Der ultimative Schweizer NHL Guide 2015/16

Der ultimative Schweizer NHL Guide 2015/16

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Die Schweiz verzeichnet ein Erfolgsjahr: Noch nie waren so viele Eidgenossen in der NHL. GRHeute nimmt die besten Talente in Übersee unter die Lupe.

Über zwei Dutzend Schweizer Spieler haben mittlerweile einen NHL Vertrag, und mehr als die Hälfte aller NHL Teams besitzt mindestens einen Schweizer Spieler. Das hat es bisher noch nie gegeben.

In diesen Tagen laufen die ersten Vorbereitungsspiele, die Saison startet in zwei Wochen, und einzelne Spieler wurden bereits aus den Kadern gestrichen. Einige Spieler wie Hiller oder Streit sind gesetzt, andere wiederum kämpfen noch um einen Spot in der NHL. GRHeute rangiert die besten Schweizer Spieler in Übersee. Klicke dich durch das Ranking!

(Bild: Minas Panagiotakis/Icon Sportswire/EQ Images)

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Ohne NHL Aufgebot

Die Schweizer Spieler, die seit 2013 gedraftet wurden, aber nicht im Preseason Camp teilnehmen.

Denis Malgin, Florida Panthers (2015: 4. Runde/#102)
Joren van Pottelberghe, Detroit Red Wings (2015: 4. Runde/#110)
Noah Rod, San Jose Sharks (2014: 2. Runde/#53)
Elvis Merzlikins, Columbus Blue Jackets (2014: 3. Runde/#76)
Fabrice Herzog, Toronto Maple Leafs (2013: 5. Runde/#142)

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17. Tanner Richard

Richard hatte keine schlechte AHL Saison. Das wird aber nicht reichen, um einen Spot in Tampa Bay zu ergattern.

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
F Tampa Bay 641’000.- 2015-16 3/2012 71

Tampa Bay LightningDer talentierte Center steht vor einer Do-or-Die Situation, und die Chancen stehen schlecht. Nach zwei mittelmässigen bis guten AHL Saisons läuft sein Entry Level Contract Ende Saison aus. Richard erhält noch eine weitere AHL Saison um sich für einen zweiten Vertrag aufzudrängen, bei der Tiefe des Kaders der Lightning sind die Zukunften aber düster. Er spielt um eine Vertragsverlängerung in der AHL.

Was für ihn spricht:

Wenig bis nichts

Was gegen ihn spricht:

Viel zu viele Spieler im Team, die besser sind als Richard.

Chancen auf einen Spot:

10%, nur Callups aus der AHL, wenn mindestens 5 Stürmer sich verletzen

Prognose:

NHL: 0 Spiele

AHL: 70 Spiele, 12 G, 25 A

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16. Christian Marti

Die Verteidigung bei den Flyers ist komplett überfüllt. Marti muss um einen AHL Platz kämpfen.

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
D Philadelphia 793’000.- 2016-17

Philadelphia FlyersNach einer soliden Saison bei Genf-Servette erhielt Christian Marti überraschenderweise einen Ein-Jahres-Vertrag bei den Philadelphia Flyers. Martis Schicksal wurde gestern bereits publiziert: Nachdem die Flyers ihr Kader von 58 auf 29 Spieler verringerten, ist der Zug für Marti abgefahren. Der Bülacher ist momentan verletzt und wird erst ab November zum Farmteam stossen. Marti kann sich höchstens für einen AHL Vertrag aufdrängen, und auch da wird er im Kampf um einen Platz einen harten Stand haben.

Was für ihn spricht:

Nichts.

Was gegen ihn spricht:

Sehr viel. Hauptsächlich die Anzahl Verteidiger bei den Flyers und seine Verletzung.

Chancen auf einen Spot:

0%

Prognose:

NHL: 0 Spiele, 0 Punkte

AHL: 30 Spiele, 1 G, 2 A

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15. Dean Kukan

Kukan hat wenig Chancen. Wenn, dann bei einem Team wie Columbus.

