Andjela Dinkel: «Die Leidenschaft fasziniert mich»

Andjela Dinkel: «Die Leidenschaft fasziniert mich»

GRHeute
30.06.2016

Andjela Dinkel ist die neue Geschäftsführerin von GRHeute. Wir haben die 32-jährige Churer Unternehmerin interviewt.

Andjela Dinkel. herzliche Gratulation zum neuen Mandat bei GRHeute. Was hat Sie als selbstständige Unternehmerin dazu bewogen, bei der Bündner Online-Zeitung einzusteigen?

Zu allererst die Herausforderung. GRHeute ist ein Projekt mit viel Potenzial, und ich glaube sehr daran, dass es eine Alternative zu den bestehenden Medien in Graubünden braucht und ist. Die Zahlen beweisen auch, dass GRHeute gut ankommt und dass in Graubünden ein Bedürfnis nach einer anderen Perspektive besteht. Ich freue mich einfach, die Online-Zeitung aktiv mitgestalten zu können.

Sie sind gelernte Marketingfachfrau und verheiratete Mutter einer jungen Tochter. Wer ist Andjela Dinkel privat? Wie verbringen Sie Ihre Zeit?

Wenn nicht mit der Familie, dann vor allem mit Schaffen. Im Ernst, zu arbeiten ist eine grosse Leidenschaft von mir. Es ist auch klar, dass ein Mandat wie jenes bei GRHeute nicht möglich wäre ohne Unterstützung meines Mannes. Er steht voll dahinter und ist ein Vater, der sich auch gerne um unsere Tochter kümmert. Ohne diesen Support wäre dieses Mandat für mich unmöglich.

Welche Ziele verfolgen Sie mit GRHeute?

Wir wollen die Online-Möglichkeiten voll ausschöpfen. Partnerschaften mit Organisationen, Firmen und anderen Verlagen aufbauen, unsere Positionierung schärfen, als ernsthaftes Medium wahrgenommen werden. Gleichzeitig wollen wir wie bisher allen Schreibern die Möglichkeit geben, sich frei zu entfalten. Ich denke, das ist ein Grund für den Erfolg von GRHeute. Man merkt den Beiträgen unseren Leute einfach an, dass sie Spass haben bei dem, was sie tun, dass sie mit Lust, Freude und echtem Interesse schreiben. Wir wollen eine Plattform sein für spannende Themen aus Graubünden. Der Mainstream und die Polemik überlassen wir gerne anderen. Wir suchen faszinierende, lässige Geschichten aus verschiedenen Blickwinkeln aus und über Graubünden.

Können Sie Beispiele dazu nennen?

Wir sind in einigen Bereichen bereits sehr stark. So kommt beispielsweise niemand um GRHeute herum, wer sich für die kantonale Musikszene oder für den Regionalsport interessiert. Auch unser tourismus.total-Forum hat viel Fleisch am Knochen und beschränkt sich nicht einfach auf die immer gleichen touristischen Stereotypen in den Medien. Wir wollen zukünftig sicher noch mehr über die Menschen berichten, die Graubünden ausmachen. Unser People-Blog ‚Lüt vu Graubünda‘ beispielsweise gehört zu den beliebtesten Gefässen von GRHeute überhaupt.

Die Konkurrenz im Tagesjournalismus ist nicht einfach, mit SRF und Somedia sind Ihre Gegenspieler zwei Giganten, die von der öffentlichen Hand jährlich mit Millionen unterstützt werden. Ist das für ein neues, unabhängiges Medium nicht eine unmögliche Situation?

Die Spiesse sind tatsächlich völlig ungleich lang. Aber wir denken alle – und mit uns unzählige Bündnerinnen und Bündner, wie wir im letzten Jahr erfahren haben – dass eine grössere Medienvielfalt gewünscht wird. Es ist gefährlich für eine Gesellschaft, wenn man nur noch durch die Brille der «Staatsmedien» und der grossen Verlage Informationen erhält. Insofern sehen wir diese erwähnten Unternehmen nicht als Konkurrenz. Wenn wir eigenständigen, unabhängigen Content anbieten, haben wir in unserer Medienwüste bereits eine Existenzberechtigung. In gewissen Bereichen ist irgendwann vielleicht sogar eine Zusammenarbeit möglich. Ich bin sowieso der Meinung, dass wir im Kanton viel stärker miteinander arbeiten sollten. Dazu gehört auch, dass man anständig miteinander umgeht. Dass dies funktioniert, zeigte sich kürzlich beispielsweise an der Tour de Suisse, wo die Tourismusdestinationen Davos Klostes, Arosa und Engadin St. Moritz einen Partnerschaftsvertrag bezüglich abwechselnden Zielankünften abgeschlossen haben. So profitieren letztlich alle.

GRHeute will eine Online-Zeitung sein, die – sorry für die abgedroschene Phrase – «von Bündnern für Bündner» ist. Was heisst das?

Wir möchten den Bündnerinnen und Bündnern die Möglichkeit geben, auf einer stark frequentierten, unabhängigen Seite ihre Inhalte zu präsentieren. Wir sitzen in Graubünden alle im selben Boot, sei es bei Events oder im Tourismus. GRHeute bietet Veranstaltern komplette Pakete mit Content, Bewerbung und Konzeption zu einem unschlagbaren Preis-/Leistungsverhältnis. Das heisst: Wenn wir eine Medienpartnerschaft mit einer Organisation abschliessen, dann bieten wir nicht einfach nur ein Inserat und nehmen das Geld, sondern kümmern uns ernsthaft und intensiv mit den Zielen und Vorstellungen des Partners, erstellen entsprechende Konzepte und setzen sie auch von A-Z um.

Und wohin geht GRHeute? Noch ist es ja ein sehr junges Medien-Unternehmen?

Das stimmt, aber wir gehören bereits nach zehn Monaten zu den grössten Medienplattformen Graubündens. Wir erreichen jeden Tag vierstellige Unique-User-Zahlen mit mehreren Tausend Seitenaufrufen. Wir haben ehrgeizige Ziele und klare Vorstellungen und Pläne, wo GRHeute in zwei oder fünf Jahre stehen soll. Aber diese können wir jetzt noch nicht verraten, wir wollen ja auch in Zukunft die eine oder andere Überraschung bieten. Nur so viel: Es ist einiges am Laufen, und wir haben die Leute und den Drive dazu.

Was fasziniert Sie denn so besonders an GRHeute?

Ganz klar die Leidenschaft der beteiligten Personen. Es steckt einfach viel Herzblut drin. Es ist sehr bemerkenswert in der heutigen Zeit, dass fast alle neben einer Hauptbeschäftigung zum Erfolg von GRHeute beitragen. Denn etwas ist ganz klar: Ohne die grossteils ehrenamtliche Arbeit der Mitarbeitenden wäre ein Mammutprojekt wie GRHeute absolut unmöglich.

 

(Bild: GRHeute)

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