Die interaktive NLA-Playoff-Vorschau 2016

Die interaktive NLA-Playoff-Vorschau 2016

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[tps_title] TEIL 1: History[/tps_title]

Die Geschichte vor den Playoffs

Seit 1909 wird in der Schweiz eine nationale Meisterschaft im Eishockey durchgeführt, seit 1986 mit Playoffs. Wie allgemein bekannt ist, führt Davos die All-Time Liste mit grossem Vorsprung an. Insgesamt 31 Titel haben die Landwassertaler bereits erringen können. Am zweitmeisten Titel konnte der SC Bern feiern, an dritter Stelle liegt der EHC Arosa.

Vereinfacht gesagt kann man jedes Jahrzehnt einem bestimmten Verein zuordnen.

Drei grosse Dynastien

1910 – 1920 war der HC Bern mit vier Titeln an der Spitze. In den 20er Jahren teilten sich Gstaad, St. Moritz und Davos die Krone mehrfach. Die 30er und 40er Jahre standen ganz im Zeichen des HCD mit 17 von 19 möglichen Titeln – darunter eine Serie, die 12 Jahre ungebrochen war.

In den 50er Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt des Eishockey weiter westlich – aber nur einige Kilometer. Der EHC Arosa dominierte bis 1957 mit 7 Titeln in Serie. Die Schanfigger waren die zweite grosse Eishockey-Dynastie und lösten die Landwassertaler als Aushängeschild ab.

Danach folgte ein durchmischtes Jahrzehnt. Davos konnte zwar noch einen Titel ins Bündnerland holen, ansonsten war die Verteilung erstmals relativ ausgeglichen. 1968 begann dann die letzte Dominanz des Schweizer Eishockey vor der Einführung der Playoffs. Gleich sechs Titel gewann der HC La Chaux-de-Fonds und galt als dritte grosse Dynastie im Schweizer Eishockey.

In den 70er Jahren begannen die grossen Zeiten des EHC Biel – da aber die NLA bis dahin bereits eine gewisse Ausgeglichenheit vorzeigen konnte, mussten die Seeländer sich das Spotlight mit dem SC Bern, dem HC Davos und dem EHC Arosa teilen. Die Ausgeglichenheit der NLA begann sich langsam zu zeigen.

1985 begannen die Playoffs und die alte Ära des Meisterschaftssiegers war zu Ende.

Schaue dir die interaktive Karte aller Meister seit 1909 an.

 Blättere weiter zu Teil 2: Die Playoff Champions seit 1985/86 und die Story der Big Four.

[tps_title]Teil 2: Die Champs[/tps_title]

 

Die neuen Starken

Zu Beginn der Playoffs begannen zum ersten Mal zwei altbekannte Teams zu dominieren. Das Grande Lugano und der SC Bern waren in den ersten Jahren der Playoffs die stärksten Teams, und auch Superstars wie Fribourg-Gottérons Bykow und Chomutov konnten die Phalanx nicht durchbrechen.
Mitte der 90er gab es dann den letzten wirklichen Streak in der Schweiz. Vor 20 Jahren schaffte der EHC Kloten das Kunststück, den Titel viermal in Serie zu gewinnen. Besonders speziell war der Titel 1994/15, als die Zürcher Oberländer als erstes Team den Titel von der unteren Tableau-Hälfte holten. Der EHC Kloten wurde damals Siebter und bezwang auswärts Lugano und danach Bern, um im Final gegen Zug zu gewinnen.
Bei der Jahrtausendwende gab es das nächste, letzte Kunststück. Die ZSC Lions gewannen den Meistertitel 1999/00 und danach auch 2000/01 – das letzte Mal, dass ein Schweizer Team den Titel verteidigen konnte. Seit 14 Jahren ist das keinem Meister mehr gelungen.
Und seit fast zwei Jahrzehnten gibt es eine weitere Besonderheit: Obwohl die oberste Schweizer Liga noch nie so ausgeglichen war, und kein Meister seit der Jahrtausendwende die Titelverteidigung gelang, so ist die Spitze der National League A doch relativ eng: Seit 1998 haben nur vier verschiedene Teams den Titel geholt: Der HC Lugano, der HC Davos, die ZSC Lions und der SC Bern. Genf-Servette, Fribourg, Kloten und auch Ambri-Piotta schafften es in das Finale, scheiterten dann aber an einem der Big Four.
Man kann sogar noch einen Schritt weiter gehen und von lediglich von den Big 3 sprechen: Seit 10 Jahren machen der HC Davos, die ZSC Lions und der SC Bern die Meistertitel unter sich aus, und auch dieses Jahr wird der Weg zum Titel voraussichtlich an diesen Teams vorbeiführen. Wie wichtig die Rangierung in der Meisterschaft ist, zeigen die folgenden Zahlen. Schau dir die interaktive Grafik aller Playoff Meister seit 1986 an.

