Vier Bündner für die Schweiz: «Wir dürfen ein bisschen stolz sein»

Vier Bündner für die Schweiz: «Wir dürfen ein bisschen stolz sein»

Gleich vier Bündner Langläufer werden heute an der nordischen Ski-WM in Lathi in der Staffel für die Schweiz an den Start gehen. Vier Läufer aus einem Regionalverband (BSV) – das gab es noch nie im Schweizer Langlauf!

Gaudenz Bavier, Präsident des Bündner Skiverbands und ehemaliger Chef Langlauf von Swiss-Ski, strahlt. Erstmals in der Schweizer Langlauf-Geschichte besteht ein Staffel-Team ausschliesslich aus Athleten eines Teilverbandes – sprich: aus Graubünden! «Für mich als BSV-Präsident bedeutet das, dass die Nachwuchsarbeit in den Leistungszentren des Bündner Skiverbandes und in der BSV-Auswahl sehr gut funktioniert, denn mit Jason Rüesch steht ein Läufer morgen am Start, der vor kurzem noch dem BSV-Regionalkader angehörte», so Bavier, «wir Bündner dürfen ruhig ein bisschen stolz sein.»

Rüesch ersetzt den Davoser Toni Livers, der zu Beginn der Woche gesundheitlich angeschlagen war, weshalb sich das Trainerteam von Swiss-Ski letztlich für den 22-jährigen Aufsteiger des Winters entschied. Den zweiten Klassisch-Part nach Rüesch absolviert erwartungsgemäss Jonas Baumann. Im Skating-Teil kommen dann Dario Cologna und der Schlussläufer Curdin Perl zum Einsatz.

Gelingt ein Exploit? 

Das Rennen über 4×10 km beginnt heute ab 12.30 Uhr (live auf SRF), als Medaillenkandidat gilt Graubünden – pardon, die Schweiz – nicht. «Die Erwartungen dürfen auf Grund der Wadenverletzung von Dario Cologna nicht so hoch sein. Die BSV-Staffel war zwar in diesem Jahr in der WC-Staffel von Schweden schon im 4. Rang klassiert, jedoch mit Toni Livers, der auf seinem Abschnitt – wie alle vier Bündner – ein sehr gutes Rennen lief», erinnert sich Bavier, «da Dario Cologna morgen nicht die zweiten Ablösung laufen kann, auf der die Nationen im Normalfall die stärksten Läufer einsetzen, wird es schwierig werden, das hohe Tempo des Norwegers Sundby mitzugehen.» Bavier hofft trotzdem auf einen Exploit ’seiner› Läufer. «Wenn Jason Rüesch als Startläufer nicht allzu viel verliert und seine drei Kollegen ihre Bestleistung abrufen können, liegt ein Rang unter den ersten fünf Nationen drin.»

Bereits am Donnerstag waren zwei Bündnerinnen an der WM-Staffel in Lahti im Einsatz. Laurien van der Graaff und Seraina Boner beendeten das WM-Staffelrennen zusammen mit ihren Teamkolleginnen Nadine Fähndrich und Nathalie von Siebenthal über 4×5 km auf dem guten 7. Rang. 

 

 

 

(Archivbild: Jason Rüesch eröffnet das Staffelrennen für die Schweiz – EQ Images/Mario Kneisl)

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Mathias Braendli

Redaktor Region/Sport
Marketeer, Ex-Journalist und Football-Blogger. Sound: Adam Green, Ryder the Eagle, Bob Dylan, Helloween. TV: Better Call Saul, Game of Thrones, Sport. Buch: Fall & Rise von Mitchell Zuckoff.