 

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
D Columbus 641’000.- 2015-16

Columbus Blue JacketsDean Kukan wurde zwei Jahre lang von keinem Team gedraftet. 2011 wechselte der Zürcher zu Lulea HF 120 in Schweden und spielte vier solide Saisons. Am 1. Juni 2015 klopften die Columbus Blue Jackets an der Tür und boten dem 22-Jährigen einen Zwei-Weg-Vertrag an. Nun muss sich Kukan im Camp beweisen, seine Chancen stehen aber nicht schlecht. Während Columbus durchaus über einige Talente in der Defensive verfügt, fehlt es ein wenig an der Tiefe. Die Frage ist, ob Kukan überhaupt auf dem NHL Level mithalten bzw. reüssieren kann. Er wird wahrscheinlich um einen AHL Spot kämpfen müssen, aber seine Perspektiven sehen nicht unattraktiv aus.

Was für ihn spricht:

Wenig. Kukan könnte sich bei Columbus über den AHL Weg etablieren.

Was gegen ihn spricht:

Viel.

Chancen auf einen Spot:

20%

Prognose:

NHL: 0 Spiele, 0 Punkte

AHL: 45 Spiele, 4 G, 11 A

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14. Joel Vermin

Vermin hatte eine gute erste AHL Saison. Bei Tampa Bay wird das nicht reichen für einen Stammplatz.

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
F Tampa Bay 600’000.- 2015-16 7/2013 186

Tampa Bay LightningIm zweiten Anlauf wurde Vermin 2013 in der letzten Runde von den Tampa Bay Lightning gedraftet. 2014/15 spielte er seine erste AHL Saison, und beendete sie als sechsbester Skorer im Team (12 Tore und 21 Assists in 73 Spielen). Vermin gilt als talentierter Offensiv-Stürmer, und die Lightning haben Vertrauen in ihn. Letzte Saison wurde er zum Beispiel als Black Ace (Trainingsteam während der NHL Playoffs) von Tampa Bay aufgeboten. Ähnlich wie Richard läuft aber auch Vermin die Zeit davon. Im letzten Jahr seines Entry Level Contracts muss der Berner einschlagen. Momentan gehört er nicht zu den 20 besten jungen Spielern bei den Lightning. Gut möglich, dass Vermin nächste Saison wieder in der Schweiz spielt.

Was für ihn spricht:

Offensive Qualitäten

Was gegen ihn spricht:

Sehr viel. Hauptsächlich Tampa Bays Tiefe im Sturm

Chancen auf einen Spot:

10%, nur Callups aus der AHL, wenn mindestens 4 Stürmer sich verletzen

Prognose:

AHL: 55 Spiele, 20 G, 15 A

NHL: 2 Spiele, 0 G, 1 A

 

… ok, kommen wir langsam zu den Spielern mit realistischen Chancen auf NHL Einsätze:

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13. Sven Andrighetto

Andrighetto hat Platz in Montreal. Der Sturm der Canadiens ist dünn. Nach zwei AHL Saisons könnte es klappen. Leicht wird es aber nicht.

 

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
F Montreal 633’000.- 2015-16 3/2013 86

Montreal CanadiensSven Andrighetto wurde 2013 in seiner ersten AHL Saison als Top Rookie ausgezeichnet. Der Drittrunden Pick der Montreal Canadiens überzeugte mit seinen Sniper-Qualitäten, und auch als er letzte Saison zeitweise zum Center umfunktioniert wurde, blieb der Emmentaler produktiv. In seiner zweiten AHL Saison buchte Andrighetto 43 Punkte (14 Tore), genug, um insgesamt zu 12 NHL Aufgeboten zu kommen. Dort skorte er gleich in den ersten drei Spielen. Unter anderem netzte der 22-Jährige mit seinem allerersten NHL Schuss gleich zum ersten Mal ein. Andrighetto gilt als eines der Top 10 Talente bei Montreal und könnte dank seinem Speed und seinem Torriecher eine Rolle als Offensiv-Stürmer kriegen. Montreal ist vorne dünn, und hat wenig Firepower. Ein junger Stürmer aus der AHL wird seine Chance bekommen – wird es Andrighetto sein?

