesellschaft hervor. Mit Vorträgen namhafter Literaten sowie mit weiteren Ausstellungen will diese Gesellschaft das geistige Leben in Davos bereichern. Die Voraussetzungen für dieses Vorhaben scheinen gut: Die Ausstellung im «Belvédère» wurde von mehr als 2000 Personen besucht.

Von Thomas Mann bis Carl Gustav Jung

Tatsächlich folgen bald schon weitere Ausstellungen mit Werken heute weltbekannter Künstlern wie Jan Wiegers oder Philipp Bauknecht. Bereits 1921 lesen Thomas Mann und Hermann Hesse vor den Mitgliedern der Kunstgesellschaft Davos, und auf den Programmen der nächsten Jahren tauchen Namen auf wie jener des Schriftstellers Martin Andersen Nexö, des Psychiaters Carl Gustav Jung oder des Tenors Ernst Haefliger. 

Wie die Kunstgesellschaft Davos entstanden ist und wie sie sich über ein Jahrhundert hinweg entwickelt hat, das zeigt nun die Kulturzeitschrift «Davoser Revue» in ihrer Winterausgabe auf. Ausgehend von den Schwierigkeiten, die der heute weltbekannte Künstler Philipp Bauknecht in Davos zunächst zu meistern hatte, beleuchtet die «Davoser Revue» zunächst ausführlich die Gründungszeit der Kunstgesellschaft. Werden in verschiedenen weiteren Beiträgen Schwierigkeiten, Anekdoten und wichtige Ereignisse aus der 100 Jahre andauernden Geschichte der Kunstgesellschaft thematisiert, kommen in Interviews die ehemalige Präsidentin Burga Friedl und die aktuelle Präsidentin der Kunstgesellschaft Davos, Marietta Zürcher, zu Wort. Abgerundet wird die Ausgabe durch zahlreiche Abbildungen bedeutender Kunstwerke sowie durch Schilderungen aktueller Anlässe und des aktuellen Kulturlebens in Davos. 

Die seit 1925 erscheinende Kulturzeitschrift «Davoser Revue» erscheint vierteljährlich und widmet sich jeweils auf 64 Seiten einem bestimmten, für Davos und das Leben gleichermassen wichtigen Thema. Die nächste Ausgabe zeigt die Entwicklung des ehemals zu Davos gehörenden Kurorts Arosa auf.

Das Cover der aktuellen «Davoser Revue» zeigt Philipp Bauknechts Gemälde «Aelplerkirchweihtanz» von 1922.

Weitere Infos unter www.davoser-revue.ch

 

(Titelbild: Blick in den Theatersaal des «Grand Hotel Curhaus»: Neben dem «Belvedere» war das «Grand Hotel Curhaus» bereits um 1900 eine der ersten Adressen für Kunst und Kultur in Davos/Dokumentationsbibliothek Davos)

 

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