Minitour – Quo vadis?

Minitour – Quo vadis?

Juerg Kurath
09.06.2018

Mit dem Minivolleyball-Turnier in Jona ging kürzlich die diesjährige Minitour, die sich über acht Monate erstreckt hat, zu Ende. Erstmals standen zwischen Ende September 2017 und anfangs Juni 2018 zehn Spieltage auf dem Programm, an denen sich 85 Nachwuchsteams,37 davon aus dem Kanton Graubünden, zwischen ein- und zehnmal beteiligt haben, wobei der Turnierdurchschnitt 40 Teams betrug. Dominierender Verein war Volley Näfels, das vier Kategoriensiege erringen konnte, während die Juniorinnen des VBC Arosa und von Volley Untervaz je einmal erfolgreich waren.

Die grösste Beteiligung wies das Mitte März in Schaan stattfindende Turnier mit 54 Teams auf. Auf das mit Abstand geringste Interesse stiess der abschliessende Spieltag in Jona, an dem nur noch 23 Teams teilnahmen. Es kann nicht im Interesse des Minivolleyballsports sein, wenn die Turniere in drei der sechs Kategorien mangels teilnehmender Teams gar nicht durchgeführt werden können und die Minitour nicht mit einem Höhepunkt abgeschlossen wird. Dies sollte den Verantwortlichen des Bündner Volleyball Verbandes und des Regionalverbandes GSGL zu denken geben. Vielleicht war die Aufblähung gegenüber dem Vorjahr von acht auf zehn Turniere und die Verlängerung der Minitour um einen Monat doch zu viel des Guten, zumal die übrige Hallensaison doch schon seit geraumer Zeit beendet ist. 

Bündner Siege durch den VBC Arosa und Volley Untervaz

Bei den Mädchen U17 (21 Teams) gewann der VBC Arosa nicht nur das Turnier in Jona, sondern wie im Vorjahr auch die Gesamtwertung vor Andeer und Volley Näfels. Bei den Knaben/Mixed U17 (6 Teams) wurde Volley Näfels kampflos Gesamtsieger, weil das bis anhin führende Volley Surselva dem letzten Turnier fernblieb. 

Bei den Mädchen U15 (36 Teams) gab es in Jona einen Doppelsieg zweier Untervazer Teams, die dann im Turnier-Ranking den ersten und hinter Volley Näfels auch dritten Platz belegten. Bei den Knaben/Mixed U15 (8 Teams) setzte sich Volley Näfels unangefochten durch, weil Volley Surselva und Andeer fehlten. 

Bei den beiden erstmals ausgeschriebenen Kategorien Mädchen U13 (9 Teams) und Knaben U13 (5 Teams) dominierte Volley Näfels die Konkurrenz nach Belieben und stellte unter anderem auch die jeweiligen Minitoursieger.

Diese Resultate verdeutlichen nun aber noch ein weiteres Problem: Volley Näfels tritt mittlerweilen derart dominant auf, dass die Minitour in Zukunft zur Farce verkommen könnte, weil ganz einfach die Spannung fehlt. Den Glarnern deswegen aber etwas vorzuwerfen, wäre zweifellos falsch, denn sie fördern nur konsequent ihren Nachwuchs. Vielmehr läge es an der Konkurrenz, nachzuziehen, wobei nebst einer zielgerichteten Ausbildung und regelmässigem Training aber weiterhin auch der Spass und die Freude am Spiel ihren Platz haben sollten.

Christoph Würgler erhält Sportpreis des BVV

Minivolleyball basiert auch in Graubünden auf dem Schul- und dem Vereinssport, das heisst auf der Arbeit sportbegeisterter Lehrer und Leiter. Als Anerkennung für seinen unermüdlichen Einsatz als grosser Förderer des Schulvolleyballsports in Andeer wurde Christoph Würgler anlässlich der kürzlich in Andeer abgehaltenen Delegiertenversammlung der Sportpreis des Bündner Volleyball Verbandes überreicht.

 

Ranglisten unter www.gsgl.ch 

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Juerg Kurath

Redaktor Sport
Langjähriger Berichterstatter des Bündner Sports, der BZ und der SO. Aktiver, Trainer und Funktionär in Leichtathletik, Triathlon, Biken, Volleyball, Fussball, Korbball, Handball, Casting und Bob.