Festivalsommer Backstage: Fänza Rock Untervaz

Festivalsommer Backstage: Fänza Rock Untervaz

Der Kanton Graubünden ist gesegnet mit vielen Openairs. Doch wie organisiert man eigentlich ein Musikfestival? Vielfach wird unterschätzt, was alles hinter den Freiluftkonzerten steckt. Wir haben mit allen Bündner Musikfestivals gesprochen und einen Blick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gewagt. Herzlich willkommen zu Backstage Festivalsommer.

Allgemein:
Das neue, aber etwas andere Musik Festival im Kanton Graubünden! Regionale
Verbundenheit, grosser Wiedererkennungswert und viel Liebe zum Detail sind
unsere Trümpfe.
Name des Openairs: Fänza Rock Untervaz
Datum: Samstag, 16. Juni 2018
Ausgabe Nr.: 1
Gründungsjahr: 2016
Anzahl Bands 2018: 5-7 Bands
Programm 2018: Wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Webseite: www.faenzarock.ch
Fassungsvermögen Publikum: circa 1000 Gäste
Organisationskomitee inklusive Funktionen:
PRÄSIDIUM Jamie Rizzi
ADMINISTRATION Janine Janutin
MARKETING / SPONSORING / PRESSE Corinne Hardegger & Fabian Stöckler
FOOD / BEVERAGE Mirco Thüring & Daniel Hug
MUSIK / PROGRAMM Ralf Colocci & Mauro Crameri
FINANZEN / TICKETING Tatjana Kipf
BAU / VERKEHR / SICHERHEIT Robin Hedinger & Flurin Grieder
ELEKTRONIK Claudio Hold & Damian Soldera
Interviewpartner inklusive Funktion:
Jamie Rizzi, OK Präsident

Wie entstand die Idee zu eurem Festival?

Die konkrete Idee entstand bei einem gemeinsamen Armeedienst von Robin Hedinger und mir im Frühjahr 2016. Nach diversen Gesprächen und sehr positivem Feedback haben wir uns dann entschlossen, die Vision von einem Musikfestival in Untervaz in die Tat umzusetzen. Geplant war die Erstausgabe für den Sommer 2017, aufgrund fehlender finanzieller Mittel mussten wir diese jedoch um ein Jahr verschieben. Das Fänza Rock Untervaz wird nun am 16. Juni 2018 das erste Mal stattfinden.

Wie viele Helfer sind vor Ort, wenn euer Festival steigt?

Wir planen mit ca. 100 freiwilligen Helfern, die verteilt über das ganze Wochenende zum Einsatz kommen werden. Da das Festival im kommenden Jahr zum ersten Mal stattfindet und die Planung noch nicht abgeschlossen ist, kann diese Zahl aber noch variieren. Was wir aber heute schon sagen können ist, dass wir auf die Unterstützung von freiwilligen Helfern angewiesen sind, ohne Freiwilligenarbeit kann ein solcher Anlass gar nicht kostendeckend durchgeführt werden.

Wie viele Stunden sind die OK-Mitglieder mit der Organisation beschäftigt?

Momentan treffen wir uns alle sieben Wochen zu einer Sitzung, dort investieren wir jeweils einen halben bis zu einem ganzen Tag. Dazwischen arbeiten die einzelnen OK-Mitglieder an der Planung und Umsetzung des Konzepts in ihren Ressorts. Wie viele Stunden die Organisation schlussendlich in Anspruch genommen hat, werden wir in etwas mehr als einem Jahr sagen können.

Welche schweren Fehler kann man als Openair in Graubünden begehen?

Der Meinung sein, dass ein 0815-Openair noch Erfolg haben könnte. Man muss dem Event ein Gesicht geben, das wiedererkannt wird und in der grossen Menge an Festivals heraus sticht. Ausserdem darf es nie das oberste Ziel sein, Unmengen an Geld zu verdienen. Kulturförderung, Besuchern und Bands ein geiles Erlebnis bieten können, das muss im Vordergrund stehen und nicht das Streben nach Geld!

Wie steht es um euer Sicherheitskonzept, nach den Terrorangriffen auf Konzerte?

Unser Sicherheitskonzept wird sich im Rahmen vergleichbarer Events in der Region bewegen. Selbstverständlich werden wir uns aber vorgängig mit den örtlichen Blaulichtorganisationen austauschen und wenn nötig noch Anpassungen vornehmen. Die Sicherheit der Gäste hat für uns oberste Priorität.

Habt ihr beim OK hauptsächlich die gleichen Personen involviert oder wechselt das
häufiger?

Bei uns sind immer noch die gleichen Personen involviert wie zu Beginn des Projektes, uns gibt’s ja aber auch noch nicht so lange.

Was macht euer Openair aus?

Anders wie man es sich gewohnt ist, wird das Fänza Rock hauptsächlich jungen und regionalen Bands eine Plattform bieten, sich vor heimischem Publikum präsentieren zu können. Berücksichtigt wird, nicht wie man annehmen könnte nur Rockmusik, sondern verschiedenste Musikrichtungen von Reggae über Rock, Punk, Metal bis zu Hip-Hop. Doch nicht nur für die Künstler wird viel gemacht, auch die Gäste erwartet ein Anlass, der sie vom Anfang bis zum Schluss begeistern soll. Denn viel Liebe und Aufwand wurde bereits in die Logogestaltung gesteckt und genau diese Liebe zum Detail soll auch bei der Gestaltung des Festgeländes sowie bei der Verpflegung zum tragen kommen.

Welche Kosten werden zumeist unterschätzt von Organisatoren?

In unserem Fall sind es ganz klar die Infrastrukturkosten. Um ein Festival den heutigen Ansprüchen entsprechend aufzubauen und durchzuführen, braucht es neben unzähligen Stunden Freiwilligenarbeit extrem viel Material, Maschinen und Geräte. Je detailierter dann die Planung wird, desto mehr wird noch bekannt und es kommen noch unzählige kleine Posten dazu. Diese machen dann in der Summe wiederum viel aus.

Wie rege ist der Kontakt unter den verschiedenen Openairs?

Man kennt die eine oder andere Person aus den OK’s von anderen Openairs, dementsprechend tauscht man sich bei Gelegenheit auch aus.

Ist es ratsam in Graubünden ein weiteres Openair auf die Beine zu stellen oder sollte
man besser die Finger davon lassen?

Ja klar – sonst würden wir das Fänza Rock Untervaz wohl kaum organisieren! Wir sind uns den Umständen bewusst und wissen welche Herausforderung wir da angegangen sind. Ich bin aber überzeugt, dass der Entscheid ein neues Festival auf die Beine zu stellen richtig war und wir eine Bereicherung für die den Bündner Festivalsommer sein werden.

Wie geht es weiter mit eurem Openair?

Wir werden die Planung weiter vorantreiben, noch letzte Gespräche mit potenziellen Sponsoren führen und dann wird man sehr schnell nach den Sommerferien mehr von uns hören. Wir werden im September und Oktober in der Region eine kleine Promotour machen. Ungefähr zu dieser Zeit werden wir uns dann auch bezüglich Acts für’s Fänza Rock 2018 in den Sozialen Medien melden, wie genau das aussehen wird, möchte ich aber heute noch nicht verraten. Danach steht der erfolgreichen Erstausgabe des Fänza Rock Untervaz nichts mehr im Wege und wir freuen uns auf eine geile Party!

 

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author

Chris Bluemoon

Redaktor Kultur
Hauptberuflich Radio-Journalist mit viel Leidenschaft für die Musik, die Poesie und das ganz grosse Chaos.