Es geht «Nomol uffa» nach Oko Town

Es geht «Nomol uffa» nach Oko Town

Das Erfolgsrezept wird wiederholt: Die Bergbahnen Chur Dreibündenstein suchen 1112 Abonnenten, die «Nomol uffa» wollen – zum Vorzugspreis.

Es war die Erfolgsgeschichte der letzten Saison: Der Umsatz wurde gesamthaft auf 2,34 Millionen gesteigert, die Anzahl der Gäste stieg um 66 Prozent, wie Reto Küng, Verwaltungsrat der Bergbahnen Chur Graubündenstein, am Mittwoch im Viva Club in Chur vor den Medien erklärte. Insgesamt wurden 1797 «Uffa»-Abos für 4516 Personen verkauft. «Die Leute haben die Abos gekauft, ohne zu wissen wie der Winter wird», sagte Reto Küng.

Die Erfolgsgeschichte ist mittlerweile eine von vielen: Mit einer bestimmten Anzahl an verkauften Abos – im Falle von Brambrüesch waren es 1111 – gibt es das Skiticket zu einem vergünstigsten Preis. Wird die Zahl nicht erreicht, wird der eigentliche Betrag fällig. Was die Bergbahnen Chur Dreibündenstein aber von vielen anderen unterscheidet, ist: Das Abo ist das ganze Jahr gültig, gilt also auch für den Sommer.

«Brambrüesch muss leben», sagte der neue Geschäftsführer Patrick Arnet. «Es ist DAS Naherholungsgebiet in der Region. Als Skigebiet ohne Beschneiung ist auch das Sommergeschäft sehr wichtig.» Das Sommergeschäft war ein voller Erfolg, gemäss Reto Küng «der beste Sommer, den wir je hatten.» Dass es so kam, war bei der Lancierung des «uffa»-Angebots nicht klar: «Wir hatten zuerst Angst, dass wir mit der Ganzjahreskarte die Tagesanzeigen torpedieren. Letztendlich ging diese Zahl aber nur geringfügig zurück», sagte Reto Küng.

Aus «uffa» wird «Nomol uffa»

Wegen des grossen Erfolges wird die Aktion unter dem Titel «Nomol uffa» wiederholt. Neu müssen aber nicht 1111 Abo-Käufer, sondern 1112 gefunden werden – einer mehr als das letzte Jahr. Das Angebot gilt bis am 30. November und kann ab sofort gebucht werden. «Einige haben wir bereits verkauft», sagte Patrick Arnet.

Die Abos kosten für Singles 249, für Partner 349 und für Familien 399 Franken, sofern man im Besitz der Chur Card ist. Einheimische bezahlen 333, 433 oder 499 Franken, Gäste 666, 866 oder 998 Franken. Kommt das Angebot nicht zu Stande, belaufen sich die Kosten für ein Jahresabo um 599, 779 oder 898 Franken. Das Einheimischen-Angebot gilt neu auch für Vereinsmitglieder des Alpenbikeparks und den Eisenbahner Sportverband Chur.

Neu war letztes Jahr auch das Engagement der Buchli-Brüder Simri und Esra, die unter dem Namen «77 Bombay Street» unter anderem mit dem Song «Oko Town» auch musikalisch erfolgreich waren. Jetzt führen sie auf Brambrüesch die berg.baiz. «Das war für uns auch eine immatrielle Investion, die sich aber gelohnt hat», sagte Reto Küng. «Sie kommen gut an.» Für die Abo-Inhaber gibt es Anfang November darum eine exklusive berg.baiz-Party. Die Details will Küng zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.

Zenit erreicht

Der Erfolg hat aber auch seine Schattenseiten: Die Bergbahnen Chur Dreibündenstein sind mit dem Erfolg an der Grenze ihrer Kapazität angekommen. «Man hat diesen Winter einige Male lange Schlangen vor der Talstation gesehen. Das war man sich von früher nicht gewohnt», sagte Reto Küng. Die Gäste hätten zum Glück verständnisvoll auf die neue Situation reagiert.

Trotzdem sind Massnahmen gefordert. Der Skilift wird saniert, die Revision der Pendelbahn, die nächstes Jahr fällig geworden wäre, wird ein Jahr vorgezogen. Die Bahn bleibt dafür während drei Wochenenden im November geschlossen – was man sich nach der super Saison leisten kann.

Wie es mit der Talstation weitergeht, darüber entstehen derzeit zwei Machbarkeitsstudien. Eine prüft die ursprüngliche Variante der neuen Direktverbindung mit einer Verschiebung der Talstation. Die andere prüft die Variante eines Ersatzes der Gondelbahn ohne Direktverbindung. Und das alles steht auch damit im Zusammenhang, ob die Stadthalle Chur sich allenfalls auf dem Rossboden ein neues Zuhause sucht. Die Ergebnisse werden der Generalversammlung der Bergbahnen Chur Dreibündenstein am 26. Oktober vorgestellt; über ein allfälliges Projekt kann das Stimmvolk am 19. Mai entscheiden.

Der Link zum Glück findet sich hier: uffa.ch.

(Bild: GRHeute)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.