Die alpine Ski-Weltcup-Saison 2021/22 ist am Wochenende mit dem Weltcup-Finale in Courchevel/Méribel zu Ende gegangen. Die Tops und Flops der Bündnerinnen und Bündner in 10 Akten.
Hier gehts los.
[tps_title]1. Der Erfolgreichste des Jahres[/tps_title]
Nicht zuletzt dank vier Top-10-Plätzen und dem ersten Saison-Podestplatz im Super-G am Weltcup-Finale war Gino Caviezel der fleissigste Bündner Punktesammler der vergangenen Saison. Sieben Mal ist Caviezel diese Saison in die Top 10 gefahren. Setzt sich seine Punktekurve der letzten fünf Jahre auch nächsten Winter fort, dürften für den dann 30-Jährigen häufigere Podestplätze und der erste Weltcup-Sieg drinliegen.
[tps_title]2. Die Erfolgreichste des Jahres[/tps_title]
Eine ähnliche Entwicklung machte letzte Saison Jasmine Flury. Auch sie erreichte mit dem 2. Platz in der Abfahrt von Garmisch einen Podestrang, dazu insgesamt sechs Top-10-Platzierungen. Nach ihrem verletzungsbedingten Dämpfer vor zwei Winter hat sich Flury in den Speed-Disziplinen wieder an die Weltspitze herangekämpft. Bleibt zu hoffen, dass die 28-jährige Davoserin nächsten Winter noch einen Schritt nach vorne machen kann.
[tps_title]3. Der Newcomer des Jahres[/tps_title]
Den grössten Sprung nach vorne machte aus Bündner Sicht Stefan Rogentin: Der Lenzerheidner fuhr in 6 der 7 Saison-Super-Gs in die Top 13, mit dem 5. Platz in Val Gardena als Bestresultat. Für den technischen Speed-Spezialisten bedeutete dies die mit Abstand beste Saison seiner Karriere. Im Super-G-Gesamtklassement platzierte sich Rogentin diesen Winter bereits auf dem 7. Platz. Nächsten Winter könnte Rogentin noch weiter in die Weltspitze fahren.
[tps_header]4. Der Abwesende des Jahres[/tps_header]
Sein Bruder Gino sprang vortrefflich in die Bresche, trotzdem vermissen wir den älteren der Caviezel-Brüder schmerzlich: Mauro Caviezel hatte seine ganze Karriere mit Verletzungen zu kämpfen. Und als er in den letzten Jahren endlich zu einem dominanten Allrounder heranwuchs, warfen ihn erneut schwere Verletzungen zurück. Derzeit scheint es schwer vorstellbar, dass der nach seiner schweren Hirnerschütterung gezeichnete WM-Bronzemedaillengewinner der Kombination von St. Moritz 2017 nochmals in den Weltcup-Zirkus zurückkehren kann.
[tps_header]5. Der Rücktritt des Jahres[/tps_header]
Carlo Janka gab bei seinem Lieblingsrennen in Wengen seinen Rücktritt bekannt. Der Olympia-Gold-Medaillengewinner, Weltmeister und Gesamtweltcupsieger beendet seine lange Karriere als erfolgreichster Bündner Alpin-Skifahrer aller Zeiten.
Der «Iceman» steht an der Spitze der erfolgreichsten Bündner Skifahrer
[tps_header]6. Die Enttäuschung des Jahres[/tps_header]
Hop oder Flop – das scheint die Devise des Bündner Slalom-Asses Sandro Simonet zu sein: Klar, muss man im Slalom jederzeit alles riskieren, ab und zu uns Ziel kommen müsste man aber schon. In 6 von 9 Rennen fiel der Lenzerheidner dieses Jahr aus, zweimal verpasste er die Qualifikation für den zweiten Lauf, so dass am Ende ein magerer 21. Platz im Weltcup-Slalom von Schladming als einziges Resultat zu Buche steht. Zu wenig für einen Spezialisten, der im Vorjahr in Chamonix aufs Podest gefahren war. Zu allem Übel verletzte sich der Slalom-Spezialist beim Sturz im Nacht-Slalom in Flachau auch noch schwer am linken Knie und erlitt einen Riss des vorderen Kreuzbandes und eine Beschädigung am Innen-Meniskus.
[tps_header]7. Die Newcomer des Jahres[/tps_header]
Der 22-jährige Fadri Janutin und der 23-jährige Livio Simonet feierten beim Team-Wettkampf beim Weltcup-Finale in Courchevel/Méribel einen sensationellen Triumph. Und auch im Europacup zeigten die beiden jungen Bündner derart starke Auftritte, dass wir uns nächsten Winter definitiv auf grössere Taten freuen dürfen. Auch bei den Frauen ist mit der 25-jährigen Vanessa Kasper eine Bündnerin im Rennen, die im Europacup vielversprechend fuhr und auch im Weltcup zweimal in die Top 30 fuhr, genau wie ihre Samnauner Kollegin Stephanie Jenal.
[tps_header]8. Die Oldies des Jahres[/tps_header]
Thomas Tumler fand bei seinem Comeback nach überstandener Verletzung zwar zum Punkten zurück, 40 Zähler waren für den 32-jährigen Samnauner aber auch nicht unbedingt erspriesslich. Auch für den 30-jährigen Daniele Sette gings letzten Winter nach den Überraschungen im Vorjahr keinen Schritt mehr vorwärts. Geht bei den beiden noch was?
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[tps_header]9. Die Nullnummer des Jahres[/tps_header]
Die Olympischen Winterspiele in Peking verliefen gar nicht nach dem Gusto der Bündner: Gino Caviezel holte sich als Bester und Einziger mit dem 7. Platz im Riesenslalom und dem 6. Platz im Team-Parallelrennen zwei Diplome, im Grunde gehts an den Spielen aber eigentlich um Medaillen. Und da war Alex Fiva im Skicross aus Bündner Sicht der einzige, der in Peking was reissen konnte.
[tps_header]10. Der Fehlinterpretation des Jahres[/tps_header]
Die Bündner Skicracks holten zuletzt zwar 2018 so wenig Punkte wie diesen Winter, das Bild dabei täuscht aber: Rechnet man die erreichten Punkte von Mauro Caviezel und Carlo Janka nicht mit, war der letzte Weltcup-Winter der mit Abstand stärkste aus Bündner Sicht der letzten fünf Jahre.
(Bild Gino Caviezel: Swiss Ski/zVg.)