 

Blättere weitere zu den wichtigsten Zahlen und Gewinnchancen in 30 Jahren Playoff Eishockey.

[tps_title]Teil 3: Facts[/tps_title]

Interessante Zahlen zu 30 Jahren Playoff Hockey

21 Teams haben in den letzten 30 Jahren in der NLA gespielt

16 Teams haben es mindestens einmal in die Playoffs geschafft

11 Teams haben mindestens einmal eine Viertelfinalrunde überstanden

9 Teams standen schon einmal im Finale

6 Teams wurden schon einmal Meister

Seit 1997/98 gewann immer einer der Big Four: HC Davos, HC Lugano, SC Bern, ZSC Lions

Seit 2005/06 gewann immer einer der Big Three: HC Davos, SC Bern, ZSC Lions

Facts zu den Rängen 5-8

Nur 4 von 30 Meister haben es von der unteren Tableau Hälfte geschafft, und nur zwei weitere Teams ohne Heimvorteil haben es überhaupt ins Finale geschafft. Der Homefield-Advantage ist also definitiv nicht nur finanzieller Natur (Mehreinnahmen), sondern bedeutet effektiv auch höhere Erfolgschancen in den Playoffs.

Meister als Achter (0.0% Gewinnchance): Niemand.

Meister als Siebter (6.7% Gewinnchance): 2.
EHC Kloten 1994/95, ZSC Lions 2011/12

Meister als Sechster (3.3% Gewinnchance): 1.
ZSC Lions 2007/08

Meister als Fünfter (3.3% Gewinnchance): 1.
HC Davos 2014/15

Die Chance, den Titel zu holen, steigert sich in der National League A massiv, wenn die Playoffs in den Top 4 gestartet werden können (trotz kleinem Gegentrend in den letzten Jahren).

 

Facts zu den Top 4

Meister als Vierter (6.7% Gewinnchance): 2
HCD 2008/09, HC Lugano 2002/03

Meister als Dritter (10.0% Gewinnchance): 3
HC Lugano, SC Bern 2x

Meister als Zweiter (23.3% Gewinnchance): 7
HCD, Kloten, Lugano, SCB 2x, ZSC 2x

Meister als Erster (Gewinnchance 46.7%): 14
EVZ, ZSC, Kloten 1x, Bern 3x, HCD 3x, Lugano 4x

 

Die grössten Flops der Geschichte

Vier Tabellenleader haben es geschafft, in der ersten Runde zu straucheln. Der HC Lugano schaffte das Kunststück in der Lockout-Saison 2004/05, und der SC Bern blamierte sich nicht nur ein- sondern gleich dreimal. 2005/06, 2007/08 und 2008/09 ist der finanzstärkste Club der Schweiz in der ersten Playoff-Runde gescheitert, obwohl die Meisterschaft teilweise dominiert wurde.

 

Fazit

Da haben wir es. Der HC Davos ist mit dem 2. Rang sehr gut bedient und besitzt gemäss Geschichte die zweitbesten Chancen auf den Titel. Die ZSC Lions haben die besten Aussichten, aber auch ein rund 10%-Risiko, in der ersten Runde zu straucheln. Ironischerweise spielen die Zürcher in den Viertelfinals gegen den notorischen Playoff-Verlierer SC Bern, der nur zu vertraut ist mit dem Ausscheiden als Erstplatzierter…

Morgen folgt die GRHeute-Prognose zum HCD, bis dahin: Klicke dich durch die interaktive Grafik und vergleiche die verschiedenen Teams der letzten 30 Jahre und ihre entsprechenden Erfolge.

 

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(Bild: Manu Friederich/EQImages, Quellen: Wikipedia, SIHF)

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Richi Brändli

Redaktor Eishockey
Ehemaliger Kolumnist bei GRHockey, Plausch-Spieler und Fan von regionalem bis internationalem Eishockey.