Corin Heim – eine Kämpferin mit unbändigem Drang zum Korb

Corin Heim – eine Kämpferin mit unbändigem Drang zum Korb

Juerg Kurath
15.03.2016

Letzte Woche hat GRHeute das beste Bündner Volleyball-Duo, die Schwestern Andrea und Jeannette Fischer, porträtiert. Heute machen wir einen Abstecher zum Bündner Basketball: Wir haben die knapp 20-jährige Corin Heim interviewt, die durch Temperament, Kaltschnäuzigkeit und Power beeindruckt.

Warum hast Du ausgerechnet Basketball gewählt und was fasziniert Dich an diesem Sport?

Mit zwölf Jahren wollten eine Freundin und ich gemeinsam mit einer Ballsportart beginnen. Sie war es, die sich glücklicherweise für Basketball entschieden hat, weil ich damals noch unschlüssig war. Basketball ist ein Teamsport, der Geschicklichkeit und Schnelligkeit voraussetzt und immer wieder neue Taktiken und Strategien mit sich bringt. Es gibt unglaublich viele Möglichkeiten, das Spiel zu gestalten. In Chur stimmt zudem das Klima sowohl im Team als auch im Verein.

Wie lange spielst Du schon Basketball, wo hast Du angefangen, wie verlief Deine Karriere und wo spielst Du jetzt bzw. in der nächsten Saison?

Ich spiele nun schon seit sieben Jahren Basketball. Angefangen zu trainieren habe ich beim BC Arlesheim, wobei wir schon drei Monate später nach Chur umgezogen sind. Da für mich klar war, dass ich weiterspielen wollte, habe ich mich Chur Basket anschlossen. 2013/14 verbrachte ich in Kanada und konnte dort mit dem High School Team der SHHS Yorkton einige Erfolge feiern.

Wie es für mich in der nächsten Saison aussieht, ist noch unklar. Ich weiss derzeit noch nicht, wo ich wohnen werde, da im Herbst der Beginn des Studiums ansteht. Ich möchte aber sicher weiter Basketball spielen.

Von welchem Trainer bzw. welcher Trainerin hast Du am meisten profitiert?

Luca Laube hat mich von Anfang an als Trainer begleitet und nun coacht er ja sogar wieder. Er war es, der mich motiviert hat, besser zu werden und meine Stärken zu finden und er tut es auch heute noch. Zur Zeit profitiere ich in Chur von vier verschiedenen Trainern, da ich zusätzlich zum Training im 1. Liga-Team der Frauen auch noch bei den Juniorinnen mitmache. Es sind also die Inputs von         verschiedenen Personen, die mir helfen, Fortschritte zu erzielen. Meinungsverschiedenheiten mit den Coaches hatte ich nur in Kanada. Auch das war aber rückblickend eine wertvolle Erfahrung.Basket1

Spielst Du nur Basketball in der Halle oder auch draussen?

Wenn es die Temperaturen in Chur zulassen, spiele ich sehr gerne auf dem Freiplatz, oft auch drei gegen drei.

Was magst Du am Basketball nicht so sehr?

Manchmal habe ich Probleme mit dem Ermessensspielraum der Schiedsrichter. So weiss ich nie, wie hart ich gegen eine Gegenspielerin verteidigen darf. Da ich eher «grob» spiele, bin ich schon mehrmals gegen Ende eines Spiels ausgefoult, das heisst mit fünf Fouls auf der Bank gesessen. Schön wäre es, wenn meine Lieblingssportart in der Schweiz etwas populärer wäre.

Welches waren Deine grössten sportlichen Erfolge?

Das war die Teilnahme mit den Juniorinnen U19 Inter von Chur Basket an den Conference Finals 2012/13, an welchen wir den dritten Platz belegten.

Hast Du schon Verletzungen erlitten und wenn ja, welche?

Im Herbst 2012 erlitt ich einen Riss im Meniskus. Schon eine Woche nach der Operation, bei der das angerissene Stück entfernt wurde, war ich wieder einsatzbereit.

Welches sind Deine Stärken und Schwächen?

Meine Stärken sind die Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Ballsicherheit sowie die Vielseitigkeit, im Basketball auf allen Positionen einsetzbar zu sein. Zu meinen Schwächen gehören die Ungeduld, die Dickköpfigkeit und im Basketball die Wurftechnik.

Wie bist Du mit der Saison 2015/16 zufrieden?

Ich bin froh, dass das 1. Liga-Team der Frauen die NLB-Aufstiegsrunde erreicht hat. Wir hatten zu Beginn der Saison zwar einige Probleme zu bewältigen, sind aber meiner Meinung nach dadurch als Team noch stärker zusammengewachsen. Wir spielen nun gegen sehr gute Mannschaften und können uns gegen starke Gegner beweisen, was uns als Team, aber auch jede einzelne Spielerin sicher weiterbringt.

Leitest Du bzw. hast Du auch Trainings geleitet?

Nein.

Betreibst Du auch andere Sportarten und wenn ja, welche?

Ich fahre Snowboard und schwimme gerne, jedoch kommt beides während der Basketballsaison zu kurz.

Was für Ziele hast Du?

Ich befinde mich gegenwärtig im Abschlussjahr an der Bündner Kantonsschule. Die Zukunft steht mir also noch offen. Ich habe mich aber bisher weder basketballerisch noch beruflich entschieden, wie ich die Jahre nach der Matura gestalten werde. Ich hoffe aber, dass mir neben dem Studium genügend Zeit bleibt, um aktiv an der Basketballsaison teilzunehmen, sei das nun in Chur oder           andernorts.

Hast Du ein Vorbild und wenn ja, welches?

Im Basketball schaue ich mir immer wieder etwas von ganz verschiedenen Personen ab, das zu meinem Basketballwissen und -können beträgt. Im Alltag gilt dasselbe. Ein Vorbild im eigentlichen Sinn habe ich aber nicht.

 

Steckbrief

Name: Corin Heim

Geburtsdatum: 30. April 1996

Wohnort: Chur

Verein: Chur Basket

Beruf: Kantonsschülerin

Körpergrösse: 174 cm

Position: Small Forward/Power Forward

 

(Bild: Zvg.)

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Juerg Kurath

Redaktor Sport
Langjähriger Berichterstatter des Bündner Sports, der BZ und der SO. Aktiver, Trainer und Funktionär in Leichtathletik, Triathlon, Biken, Volleyball, Fussball, Korbball, Handball, Casting und Bob.