Was für ihn spricht:

Montreal braucht einen Sniper im Sturm.

Was gegen ihn spricht:

Andrighetto ist klein und hat noch wenig Durchsetzungskraft auf dem NHL Niveau.

Chancen auf einen Spot:

40%

Prognose:

NHL: 34 Spiele, 6 G, 5 A

AHL: 44 Spiele, 14 G, 25 A

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12. Timo Meier

Timo Meier könnte in San Jose früh spielen. 50-50-Chance, dass er wie Mirco Müller zuvor als Rookie startet.

 

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
F San Jose 925’000.- 2017-18 1/2015 9

San Jose SharksDie San Jose Sharks sind so etwas wie im Umbruch, handeln aber noch nach dem ‚Win-Now’-Prinzip. Die Spekulationen zum Einsatz von Timo Meier reichen deshalb übers ganze Spektrum. Möglich, dass Meier noch diese Woche zurückgeschickt wird. Auch möglich, dass Meier als Rookie gleich alle Spiele in der NHL bestreitet. Die NHL hat die Regel, dass ein Spieler erst zwei Jahre nach dem Draft in die AHL darf. Das heisst, entweder geht Timo zurück zu den Junioren, oder er bleibt bei den Sharks und sein Vertrag beginnt. Und wie entscheidet sich die Organisation? 2014 wurde Mirco Müller gedraftet und direkt eingesetzt. Vorgestern spielte Timo Meier das erste Preseason Spiel für San Jose. Die Chancen könnten auch 50-50 stehen, dass die Sharks verrückt genug sind, Meier direkt einzusetzen. Einzig der neue Coach DeBoer könnte was dagegen haben – er ist noch aus Devils Zeiten bekannt dafür, kein Vertrauen in junge Spieler zu haben.

Was für ihn spricht:

Die Sharks sind vielleicht verrückt genug, Timo aufzubieten. Physisch bereit scheint er auf jeden Fall zu sein.

Was gegen ihn spricht:

Die Logik.

Chancen auf einen Spot:

40%

Prognose Punkte:

NHL: 9 Spiele, 2 G, 1 A

QMJHL: 45 Spiele, 38 G, 44 A

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11. Sven Bärtschi

Vancouver ist im Sturm nicht sonderlich stark besetzt. Hier könnte der Stürmer glücklicher als zuvor in Calgary werden.

 

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
F Vancouver 900’000.- 2015-16 1/2011 13

Vancouver CanucksBärtschi wurde in Calgary trotz grandiosem Start nie glücklich, und fiel durch ein einseitiges Spiel auf. Nachdem der Berner auch nach zwei Saisons in der AHL nicht auf Touren kam, verloren die Flames die Geduld und dealten ihn zu den Canucks. Hier erhielt Bärtschi einen Ein-Jahres-Beweis-Uns-Was-Du-Kannst-Vertrag. Schafft es der 22-Jährige, mehr Konstanz und ein besseres Defensiv-Verhalten zu entwickeln, könnte er sich bei den Canucks etablieren. Der ehemalige Erstrundenpick (Nr.13, 2011) muss aber diese Saison ein Zeichen setzen.

Was für ihn spricht:

Sein Spielverständnis und das Glück, dass der Sturm von Vancouver nicht gerade gesegnet ist.

Was gegen ihn spricht:

Bärtschi hat sich in drei Jahren bei Calgary nicht durchsetzen können. Hat sich das geändert?

Chancen auf einen Spot:

75%

Prognose:

NHL: 60 Spiele, 3 G, 12 A

AHL: 15 Spiele, 4 G, 7 A

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10. Kevin Fiala

Kevin Fiala könnte bei Nashville einen Spot gewinnen, der Sturm der Predators ist nur Mittelmass.

