«Nächsten Sommer baden wir im See»

«Nächsten Sommer baden wir im See»

100’000 Franken wären nötig gewesen. 137’000 Franken sind bis zwei Wochen vor Schluss zusammen gekommen. Damit steht fest: Im Sommer 2018 hat Ftan wieder einen See.

«Es ist unglaublich», freut sich Laila Tobler, Koordinatorin des Projekts Badesee in Ftan. Zusammen mit der Crowdfunding Plattform «lokalhelden.ch» der Raiffeisenbank wollte der Verein Pro Ftan 100’000 Franken sammeln, um den ehemaligen Badesee Padnal beim Institut wieder zum Leben zu erwecken (GRHeute berichtete).

Das Ziel ist seit Ostern erreicht. Im Moment steht der Zähler bei 137’000 Franken. Es dürfen gern noch mehr werden. «Je mehr Geld wir haben, desto weniger muss die Gemeinde aufbringen und desto weniger sind wir an Restriktionen gebunden», sagt Laila Tobler. Besonders geholfen hat eine Infoveranstaltung am Hochalpinen Institut Ftan, zu der viele Zweitwohnungsbesitzerinnen und Besitzer kamen. «Da war die Begeisterung richtig spürbar.»

Auch in Sachen Bewilligungen ist das Projekt schon einige Schritte weiter: Ein paar Bewilligungen seitens des Kantons liegen schon vor. «Wenn Ende Mai das Crowdfunding abgeschlossen ist, kümmern wir uns um die Hauptbewilligung», sagt Laila Tobler. Bei dieser dürfte es sich aber nur noch im eine Formsache handeln.

Der Badesee liegt fünf bis zehn Minuten Fussmarsch vom Dorfzentrum entfernt. Ein Kiosk ist nicht geplant; es soll aber eine Feuerstelle geben. Parkiermöglichkeiten gibt es bei der Musikhütte, wo sich im Winter auch die Langläufer umziehen können. Vorgeschrieben ist auch eine Toilette, wie diese aussehen wird, ist noch nicht restlos geklärt – wahrscheinlich mit einem ToiToi. Getragen wird das Ganze vom Verein Pro Ftan, der aus dem ehemaligen Tourismusverein entstanden ist.

Die Idee des Badesees am Hochalpinen Institut Ftan ist schon 15 Jahre alt. Einige Anläufe sind in der Vergangenheit bereits gescheitert. Lustiges Detail am Rande: Früher war der Lai da Padnal ausschliesslich den Töchtern des Instituts vorbehalten. Die Einheimischen mussten nachts oder in der Dunkelheit gehen, wenn sie niemand gesehen hat.

Zum Crowdfunding geht es hier.

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.