Mit Langsamverkehrsbrücke zur «Best of Bachelor»-Auszeichnung

Mit Langsamverkehrsbrücke zur «Best of Bachelor»-Auszeichnung

GRHeute
30.01.2018

Zum fünften Mal wurde der Preis «Best of Bachelor» vergeben. Die Kür der besten Bachelorarbeiten aus dem Studienbereich Bauingenieurwesen des Jahres 2017 fand wiederum im Anbau des Landesmuseums in Zürich statt. Als Vertreter der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur wurde der Bündner Josias Mani für seine Arbeit «Langsamverkehrsbrücke Rhein Buchs-Vaduz» ausgezeichnet.

Zum fünften Mal wurde im Januar 2018 der Preis «Best of Bachelor» vergeben. Im Vorfeld hatte die Jury annähernd 300 Bachelorarbeiten aus dem Studienbereich Bauingenieurwesen aller Schweizer Fachhochschulen geprüft und zwei Arbeiten pro Institution nominiert. Zehn Studierende erhielten schlussendlich eine Auszeichnung. 

Qualitativ hochstehender Entwurf

Von der HTW Chur wurde Josias Mani, im Herbst 2017 Absolvent des Bachelorstudiums Bauingenieurwesen, ausgezeichnet. Der Bündner hatte sich mit einer neuen Langsamverkehrsbrücke über den Rhein zwischen Buchs und Vaduz befasst. Das Projekt aus dem Agglomerationsprogramm Werdenberg-Lichtenstein beinhaltet die Realisation einer neuen Rad- und Fussgängerbrücke über den Rhein. Die geplante Brücke überspannt rund 150 Meter und verbindet die zwei Rheindammwege miteinander. Dabei werden hohe Anforderungen an die Hochwassersicherheit gestellt. Neben der Entwurfsphase lag das Hauptaugenmerk der Bachelorarbeit von Mani in der Bemessung und Detailausarbeitung der aus fünf Varianten gewählten Fachwerkbrücke. 

In seiner Laudatio beschrieb Prof. Dr. Albin Kenel, Präsident der Fachschaft Bauingenieurwesen, die Arbeitsweise des erfolgreichen Bündner Diplomanden folgendermassen: «Leidenschaftlich arbeitet Josias Mani eine neue Brücke für Fussgänger und Velofahrer über den Alpenrhein aus. Für seinen Entwurf von fünf ansprechenden Varianten holt er sich Anregungen bei bereits bestehenden Brücken in der Gegend. Sein Variantenstudium, das er mit einer Sensitivitätsanalyse untermauert, führt ihn zur Ausarbeitung einer klassischen, robusten Konstruktion: Eine dreifeldrige Fachwerkbrücke soll Liechtenstein mit der Schweiz verbinden. Die umfangreiche Arbeit von Josias Mani ist übersichtlich strukturiert. Sein Vorgehen beim Brückenentwurf lässt sich gut nachvollziehen, und die saubere Darstellung der statischen Berechnungen, die sowohl von Hand als auch mit einem 2-D-Programm angestellt werden, kommen dem Leser entgegen. Sorgfältig ausgearbeitete Pläne und die angemessene Tiefe der Arbeit lassen das gute Niveau des Entwurfs erkennen.»

Persönliche Betreuung als Erfolgsrezept

Der ausgezeichnete Student Josias Mani blickt zurück auf ein praxisorientiertes Bauingenieurstudium, in welchem alle Grundlagen des Bauwesens vermittelt wurden. «Durch die enorme Bandbreite der Ausbildung ist der berufliche Einstieg in sämtliche Tätigkeitsfelder im Hoch- und Tiefbau möglich», betonte er. Des Weiteren bekräftigte er den Wert des Unterrichts in überschaubaren Klassen mit persöndlicher Betreuung durch sehr kompetente Dozierende. «Mit der Fachhochschule an meiner Seite konnte ich ein intensives Teilzeitstudium sehr erfolgreich abschliessen.» 

Neben Mani war auch der HTW-Chur-Absolvent Walter Fussi aus dem Fürstentum Liechtenstein für den Best-of-Bachelor-Titel nominiert. Er hatte sich in seiner Diplomarbeit mit neuzubauende Alterswohnungen, welche an ein bereits bestehendes Gebäude angebaut werden soll, befasst. Studienleiter und Leiter des Instituts für Bauen im alpinen Raum, Prof. Dr. Imad Lifa würdigte die Arbeit seiner Absolventen. «Diese Auszeichnung ist ein Nachweis für eine gewisse Ingenieurreife. Da die Jury von der jeweiligen Hochschule unabhängig ist, ist es auch ein objektiver Leistungsvergleich mit den anderen Schweizer Fachhochschulen.» Lifa betont weiter, dass die Spezialisierung im Brückenbau für den Bergkanton Graubünden nicht nur lebenswichtig ist, sondern sogar ein Teil der Bündner Baukultur darstellt. Für das Bachelorstudium Bauingenieurwesen der HTW Chur sind Brückenbau, Gleisbau aber auch besondere Baugruben und Hangsicherungen ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts. «Auch der konstruktive Ingenieurbau, wie im zweitplatzieren Projekt von Walter Fussi, gehört zu den Disziplinen der Bauingenieurausbildung an der Fachhochschule aus Graubünden», bekräftigte Lifa.

Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen an der HTW Chur

Im Bachelorstudium Bauingenieurwesen stehen Konstruktion und Bauplanung im Fokus. Die Studierenden werden für eine nachhaltige, wirtschaftliche und gesellschaftlich verantwortungsvolle Entwicklung der Baukultur sensibilisiert und ausgebildet. Die Zielsetzungen des Bauingenieurstudiums sind an der HTW Chur bewusst auf den Alpenraum fokussiert ohne die Sicht aufs grosse Ganze zu begrenzen. Die Studierenden lernen die Grundlagen des Bauwesens – vom konstruktiven Hochbau, Brückenbau bis zur Strassenprojektierung und dem Infrastrukturausbau. Das Studium mit dem Abschluss «Bachelor of Science FHO in Civil Engineering» kann berufsbegleitend oder im Vollzeitstudium absolviert werden. Ab Herbstsemester 2018 können die Studierenden im fünften Semester aus den vier Vertiefungsmodulen «Konstruktiver Ingenieurbau», «Geotechnik», «Infrastrukturen», «Wasserbau und Naturgefahren» wählen.

Weitere Informationen: «Best of Bachelor»

(Quelle/Bild: HTW Chur, zVg.)

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