 

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
F Nashville 890’000.- 2017-18 1/2014 11

Nashville PredatorsKeine Frage, Fiala hat das Talent, um sich auf dem NHL Level durchzusetzen. Die Frage ist, ob er mental ready ist, den Sprung zu machen. Momentan kämpft er mit etwa sechs anderen Stürmer um drei Roster Spots. Fiala ist bei weitem der Talentierteste, die Frage ist, ob sich der Uzwiler durchsetzen kann. In 33 AHL Spielen buchte er letzte Saison 20 Punkte (11 Tore), der blitzschnelle Stürmer muss nun zeigen, dass er keine „Diva“ ist, sondern auch arbeiten kann. Den ersten Schritt hat er bereits gemacht: Als einziger Prospect bestand Fiala darauf, nicht nur das zweiwöchige Prospect Camp im Juli zu besuchen, sondern gleich ab Ende Mai den ganzen Sommer hindurch in Nashville zu trainieren. Zum General Manager der Predators meint er überzeugt:“ Ich werde nächstes Jahr nicht in der AHL spielen, ich werde in Nashville in der NHL spielen.“ An Selbstbewusstsein scheint es Fiala nicht zu mangeln.

Was für ihn spricht:

Fiala ist der talentierteste Schweizer Stürmer, und einer der besten Youngster bei Nashville.

Was gegen ihn spricht:

Sein Durchsetzungsvermögen.

Chancen auf einen Spot:

65%

Prognose:

NHL: 44 Spiele, 11 G, 8 A

AHL: 30 Spiele, 14 G, 13 A

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9. Raphael Diaz

Wenn sich niemand verletzt, wird Diaz diese Saison sehr viel Zeit auf der Tribüne verbringen.

 

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
D New York 700’000.- 2015-16

New York RangersRaphael Diaz ist der Wandervogel der Schweiz. Nach Montreal, Vancouver, New York und Calgary geht es diese Saison wieder zurück in den Big Apple. Diaz unterschrieb einen für beide Seiten guten Vertrag bei den Rangers: Knapp am Limit des Salary Caps kann sich die Organisation fast niemand anderes leisten. Zum Vergleich: Der ehemalige Ranger Michael Del Zotto (während des Lockouts bei Rappi) ist nicht viel besser und kostet mittlerweile 3.875 Millionen Dollar. Der Zuger wird zwar kaum um einen Platz in den Top-6 kämpfen können. Die Verteidigung der Rangers ist mehr oder weniger in Stein gemeisselt. Diaz ist dafür in der Pole Position für den siebten Verteidigerspot. Das bedeutet zwar viele Spiele von der Tribüne verfolgen. Fällt aber jemand aus, so wird Diaz zum Zuge kommen.

Was für ihn spricht:

Diaz könnte als Spielmacher im zweiten Powerplay noch eine Wirkung erzielen.

Was gegen ihn spricht:

Spielerisch limitiert gibt es für Diaz wenig Möglichkeiten, in die Top-6 der Rangers Verteidigung reinzukommen.

Chancen auf einen Spot:

35%

Prognose:

NHL: 25 Spiele, 3 G, 2 A

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8. Yannick Weber

Weber bleibt weiterhin der Spezialist, und hat seine Rolle bei den Canucks. Er spielt um einen neuen Vertrag.

 

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
D Vancouver 1’500’000.- 2015-16 3/2007 73

Vancouver CanucksYannick Weber ist mittlerweile 27 Jahre alt und steht vor seiner siebten NHL Saison. Das macht ihn zu einem der Schweizer Veteranen. Der Waadtländer scheint bei seinem zweiten Anlauf in Vancouver seine Rolle gefunden zu haben. Weber ist ein Einzelfall: Eigentlich gehört er zu der typischen Gattung Nomaden-Verteidiger der dritten Linie. Aber der ehemalige Drittrundenpick der Canadiens schafft es immer wieder, seine Nischenrolle zu finden. So auch letzte Saison bei den Canucks: Obwohl Weber nur knapp 17 Minuten Eiszeit erhält, gehört er zu den besten drei Skorer in der Defense. Weber wird auch dieses Jahr seinen speziellen Platz im Team haben, zumal die Verteidigung der Canucks nicht gerade stark besetzt ist.

Was für ihn spricht:

Weber ist in Vancouver relativ etabliert.

Was gegen ihn spricht:

Wenig. Eventuell ein Fight um Platz 6 mit Luca Sbisa.

