Cuors da Flem und Mittenbergrennen oder zurück zur Natur

Cuors da Flem und Mittenbergrennen oder zurück zur Natur

Juerg Kurath
01.06.2018

Verschiedene in Graubünden ausgetragene Laufevents gehören bereits der Vergangenheit an. Es besteht aber noch vielerorts die Möglichkeit, die eigene Dauerleistungsfähigkeit zu testen und gleichzeitig die Natur zu geniessen. So sind im Bündner Laufkalender 2018 von anfangs Juni bis Ende Oktober noch 19 Laufveranstaltungen mit ganz unterschiedlichem Anforderungsprofil aufgelistet. Die detaillierten Ausschreibungen dafür sind online unter www.laufkalender.ch/Graubünden zu finden.

Die nächste, kurz bevorstehende Herausforderung stellt der Cuors da Flem dar, der am Samstag im wunderschönen Seen- und Waldgebiet rund um Flims stattfindet und für den sich schon mehr als 350 Läuferinnen und Läufer angemeldet haben. Nachmeldungen sind solange möglich, wie es Startnummern zur Verfügung hat, wobei aber keine Garantie darauf besteht. Der Startschuss im Sportzentrum Prau la Selva erfolgt am Samstag in zwei Startblöcken und zwar um 11:00 Uhr und um 11:15 Uhr. Bereits am Freitag findet ab 18:30 Uhr gleichenorts der Pastaplausch statt, an dem noch einmal tüchtig die Kohlenhydratspeicher gefüllt werden können.

Am nächsten Donnerstag steht dann das Mittenbergrennen auf dem Programm, das wiederum vom Eisenbahner Sportverein Chur durchgeführt wird. Wer diesen Termin verpassen sollte, kann den Härtetest am Donnerstag, 30. August nachholen. Die Mittenbergrennen umfassen wie üblich einen Berglauf und ein Bike-Rennen, die vom Churer Waldhausstall auf dem 5 Kilometer langen Natur-Forstweg hinauf auf den Mittenberg führen und dabei einen Höhenunterschied von knapp 450 Metern überwinden. Der Wettkampf findet bei jeder Witterung statt. Teilnahmeberechtigt sind Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab dem zehnten Lebensjahr. Für das Bikerennen erfolgt der flexible Einzelstart zwischen 17:00 und 19:00 Uhr, für den Berglauf zwischen 17:00 und 18:45 Uhr. Die Anmeldung ist möglich entweder online unter www.esvchur.ch oder am Wettkampftag beim Waldhausstall, wo auch eine Festwirtschaft geführt wird.

Ende gut, wirklich alles gut?

Die RuediRennt-Premiere vom letzten Sonntag war insgesamt sicher ein voller Erfolg. Trotzdem ist zweifellos auch Kritik angebracht, zumal es viele Läuferinnen und Läufer aufgrund der grossen Anstrengungen nicht einmal mehr fertig gebracht haben, ein zufriedenes Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.

Die Streckenführung war von der Topografie und der Unterlage her zweifellos grenzwertig, denn es war ein ständiges Hin und Her und Auf und Ab. Steiles Abwärtslaufen direkt anschliessend an ruppige Aufstiege schlägt in die Gelenke und belastet die Muskulatur extrem, vor allem wenn auf Asphalt und Kopfsteinpflaster gelaufen werden muss. Nicht daran zu denken, wenn es geregnet hätte und der Untergrund nass und glitschig gewesen wäre. Und muss die Strecke unbedingt so angelegt sein, dass ein überaus anspruchsvoller Halbmarathon gelaufen werden kann, sodass die Ausdauerprüfung vor allem in der Altstadt zu einem eigentlichen Hauseckenrennen verkommt?

Eine Zumutung war aber vor allem der Speaker, der zwar viel Informatives von sich gab, der aber von 08:30 bis 13:00 Uhr fast ununterbrochen mit ungeheurer Lautstärke ins Mikrofon schrie und so nicht nur die Läuferschar und die Zuschauer, sondern auch das ganze Quartier unterhielt bzw. nervte. Man fragte sich mit der Zeit, ob denn der gute Mann zum Dauerreden keine Luft braucht. Weniger wäre mehr gewesen, denn es ging ja um die Sache, die Unterstützung von Behinderten, oder nicht?

 

(Bild: Jürg Kurath)

author

Juerg Kurath

Redaktor Sport
Langjähriger Berichterstatter des Bündner Sports, der BZ und der SO. Aktiver, Trainer und Funktionär in Leichtathletik, Triathlon, Biken, Volleyball, Fussball, Korbball, Handball, Casting und Bob.