Alles Leiden hat ein Ende – auch im Eishockey

Alles Leiden hat ein Ende – auch im Eishockey

Juerg Kurath
28.07.2017

Die härteste Zeit für die Eishockeyaner, das Trockentraining im Sommer, neigt sich endlich dem Ende zu. Seit anfangs Mai sind die Wintersportler am Drücken, Stossen, Joggen und Biken und vergiessen dabei Unmengen an Schweiss. Während die Spieler des EHC Arosa ihr Hauptbetätigungsfeld bereits anfangs der letzten Juliwoche auf die Eisfläche des Sport-und Kongresszentrums verlegt haben, betreten die Akteure des EHC Chur erstmals wieder am Samstag und diejenigen des HC Prättigau-Herrschaft am darauffolgenden Sonntag den glitschigen Untergrund der Eishalle Grüsch. Grund genug für GRHeute, einen neugierigen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Beim Erstligisten EHC Arosa ging der Eiskontakt zwar den ganzen Sommer über nie vollständig verloren, denn schon früh wurde einmal wöchentlich intensiv Eishockey gespielt und gleichzeitig auch Ausdauer und Kondition gebüffelt. In zwei geführten Agility-Trainings wurde zudem gezielt an der Verbesserung der Geschicklichkeit und Koordination sowie am Erfassen von und richtigen Reagieren auf ganz bestimmte Situationen gearbeitet. Individuelles Krafttraining vor allem für die Beine und den Rumpf ergänzten das Programm, sodass jeder Spieler auf mindestens vier bis fünf Trainings pro Woche kam.

Der auf diese Saison hin neu verpflichtete Cheftrainer Marc Haueter zeigte sich in einem kurzen Gespräch sehr zufrieden mit dem Einsatz seiner Jungs, denn diese hatten ihren Spass, trainierten daneben aber äusserst diszipliniert und mit dem nötigen Ernst. Auch die Qualität der Mannschaft überzeugt ihn, wobei das recht schmale Kader noch mit je einem Verteidiger und Stürmer ergänzt werden soll. Marc Haueter will mit seinem Team Tempohockey spielen und gesteht seinen jungen Spielern durchaus auch Fehler zu, wenn sie die richtigen Lehren daraus ziehen.

Am Feinschliff wird noch gearbeitet
Ab letzten Montag wird viermal wöchentlich auf dem Eis trainiert und zusätzlich noch einmal im Kraftbereich und an der Schnelligkeit gearbeitet. In sieben Vorbereitungsspielen, unter anderem am Mittwoch, 6. September um 20 Uhr auf eigenem Eis gegen den EHC Chur, soll zusätzlich auch Wettkampfluft geschnuppert werden, um für den Saisonauftakt vom Sonntag, 24. September um 16 Uhr im Sport- und Kongresszentrum gegen den EC Wil bestens gerüstet zu sein.

Ein persönlicher Augenschein vor Ort im Training vom Mittwochabend hat eindrücklich bestätigt, wie sich Marc Haueter „wildes Hockey“ vorstellt, das er mit seinem Team in Zukunft zelebrieren will. Das Tempo war ungemein hoch, wobei es allerdings oftmals noch an der Genauigkeit fehlte, sodass es in den nächsten Wochen zweifellos noch einiges zu tun bzw. zu verbessern gibt.

Dank der engagierten und aufopfernden Arbeit von Sportchef Adrian Fetscherin, der sich voll und ganz mit dem EHC Arosa identifiziert und mit dem die Zusammenarbeit reibungslos klappt, ist der Funke allmählich auch wieder auf die Bevölkerung, die ihren Dorfverein fast wie früher unterstützt, übergesprungen, was sich nicht zuletzt in den stets steigenden Zuschauerzahlen zeigt. Aufgrund dieser überwiegend positiven Voraussetzungen darf man gespannt sein, wie sich die Aroser in der bevorstehenden 1. Liga-Meisterschaft schlagen werden.

 

(Bild: Jürg Kurath)

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Juerg Kurath

Redaktor Sport
Langjähriger Berichterstatter des Bündner Sports, der BZ und der SO. Aktiver, Trainer und Funktionär in Leichtathletik, Triathlon, Biken, Volleyball, Fussball, Korbball, Handball, Casting und Bob.