Chancen auf einen Spot:

90%

Prognose:

NHL: 60 Spiele, 10 G, 5 A

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7. Mirco Müller

Mirco Müller wird nicht mehr zu den Juniors zurückgeschickt. Er kann nur in der NHL spielen.

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
D San Jose 894’000.- 2016-17 1/2013 18

San Jose SharksNachdem die Sharks den Erstrundenpick von 2013 für ein paar Spiele testeten, liessen sie es draufankommen und begannen den Vertrag. Ein riskantes Unterfangen, zumal erwiesen ist, dass junge Verteidiger besser behutsam entwickelt werden. Müller begann die NHL Saison stark, nach ein paar Wochen kam dann aber das (obligate) Zwischentief eines Rookies. Sein Spiel wirkte verunsichert, er wurde öfters zum Ersatzspieler degradiert und als er sich auch noch verletzte, endete die erste Saison ernüchternd. Das Risiko, dass Müller überfordert ist, besteht (teilweise) auch in der zweiten Saison, doch nun scheint die Entscheidung gefällt: Müller wird höchstwahrscheinlich bei den Sharks bleiben und muss nun versuchen, das erste (verlorene) Jahr direkt auf NHL Niveau aufzuholen. Kein leichtes Unterfangen. Das Talent dazu hat der gross gewachsene Verteidiger auf jeden Fall.

Was für ihn spricht:

Der Vertrag ist letzte Saison angelaufen, und jetzt macht es keinen Sinn mehr, ihn zurück zu schicken. Es kann es eigentlich nur noch besser kommen.

Was gegen ihn spricht:

Wenig.

Chancen auf einen Spot:

85%

Prognose:

NHL: 54 Spiele, 3 G, 3 A

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6. Luca Sbisa

Luca Sbisa hat noch einen langen Vertrag.

 

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
D Vancouver 3’600’000.- 2017-18 1/2008 19

Vancouver CanucksLuca Sbisas Karriere ist ein Paradebeispiel dafür, was passiert, wenn ein junger Verteidiger zu schnell zu stark forciert wird. Noch als Teenager musste Sbisa viel Verantwortung übernehmen – und scheiterte mehr oder weniger. Seine Rolle entwickelte sich zu einem einfacheren Spiel, und über mehrere Saisons bei den Anaheim Ducks konnte sich der ehemalige Zuger einen Ruf als physischen Defensiv-Verteidiger erarbeiten.

Der 25-jährige Erstrundenpick steigt in seine bereits achte (!) NHL Saison, seine zweite bei den Vancouver Canucks. Dort ist Sbisa nebst Weber als Nummer fünf, sechs oder sieben in der Verteidigung gesetzt und wird nicht mehr in die AHL abgeschoben. Ein Top-4 Verteidiger wird Sbisa aber nicht mehr.

Was für ihn spricht:

Sbisa ist etabliert, und sein neuer Vertrag zeigt, dass die Canucks mit ihm rechnen. Auch wenn dieser überbezahlt ist.

Was gegen ihn spricht:

Wenig. Sbisa, Matt Bartkowski, Frank Corrado und Yannick Weber. Einer wird auf die Tribüne müssen.

Chancen auf einen Spot:

95%

Prognose:

NHL: 72 Spiele, 4 G, 12 A

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5. Reto Berra

Reto Berra ist Mittelmass, aber nicht wirklich in Gefahr.

 

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
G Colorado 1’450’000.- 2016-17 4/2006 106

Colorado AvalancheReto Berra konnte seit seinem NHL Debut 2013/14 keine wirklich grossen Erfolge feiern. In seiner ersten Saison blieb er bei den Calgary Flames mit einer Fangquote von unter 90.0% klar unter seinen Erwartungen und wurde zu den Colorado Avalanche getradet. In Colorado ist Berra seither Ersatztorhüter und kam letzte Saison gerade mal auf 19 Einsätze. Mit 1.45 Millionen Dollar pro Jahr ist Berra sehr gut bedient: Sein Vertrag dauert noch zwei weitere Jahre, und von hinten droht nur mässige Konkurrenz. Calvin Pickard kann Berra den Spot strittig machen, der junge Kanadier kann aber zum Vorteil Berras in die AHL abgeschoben werden, ohne durch die Waiver zu müssen. Das macht Berra’s Platz relativ sicher.

