1 Frage – 6 Antworten: «Was tun mit der Digitalisierung in Graubünden?»

1 Frage – 6 Antworten: «Was tun mit der Digitalisierung in Graubünden?»

GRHeute
08.05.2018

In der grossen GRHeute-Wahlserie beleuchten wir bis zum grossen Tag am 10. Juni die Bündner Regierungsrats-Kandidaten. Wir stellen eine Frage – und erhalten sechs Antworten. Machen Sie sich selbst ein Bild der Kandidaten!

Heute die Frage: «Alle sprechen vom Heilsbringer Digitalisierung: Wie würden Sie das Thema konkret fördern?»

 

Peter Peyer (SP, neu)

«Die SP verlangt, dass die Hälfte der 80-Millionen-Franken-Reserve für sogenannte systemrelevante Infrastrukturen in einen Digitalisierungsfonds umgewandelt wird. Dieser soll unter anderem für schnelle Leitungen, eine Ausbildungsoffensive sowie Beratung für KMUs und Privatpersonen verwendet werden. Alle Details dazu und unsere grundsätzliche Position zur Digitalisierung in Graubünden haben wir in einem aktuellen Papier festgehalten.»

 

Marcus Caduff (CVP, neu)

«Die Kommunikationsinfrastruktur stellt ein zentrales Element in der zukünftigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Kantons dar. Um die Wertschöpfungspotentiale und die Chancen welche die Digitalisierung mit sich bringen im ganzen Kanton nutzen zu können muss der Kanton dafür besorgt sein, dass die entsprechende Kommunikationsinfrastruktur, insbesondere der Breitbandanschluss des ganzen Kantons gewährleistet ist. Ein möglicher Weg um dies zu erreichen ist die Erstellung eines kantonalen Inventars der passiven Netzinfrastrukturen, einer zentralen Anlaufstelle für Breitbandnetzbetreiber, der Festlegung allgemeiner Geschäftsbedingungen für die Nutzung der passiven Netzinfrastrukturen und dem Bau eines Planungsprogramms, welches automatisch die effizientesten Wege neuer Telekommunikationsnetzleitungen berechnen kann. Solche passiven Netzinfrastrukturen sind Schächte, Masten, Verteilkabinen, Trafostationen, Leerrohre, etc. welche grösstenteils im Eigentum der Gemeinden oder des Kantonsind undfür das Verlegen von hochleistungsfähigen Telekommunikationsnetzinfrastrukturen noch vermehrt benützt werden könnten. Damit können die Breitbandanbieter diese bereits bestehende Infrastruktur nutzen, es muss nicht jeder selber in diese teure Infrastruktur investieren womit die direkt oder indirekt der Öffentlichkeit gehörende Infrastrukturen effizienter bewirtschaftet werden. Genau dies hab ich im Übrigen mittels eines Auftrags im Oktober 2016 von der Regierung gefordert.»

 

Walter Schlegel (SVP, neu)

«Heute gilt es, die jungen Generationen im Bereich der Digitalisierung für die bereits laufende vierte industrielle Revolution fit zu machen. Dabei sind im Bereich der Digitalisierung die Grundvoraussetzungen in der Volksschule zu legen und danach in den Berufs- und Hochschulen zu erweitern. Die einzelnen Schulgemeinden sind bei der Einführung des Faches Medien und Informatik weitgehend sich selber überlassen und angehalten, eigene Konzepte zu entwickeln. Um im Bereich der Digitalisierung ganz vorne mithalten zu können und Graubünden als Wirtschaftsstandort attraktiv zu halten, muss der Kanton seine Führungsverantwortung übernehmen. Wesentlich sind das rasche Festlegen eines ganzheitlichen Konzeptes und ein koordiniertes Vorgehen in allen Schulbereichen. Dabei müssen alle an der Ausbildung verantwortlichen und direkt interessierten Partner aus Wirtschaft, Verwaltung, Schulen, Fachbereichen und Politik eingebunden werden. Die dafür und für die Kooperation und Koordination bei der Breitbanderschliessung notwendigen Mittel, sollten aus dem Ertragsüberschuss der Jahresrechnung 2017 bereit gestellt werden.»

Mario Cavigelli (CVP, bisher)

«Im Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement, zu dem auch der Energiebereich gehört, unterstützen wir die Digitalisierung intensiv. Sie ist im Siegeszug zum Beispiel in der Gebäudetechnik, beim öffentlichen Verkehr auf der Schiene oder mit dem Postauto und Bus, in der Sicherheitstechnik in den Strassentunnels, als Warnanlage bei Naturgefahren und und und. Die Digitalisierung muss in erster Linie aber in den Schulen angemessen unterrichtet und den privaten Haushalten und Unternehmen, zum Beispiel durch Breitband, tatsächlich auch ermöglicht werden. Bemühungen der anderen Departemente, die in diese Richtung zielen, finden seit eh meine überzeugte Unterstützung.»

 

Jon Domenic Parolini (BDP, bisher)

«Es gibt zwei zentrale Ansatzpunkte, damit Graubünden den digitalen Wandel erfolgreich meistert: Wir arbeiten zur Zeitintern an einembedürfnisgerechten Erschliessungskonzept für unseren Kanton mit Hochbreitband (100Mb/s) um im Vergleich mit der Metropolitanräumen in der Schweiz bestehen zu können. Auchbraucht esgute Aus- und Weiterbildungsangebote, welche die Anpassungsfähigkeit der Menschen an eine sich verändernde Arbeitswelt fördern und Arbeitskräfte ausbildet, die von der regionalen Wirtschaft benötigt werden. Beides sind wichtige Voraussetzung dafür, dass Bürger und Unternehmen von den Chancen der Digitalisierung profitieren können.»

 

Christian Rathgeb (FDP, bisher)

«Die Digitalisierung ist ein wichtiges Hilfsmittel, das zunehmend alle Bereiche des politischen resp. gesellschaftlichen Lebens durchdringt. Im Bereiche der Gesundheitsversorgung sind damit bereits heute etwa via Telemedizin enorme Leistungen in unseren periphersten Regionalspitäler abrufbar. Ich teile die Aussage von Jon Erni (mia Engiadina), wonach es mit der Digitalisierung keine ‹Randregionen› mehr gibt. Wichtig sind eine breite Sensibilisierung der Verantwortungsträger und eine optimale Erschliessung, wie es «mia Engiadina» für das Unterengadin vorbildlich umsetzt.»

 

(Bild-Montagen: GRHeute)
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