Anfang letzter Saison wurde der HC Davos von vielen als Strichkandidat eingestuft. Die rundum verjüngte Mannschaft reagierte bekanntlich mit dem Schweizer Meistertitel. Auch 2015 scheinen die Hockeyaner von Arno del Curto auf Kurs zu sein – heute Abend winkt in Kloten bereits wieder die Halbfinal-Qualifikation.
Neue, junge Spieler in der Verteidigung, dazu ein paar andernorts gescheiterte Zuzüge und das sich abzeichnende Ende einer grossen HCD-Generation um Reto von Arx prophezeiten vor eineinhalb Jahren noch düstere Wolken am HCD-Himmel. Arno del Curtos Suche nach dem perfekten Eishockey war stärker. Der HCD kann mit allen vier Linien skoren, ist physisch stark und hat das Del Curtosche Spielsystem verinnerlicht.
In den letzten 18 Playoff-Spielen hat der HC Davos unglaubliche 15 Siege eingefahren: Nur einmal gegen den ZSC (Final 2015) und zweimal gegen Zug (Viertelfinal 2015) musste der HCD in den letzten vier Playoff-Serien als Verlierer vom Eis. Die Kloten Flyers werden heute Abend zweifellos nochmals alles in die Waagschale werfen, um nicht sang- und klanglos auszuscheiden – ein Drehen der Serie müsste aber schon alle Gesetze der Statistik über den Haufen werfen.
Noch einige Beispiele? Beim HCD haben die vier Söldner – Lindgren, Setoguchi, Axelsson, Picard – in den Playoffs alle schon getroffen (Perttu Lindgren gar schon dreimal), dazu hat auch Marc Wieser seine Saison-Torausbeute in den Playoffs von 24 auf 26 erhöht. Kloten seinerseits hat in den drei Spielen gegen die souveräne HCD-Verteidigung insgesamt erst fünf Tore erzielt. Dazu kommt, dass Leonardo Genoni bisher die schweizweit drittbeste Fangquote hat, Klotens Luca Boltshauser nur die achtbeste. Noch Fragen?
Übrigens: Gewinnen heute Abend der HC Davos, der SC Bern, der HC Lugano und der HC Genf-Servette allesamt ihre Playoff-Spiele (und schaffen damit vierfachen Playoff-Sweep, was es in der Schweizer Eishockey-Geschichte noch gar nie gab), starten die Playoff-Halbfinals bereits am nächsten Donnerstag.
(Bild: EQ Images)