Was für ihn spricht:

Wenig Gefahr aus den AHL oder Juniorenreihen

Was gegen ihn spricht:

Berra hat bisher noch keine Glanztaten in der NHL vollbracht, dementsprechend skeptisch ist die Haltung. Startet Piccard durch, könnte es heiss werden.

Chancen auf einen Spot:

90% (Backup)

Prognose:

NHL: 22 Spiele, 2.85 Tore pro Spiel, 90.4% Fangquote

Ok, kommen wir zu den erfolgreichsten vier Schweizer Namen in der NHL…

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4. Mark Streit

Mark Streit ist bei den Flyers gesetzt.

 

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
D Philadelphia 5’250’000.- 2016-17 9/2004 262

Philadelphia FlyersMark Streit wird im November 38 Jahre alt. Er bestreitet seine elfte Saison und wird die 700-Spiele-Grenze knacken. Das hat vor ihm noch kein anderer Eidgenosse geschafft. Keine Frage, Mark Streit ist der erfolgreichste Schweizer NHL Spieler aller Zeiten. Und er gehört auch im hohen Alter noch zu den zehn besten Punktesammlern unter den Verteidigern. Der Berner ist ein Powerplay-Spezialist, der enorm viel Erfahrung hat und in der ganzen Liga angesehen ist. Der 9.-Rundenpick der Canadiens hat aber mittlerweile auch seine eklatanten Limiten: So ist sein Defensiv-Spiel nur noch Mittelmass, und physisch hat Streit Mühe mitzuhalten. Nichts destotrotz gilt Streit immer noch als Top-4 Verteidiger im Team. Ob das was heisst, sei dahingestellt: Philadelphia hat eine der schwächsten Defense der gesamten Liga.

Streit steht noch zwei Saisons unter Vertrag. Danach wäre er 40, wenn er weiterspielen würde. Gut möglich, dass er in den nächsten Monaten zu einem anderen Team getradet wird: Philadelphia braucht ihn nicht, da keine Titelchancen bestehen. Das Team möchte lieber zukünftige Draftpicks aus dem Berner rausholen. Und Streit will eventuell nochmals bei einem Team spielen, das Chancen um den Stanley Cup hat.

Was für ihn spricht:

Praktisch alles.

Was gegen ihn spricht:

Praktisch nichts.

Chancen auf einen Spot:

100%

Prognose:

NHL: 81 Spiele, 9 Tore, 19 Assists

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3. Jonas Hiller

Jonas Hiller ist immer noch ein gefragter Goalie. Ende Jahr läuft sein Vertrag aus.

 

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
G Calgary 4’500’000.- 2015-16

Calgary FlamesJonas Hiller ist in Calgary gesetzt. Der ehemalige HCD Goalie ist seit Jahren etabliert in der NHL, und seine Karriere überzeugt mit Konstanz: Noch nie hatte Hiller eine Fangquote von tiefer als 91.0%, und pro Spiel erhält der Appenzeller weniger als 2.73 Tore. Das ist besser als der Liga-Durchschnitt. Zu Beginn seiner neunten NHL Saison ist mittlerweile klar: Hiller gehört nicht mehr zu den Top-10 Torhüter der NHL. Aber er kann getrost zu den Top 15 der NHL gezählt werden.

Und er kostet nicht zu viel. Das heisst, dass ihn mindestens ein Dutzend Teams gerne unter Vertrag nehmen würde. A propos Vertrag: Calgary hat momentan eine zu teure Goaliesituation. Der Finne Karri Rämo (29 Jahre alt) kostet mit 3.8 Mio. USD viel zu viel für einen Ersatzmann. Jonas Hiller (33) hat ebenfalls noch einen Vertrag (4.5 Mio USD) über ein Jahr in Calgary, und dann muss man sich fragen, wo es Hiller hinzieht, bzw. was die Flames machen werden. Auf jeden Fall wird der Schweizer noch mindestens ein, zwei Jahre als Starting Goalie in der NHL spielen.

