Prättigau trotz grossem Minus optimistisch

Prättigau trotz grossem Minus optimistisch

GRHeute
28.10.2016

2015/16 war in Graubünden bekanntlich ein sehr schwieriges Tourismusjahr. Davon betroffen war nicht zuletzt auch das Prättigau, das bei den Logiernächten ein Minus von 14% zu beklagen hat. Pläne, um Gegensteuer zu geben, gibt es allerdings genug. 

Vor allem mit der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, perfektionierten Online-Marketing und auch einem neuen Geschäftsleitungsmitglied reagiert die Prättigauer Tourismusorganisation nun auf die schwierige Situation.

Das per Ende April 2016 abgeschlossene Tourismusjahr war auch im Prättigau eine grosse Herausforderung für alle Beteiligten, wie der Geschäftsbericht deutlich macht. Die Auswirkungen der Aufhebung des Euro-Mindestkurses und der fehlende Schnee über Weihnachten/Neujahr hinterliessen deutliche Spuren. Für das Prättigau (ohne Klosters, Saas und Küblis) ergab sich bei den Logiernächten eine Minuszahl von 14% gegenüber dem Vorjahr. Positiv war die Entwicklung erst im Februar 2016. Die Nachfrage bei einzelnen Betrieben ergibt ein gemischtes Bild, nicht alle Anbieter hatten ein schlechtes Jahr. Für eine weiter gehende Analyse fehlen der Organisation jedoch verlässliche Daten, insbesondere auch zur Belegung der zahlreichen Ferienwohnungen.

Die regionale Tourismusorganisation, die im Auftrag der Gemeinden Conters, Fideris, Furna, Grüsch, Jenaz, Luzein, Schiers und Seewis für die Vermarktung des Angebots zuständig ist, hat neben den laufenden Massnahmen und Kooperationen mit Leistungsträgern wie den Bergbahnen Grüsch Danusa oder den Fideriser Heubergen auch verschiedene Neuerungen für die Verbesserung des Angebots und der Qualität umgesetzt. Zudem wurde zusammen mit der Gemeinde Luzein, der Regionalentwicklung und dem Kanton das Projekt «Bergsport» lanciert, das zu einer Verbesserung des touristischen Angebots im naturnahen Tourismus, zu einer verbesserten talinternen Zusammenarbeit und zu einer Klärung der Zukunftsoptionen mit der Destination Davos Klosters führen soll.

Digitales Tourismus-Marketing

Auf dem neusten Stand präsentiert sich seit Anfang 2016 die Website von Prättigau Tourismus (www.praettigau.info), deren grosser Funktionsumfang von Geschäftsleiterin Daniela Göpfert an der Gesellschafterversammlung erläutert wurde. Die Website ist heute nicht einfach ein Marketing-Mittel unter anderen, sondern die zentrale Schaltstelle, mit der alle Inhalte bewirtschaftet und aufbereitet werden: für das Buchungsportal, für die Vermietung von Hotelzimmern und Ferienwohnungen (inkl. Zusammenarbeit mit Buchungsplattformen wie z. Bsp. Graubünden Ferien, e-domizil oder Interhome), für die Tourenplanung, für Pauschalangebote, den Veranstaltungskalender und anderes. Die komplexe Vernetzung im Hintergrund führt zu einem deutlichen Zusatznutzen für die Gäste, und selbstverständlich passt sich die Website heute auch automatisch den verschiedenen Endgeräten wie Smartphones, Tablets oder Desktop-Computern bestmöglich an. Basierend auf diesen Daten werden jedoch auch weiterhin ganz traditionell Broschüren und Prospekte gedruckt.

Diese neue Internet-Präsenz zeigt positive Wirkung: so hat sich zum Beispiel die Verweildauer pro Zugriff von 2:30 Minuten auf rund 4 Minuten erhöht. Auch konnten die Buchungsvorgänge über die Seite von 708 auf 1120 gesteigert werden. Insgesamt sind bei Prättigau Tourismus 72 Ferienwohnungen online buchbar, in der Hotellerie sind es 30 Betriebe (inkl. BB sowie Gästezimmer).

Jan Mosedale
Jan Mosedale

An der Gesellschafterversammlung wurde Jan Mosedale (Seewis, Bild) neu in die Geschäftsführung der Prättigau Tourismus GmbH gewählt. Mosedale ist Dozent an der HTW Chur und ein ausgewiesener Tourismus-Fachmann. Er ist in der Geschäftsführung Nachfolger von Claudia Kleinbrod, die leider vor kurzem verstorben ist. Die weiteren Geschäftsführungsmitglieder der Prättigau Tourismus GmbH sind Ernst Flütsch (Präsident), Hans Peter Lötscher (Vizepräsident), Georg Fromm und Stefan Forster. Die operative Leitung liegt in der Verantwortung von Daniela Göpfert; mit ihr arbeitet Meline Ambühl in der Geschäftsstelle in Grüsch.

 

(Bilder: Narzissen vor dem Schesaplanamassiv – Ernst Gredig/Jan Mosedale – Foto Bollhalder)

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