Rahimi: «Capuns hatte ich schon einmal»

Daniel Rahimi ist einer der beiden neuen Söldner beim HCD. Der Schwedisch-Iranische Doppelbürger beantwortet im Gespräch Fragen zur neuen Saison und zeigt sein Graubünden-Wissen im Best-of-Seven-Quiz.

GRHeute: Hallo Daniel, stell dich doch mal kurz vor.

Daniel Rahimi: Ich bin Daniel Rahimi, bin 29 Jahre alt und komme aus Umea in Schweden. Ich habe dort zuerst Junioren-Eishockey bei Björklöven gespielt. 2006 wurde ich dann von Vancouver gedraftet und hab dann ein paar Jahre in deren Farmteam in der AHL gespielt. Danach bin ich nach Schweden zurückgekehrt, habe für Rögle, HV71 und zuletzt vier Jahre für Linköping gespielt.

 

Mit 29 Jahren, nach sieben SHL Saisons nochmals das Land wechseln: Was war deine Motivation?

Ganz einfach. Ich habe eine neue Challenge gesucht. Linköping ist ein Top-Verein, auf und neben dem Eis. Es war eine tolle Zeit und ich nehme nur gute Erinnerungen mit, aber es war Zeit für einen Wechsel.

 

Wieso Davos? Du hattest bestimmt auch andere Angebote.

Ja. Mein Vertrag lief aus, und ich hatte einige gute Angebote aus der SHL, aber ich wollte etwas Neues und schaute mich in Europa um. Arno rief mich an, und ich wusste sofort, dass das eine gute Herausforderung für mich ist. Ich hab nur Gutes über Davos gehört.

 

Was wusstest du bereits über deine neue Heimat?

Schokolade, Sackmesser und Uhren, das war mir natürlich bekannt. Ich wusste auch von der wunderschönen Natur mit den Bergen und Seen. Nun bin ich seit ein paar Monaten hier, und ich kann sagen, es gefällt mir wirklich sehr gut. Ich fühle mich extrem wohl, und vor allem die Leute sind alle so freundlich und hilfsbereit, das bedeutet mir sehr viel.

 

Hast du persönliche Erwartungen an diese Saison?

Mir geht es nur ums Team. Ich will einfach gewinnen. Davos hat eine grosse Sieger-Tradition, und das ist auch mein persönliches Ziel – zu gewinnen.

 

Keine Punkte- oder Nati-Aufgebots-Ziele?

Natürlich möchte ich mich selber auch weiterentwickeln und besser werden. Ich glaube das kann mir hier auch gelingen, denn wir müssen jeden Tag bei der Sache sein und arbeiten hart an uns. Aber am Ende geht es mir einzig und allein um den Erfolg des Teams. Ich will mit Davos gewinnen, jedes Mal wenn wir aufs Eis gehen.

 

Swiss Cup, Spengler Cup, CHL oder NLA. Was ist dir am wichtigsten?

Jeder Cup hat seinen Charme. Aber das letzte Spiel der Saison ist das Wichtigste, das will man gewinnen. Aber wir freuen uns auf jede Challenge: Der Spengler Cup hat Tradition, ich freue mich enorm auf dieses Turnier. Die CHL ist ebenfalls interessant, weil wir gegen die besten europäischen Teams spielen. Aber am Ende möchten wir in der NLA reüssieren, weil wir dafür am längsten arbeiten.

 

Auf dem Eis bist du resolut und lässt deine Fäuste auch mal sprechen. Wie bist du privat? Du wirkst ruhig.

(Lacht verlegen) Ja, äh… ich bin ein ziemlich ruhiger Typ, ich habe Familie und liebe es, mit ihr Zeit zu verbringen. Ich weiss nicht, ich bin eigentlich ein ganz normaler Typ. Ich mag die Natur, was hier in Davos super ist. Ich geh gern wandern, was ich hier schon ein paar Mal gemacht habe. Am liebsten verbringe ich Zeit mit meiner Familie.

 

Wie bist du in der Kabine?

In der Kabine werde ich hoffentlich als angenehmer Typ wahrgenommen. Ich versuche mich immer, ins Team einzufügen, und wenn ich den jungen Spielern in irgendeiner Form behilflich sein kann, mache ich das natürlich gerne.

 

Was sind die Stärken des HCD?

Wir sind ein sehr junges Team mit viel Talent. Wir haben eine gute Arbeitseinstellung und kämpfen um jede Scheibe und jeden Zentimeter. Wir sind kein angenehmer Gegner, gegen uns wird man hart arbeiten müssen. Wenn wir unser Spiel aufziehen, spielen wir schnell und direkt. Ein Tempo-Spiel mit einer guten Arbeitseinstellung.

 

Du erwähnst das Alter. Ihr seid das jüngste Team der National League A. Weißt du wer der jüngste Mitspieler ist?

Hm, ich würde sagen Chris Egli ist wahrscheinlich das Team-Küken.

 

Es ist Joren van Pottelberghe.

Ja, stimmt, ganz vergessen, Joren ist 1997 geboren.

 

Sprechen wir über die Goalie-Situation. Zwei junge talentierte Rookies treten in grosse Fussstapfen. Wusstest du von der Situation, als du den Vertrag unterschriebst?

Ja, ich wusste davon, und es war mitunter auch ein Grund für meine Entscheidung. Das ist eine dieser Herausforderungen, die ich suchte.

 

Was meinst du damit?

Die Defense und die Goalies müssen zusammen arbeiten. Das muss eine Kooperation sein. Wir müssen es den Goalies leicht machen. Ich glaube, dass Gilles und Joren beide talentiert sind und viel Potential haben. Ich glaub beide werden diese Saison erfolgreich sein, wenn wir zusammen arbeiten.

 

Du kanntest Joren bereits.

Ja, ich kannte ihn bereits aus unserer gemeinsamen Zeit bei Linköping. Ich sehe geniale Dinge in ihm, er arbeitet extrem hart in jedem Training, und kann eine grosse Zukunft vor sich haben. Aber für Goalies ist es ein langer Weg, darum müssen wir geduldig sein mit den Jungen. Goalies brauchen länger, um sich zu entwickeln, wir müssen ihnen Zeit geben und ihnen so gut wie möglich helfen. Das Zusammenspiel der Defense mit den Goalies ist darum wichtig.

 

Ok, zum Ende machen wir ein Best-of-Seven-Quiz über dein Graubünden Wissen.

Oh, das klingt nach Fun.

 

Frage 1: Was ist die Hauptstadt von Graubünden?

Die Hauptstadt? Chur.

 

Richtig, 1:0. Frage 2: Was ist keine Bündner Spezialität – Maluns, Capuns oder Mapuns?

Ok, Capuns kenne ich, das hatte ich bereits. Bei den anderen wird’s schwierig. Maluns klingt zu sehr nach Melonen, das passt nicht…

 

Schau dir die restlichen Antworten im Video oben oder auf dem GRHeute Youtube-Kanal an.

 

(Bild: GRHeute.ch)

author

Richi Brändli

Redaktor Eishockey
Ehemaliger Kolumnist bei GRHockey, Plausch-Spieler und Fan von regionalem bis internationalem Eishockey.