Was für ihn spricht:

Alles.

Was gegen ihn spricht:

Nichts. (Wenn Rämo heiss läuft, wird er schlimmstenfalls zum Backup degradiert)

Chancen auf einen Spot:

100%

Prognose:

NHL: 52 Spiele, 2.75 Tore pro Spiel, 91.5% Fangquote

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2. Nino Niederreiter

El Nino kann die Zukunft der Minnesota Wild sein. Er ist bereits jetzt einer der grossen Namen im Team. Wenn er nochmals zulegt, kommt die All-Star Einladung.

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
F Minnesota 2’666’667.- 2016-17 1/2010 5

 

Minnesota WildKnightrider, wie die Minnesota Wild den Churer nennen, ist ebenfalls gesetzt. Niederreiter hat letzte Saison bewiesen, dass er zu den besten Stürmern im Team gehört. Seine Zahlen sind lupenrein: zweitbester Schütze (24 Tore), positive Corsi-Statistiken, zweitmeisten Hits. Das einzige, was sich alle fragen: Wo wird Nino spielen? Momentan erhalten fünf andere Stürmer mehr Eiszeit als der Erstrundenpick, und auch im Powerplay spielt er nur halb soviel wie die Top-Linie. Erschwerend dazu kommt, dass Niederreiter nur gerade bei 27% aller Bullies im gegnerischen Drittel zum Einsatz kommt.

Nichts desto trotz überzeugt der Stürmer und ist gesetzt. Die Frage ist nur wo: Die alte Garde um Koivu und Vanek wird langsam schwächer, und die jungen Spieler um Niederreiter werden die nächste Generation bilden. Der 24-Jährige Bündner, sowie Jason Zucker (LW, 23 Jahre), Mikael Granlund (C, 23), Charlie Coyle (C, 23) und Erik Haula (C, 24) sorgen in Minnesota dafür, dass der Kampf um einen Platz in den beiden ersten Linien permanent läuft. Wenn Niederreiter nochmals einen drauflegt, kann er sich von den anderen Youngsters abheben und dem 31-jährigen Thomas Vanek den Platz strittig machen.

Was für ihn spricht:

Alles.

Was gegen ihn spricht:

Nichts.

Chancen auf einen Spot:

100%

Prognose:

NHL: 82 Spiele, 28 Tore, 24 Assists

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1. Roman Josi

Josi gehört zu den zehn besten Verteidigern in der Liga. Er ist der heimliche Star der Predators.

 

Position Team $$$ Vertrag Draft Runde Draft Pick
D Nashville 4’000’000.- 2019-20 2/2008 38

Nashville PredatorsLokalpatriotismus hin oder her: Wenn Roman Josi so spielt wie letzte Saison, ist er einer der besten Verteidiger in der NHL, und der beste Schweizer Spieler überhaupt. Josi bestreitet seine fünfte Saison bei den Nashville Predators, und es ist klar, dass das Team viel von ihm hält. Nashville hat eine der besten Verteidigungen der Liga: Mit dem kanadischen Turm Shea Weber und den Youngsters Seth Jones und Ryan Ellis sind die Predators hinten top besetzt.

Das heimliche Prunkstück der Defense ist aber mittlerweile Josi. Weber ist zwar immer noch das Gesicht der Franchise, aber spielerisch hat letzte Saison ein Wechsel stattgefunden: In allen Situationen ist Weber mehr von Josi abhängig als umgekehrt. Dazu kommt, dass Josi erst 25 Jahre alt ist. Dank seinem grandiosen Vertrag haben sich die Predators ein echtes Schnäppchen geangelt. Josi ist im ersten Verteidigerpaar gesetzt.

Was für ihn spricht:

Alles.

Was gegen ihn spricht:

Nichts.

Chancen auf einen Spot:

100%

Prognose:

NHL: 76 Spiele, 14 Tore, 38 Assists

author

Richi Brändli

Redaktor Eishockey
Ehemaliger Kolumnist bei GRHockey, Plausch-Spieler und Fan von regionalem bis internationalem Eishockey.