Sieben Bündner Sportfakten vom Wochenende auf einen Blick.
1. Männer, jetzt strengt euch mal an!
Auweia, zum Glück gibt’s in der Schweiz schnelle Frauen: Lara Gut und Co. ist es zu verdanken, dass unsere Skination nicht vor Scham im Kunstschnee versinkt. Die Bündner Athleten konnten in globo nicht überzeugen: Klar, Gino Caviezel wurde gestern im Riesenslalom respektabler 21., in der Abfahrt bei den Frauen Mirena Kèng 25. und Carlo Janka bei den Männern 24. Das beste Resultat aus Bündner Sicht gehört dann wohl Thomas Tumler (Bild), der im Super-G am Freitag 13. wurde. Aber irgendwie ist das doch etwas mager.
2. Wichtiger Derby-Sieg für den EHC Lenzerheide
Der EHC Lenzerheide hat das wichtige Bündner Derby in St. Moritz mit 6:5 gewonnen und steigt mit einem schönen Punktepolster (7) Abstand zum Strich (im Gegensatz zu den Engadiner, die gerade mal zwei Punkte Reserve haben) in die Weihnachtspause. Prättigau-Herrschaft (Bild) feierte einen standesgemässen Sieg in Dielsdorf und bildet mit Herisau das Leaderduo in der 2. Liga.
3. Bündner Unihockey-Penalty-Könige
In der Unihockey-NLA feierten Alligator Malans (7:6 gegen Langnau) und Chur Unihockey (6:5 in Waldkirch St. Gallen) gestern Siege nach Penaltyschiessen. Die Hauptstädter haben mit dem Vollerfolg von Samstag (im Gegensatz zum Kantonsrivalen Malans, die am Samstag in Kloten knapp verloren) am Wochenende reichlich punkten können. Trotzdem verbringen die beiden Bündner NLA-Teams die Festtage nur auf den Rängen 6 und 7. Piranha Chur holte bei den Frauen den erwarteten 4:1-Sieg in Winterthur.
TORFESTIVAL: CHUR SCHLÄGT UHCG 11:8: Die Emmentaler Gäste fordern die Churer … – https://t.co/3hqvLbNp4w pic.twitter.com/550LdTalXD
— Chur Unihockey (@ChurUnihockey) 20. Dezember 2015
NLA Runde 15; @AlligatorMalans vs @UnihockeyTigers nach 65 Min 7:6 n.P. (2:3/2:1/2:2/0:0/1:0) — Alligator Malans (@AlligatorMalans) 20. Dezember 2015
4. Dario Cologna lässt wieder hoffen
Der Münstertaler Dario Cologna hat gestern im italienischen Toblach über 15 km den vierten Rang geholt. Obwohl der Rückstand von einer Minute auf Martin Sundby zu denken gibt: Immerhin etwas Hoffnung hinsichtlich der Tour de Ski, die vom 1.-3. Januar auf der Lenzerheide startet.
5. Auch Alex Fiva knapp am Podest vorbei
Auch bei den Skicrossern schrammte ein Bündner am Podest vorbei: Alex Fiva (Parpan) wurde im Skicross-Weltcup in Innichen gestern Vierter. Fiva wollte den Podestplatz unbedingt, griff vehement an und stiess zwischenzeitlichauf Platz 2 vor, wurde aber wiederholt von den Franzosen Chapuis und Miailler abgedrängt und musste schliesslich knapp mit der ledernen Medaille vorlieb nehmen.
6. Starke Bündner Basket- und Volleyballer
Die besten Bündner Basket- und Volleyballteams haben weiterhin Chancen, in die NLB aufzusteigen (oder zumindest die Chance, um die Promotion zu spielen): Chur Basket besiegte am Samstag Opfikon mit 56:53 und hat nun alle Trümpfe in der Hand, die Aufstiegsrunde zu erreichen. Rätia Volley überzeugte im «Spitzenkampf» der 1.-Liga-Volleyball-Meisterschaft gegen das etwas dezimierte Aadorf mit 3:0 und bleibt in Tuchfühlung mit der Tabellenspitze.
7. Ruhe in Frieden, Arosa Challenge
Die Arosa Challenge ist Geschichte. Der Turniererfolg mit den ehemaligen Davosern Patrick Fischer und Reto von Arx an der Bande sowie fünf HCD-Spielern im Kader (und Marc Wieser als Gamewinner im Final) kann nicht darüber hinweg täuschen, dass das Interesse an der Derniere bescheiden war. Gerade mal 2500 Zuschauern besuchten die beiden Schweizer Nati-Spiele – insgesamt.
Die Luft war raus, spätestens seit man wusste, dass der Schweizer Verband dem EHC Arosa das Turnier «wegnehmen» würde. Arosa-Manager Adrian Fetscherin hatte sich schon im Herbst gegenüber GRHeute geärgert: «Der Schweizerische Eishockeyverband wollte, ohne mehr Gegenleistungen zu bieten, von Arosa Tourismus für die Durchführung plötzlich den doppelten Geldbetrag. Dafür habe ich keinerlei Verständnis. Arosa hat für die teilnehmenden Nationalmannschaften unglaublich viel gemacht und ihnen über viele Jahre ein Top-Turnier ermöglicht. Ich erachte es als Aufgabe des Verbandes, gerade Eishockeyregionen wie Arosa, die eine riesige Tradition und viel dazu beigetragen haben, dass der Eishockeysport in der Schweiz so populär ist, zu helfen und zu unterstützen. Stattdessen entzieht man ihnen den Sport und bringt ihn noch mehr in die Städte, wo das Freizeit-Angebot sowieso im Überdruss schon vorhanden ist. »
(Bilder: Matthias Hauer/Marc Schumacher/Daniel Goetzhaber/EQ Images, HC Prättigau-Herrschaft)
