Danke für 5000 Kubikmeter Beton 

Danke für 5000 Kubikmeter Beton 

Drei Jahre Bauen sind Geschichte: Der Autobahnkreisel Chur Süd ist am Montag feierlich eingeweiht worden.

Die Idee existierte schon seit 2004. Auf jeden Fall das Bewusstsein: Es muss sich was ändern. Die Autobahn Ein- und Ausfahrt Chur Süd musste täglich viel zu viel Verkehr bewältigen, als sie schlucken konnten. Und nicht nur die Ein- und Ausfahrten: Der Verkehr staute sich in der Rossbodenstrasse, in der Salvatorenstrasse, in all den Zubringerstrassen zur Autobahn. Doch bis das Projekt ausgearbeitet und mit den Bauarbeiten begonnen wurde, war es 2012.

5000 Kubikmeter Beton, 12’000 Tonnen Belag und 12 Kilometer Markierungen und 40 Millionen Baukosten später ist alles anders. Aus einer Brücke wurden zwei, der Kreisel ist nicht rund, sondern oval, und die Rossboden-Sommeraustrasse bekam ebenso wie die Raschären-/Rheinfelsstrasse einen Kreisel.

Wie es vor der Existenz der Kreisel war, davon erzählte auch Tom Leibundgut, Bauvorstand der Stadt Chur: Er, der sich nicht sehr oft im Rossboden aufhielt, musste eines schönen Abends um 17 Uhr etwas in einer Garage erledigen. «Ich stand in der Rossbodenstrasse im Stau und dachte: Ist etwas passiert? Gab es einen Unfall?» Dabei sei dieser Stau jeden Tag normal gewesen.

Jetzt, mit der neuen Ein- und Ausfahrt, ist natürlich alles besser. Ein Schmankerl erzählte Leibundgut noch: Der Strassenbenutzer hätte sich immer an neue Strassenführungen gewöhnen müssen. «Ich bin sicher, ich bin nicht der einzige, der einen kleinen Ausflug auf den Rossboden um einen Ausflug nach Domat/Ems erweiterte.» – weil in der Bauphase die Streckenführung vom Abend unter Umständen eine ganz andere als am nächsten Morgen war.

Man könnte das auch anders ausdrücken, nämlich so wie es Marco Rocchetti vom Bundesamt für Strassen (Astra) tat: «Ich muss mich entschuldigen. Früher gab es jeden Morgen eine Überraschung. Jetzt läuft es wie geschmiert.»

Das weiss auch Regierungsrat Mario Cavigelli zu schätzen. «Ich bin persönlich betroffen. Ich benutze das Bauwerk täglich.» Er bewunderte die zeitgemässe Erschliessung und die ästhetische Eleganz in der Umsetzung. «Letztendlich ist die Umsetzung der Ein- und Aufahrt Chur Süd auch als Zeitzeuge zu sehen.»

 

(Bild: zVg.)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.